Hände hoch, wer hier schon ein paar Jahre mitliest. Erinnert Ihr Euch noch an die Zeit, als ich meiner breit gestreuten Gemüseaversion unter dem Motto „Kampf dem Gemüsefeind“ den Krieg erklärte?! In sechs Runden erlegte ich mir selbst die Herausforderung auf, einem (oder zweien) meiner Gemüseendgegner mutig gegenüberzutreten und ihn über einen Monat immer wieder in meinen Speiseplan einzubauen. Zucchini (fragt nicht), Rosenkohl, Wirsing & Grünkohl, Rote Bete, Pastinake, Spargel und Tomaten standen auf dem Programm. Und rückblickend kann ich sagen: Alles in allem war das ein großer Erfolg. Zucchini gehört mittlerweile zu meinen All-Year-Round-Überall-Drin-Gemüsen (wieso auch eigentlich nicht?), Spargel kommt in der Saison immer mal wieder auf den Teller und das Gleiche gilt für Rosenkohl, Wirsing und Rote Bete, die es sogar geschafft haben, echte Favoriten zu werden (wer mir auf Instagram folgt, konnte in den letzten Wochen beobachten, dass ich mich quasi fast ausschließlich von den Dreien ernährt habe). Grünkohl esse ich zumindest, wenn ihn mir jemand anderes zubereitet, ganz gerne mal, auf Pastinake kann ich weiterhin verzichten, renne aber immerhin nicht schreiend weg, und nur die Tomate, die hat es nicht in mein Herz geschafft – ich hasse sie leider immer noch. Sorry, Tomate. Irgendwie war dann auch die Aktion gestorben, nachdem ich an ihr gescheitert bin. Nun ja. Aber insgesamt eine gute Quote, oder?
So, lange Vorrede, kurzer Sinn: die Tatsache, dass ich aktuell voll im Rote-Bete-Wirsing-Rosenkohl-Himmel schwebe, führt dazu, dass ich auch lauter neue Rezepte improvisiere und hier und da echt gute Sachen herauskommen. Zum Beispiel dieses Risotto mit Roter Bete und Birnen. Ich habe es schwangerschaftsbedingt entalkoholisiert und da eine Spitzen-Substitution gefunden, aber Ihr könnt es genauso gut auch mit Rotwein kochen. So oder so: Sogar der Mann, der „eigentlich“ kein Fan von Rote Bete ist, meinte: Das darfst Du gerne wieder kochen. Ich würde sagen: Volle Punktzahl auf der 50er-Jahre-Ehefrauen-Hausfrauen-Richterskala. Ding Ding Ding :D!
Rote-Bete-Birnen-Risotto mit Haselnüssen und viiiiel Parmesan
Ihr braucht für 2 Portionen: knapp 300 g frische Rote Bete, 1/2 Zwiebel, 1 Birne (hier: Alexander Lucas), 100 ml roten Traubensaft und 20-30 ml weißen Balsamico (alternativ die Summe beider in Rotwein), 100 g Risottoreis, 40-50 g Parmesan, Olivenöl, 500 ml Gemüsebrühe und gehackte Haselnüsse zum Drüberstreuen (am besten die richtig guten Tonda Gentile aus dem Piemont)
Zubereitung:
1) Die Rote-Bete-Knollen jeweils mit etwas Olivenöl beträufeln und in Alufolie bei 180° Grad Umluft im vorgeheizten Ofen 30-60 Minuten weich garen, je nach Größe der Knollen. Am besten zwischendurch immer wieder mit einer Gabel reinpieksen. Anschließend kurz abkühlen lassen, die Enden abschneiden und den Rest der Schale mithilfe von Gummihandschuhen einfach von den Knollen reiben. Geht super. Lässt sich auch hervorragend in größeren Mengen vorbereiten.
2) Ihr solltet jetzt ungefähr 250 g gegarte Rote Bete haben. Die in kleine Würfel schneiden. Birne schälen und ebenfalls klein würfeln (sollte rund 200 g ergeben). Die halbe Zwiebel hacken.
3) In einem kleinen Topf die Zwiebel in ordentlich Olivenöl anschwitzen. Parallel in einem Stieltopf 500 ml Gemüsebrühe erhitzen.
4) Wenn die Zwiebel glasig ist, den Risottoreis hinzugeben und unter Rühren ebenfalls glasig werden lassen. Anschließend mit der Traubensaft-Essig-Mischung (oder wahlweise dem Rotwein) ablöschen und unter Rühren bei mittlerer Hitze einkochen lassen. Tastet Euch bei der Essigmenge heran, wie es Euch am besten schmeckt. Ich mag es gerne mit etwas mehr Essig, dann wird die Süße gut ausgewogen, aber man kann auch problemlos am Ende noch etwas mehr unterrühren.
5) Nach und nach unter Rühren je eine Kelle der heißen Gemüsebrühe hinzugeben und weiter einkochen lassen. Wenn ungefähr zwei Drittel der Brühe verbraucht sind, die Rote Bete und die Birne hinzugeben. Weiter mit der Brühe verfahren wie oben angegeben, bis sie fast vollständig eingekocht ist. Der Reis sollte nun angenehm weich, aber nicht verkocht sein.
6) In der Zwischenzeit den Parmesan reiben und zum Ende der Garzeit (die bei rund 25 Minuten liegen dürfte) unterheben. Noch kurz mitköcheln lassen.
7) Risotto mit noch etwas mehr Parmesan sowie einem guten Schwung gehackter Haselnüsse bestreut servieren. Wer mag, gibt auch noch ein paar Birnenspalten obendrauf. Guten Appetit.
Ich liiiieeebe Rote Bete! Und Risotto sowieso!
Also: Ganz oben auf die Nachkochliste gesetzt! Danke für das Rezept! 🙂
Dein Rote Bete-Salat mit Nüssen und Feta ist übrigens einer meiner Dauerbrenner geworden!
Liebe Grüße aus dem Norden
Natalie
Das freut mich. Den mache ich auch mit schöner Regelmäßigkeit <3!