Klug von mir wäre es vermutlich gewesen, wenn ich Euch dieses Rezept VOR Ostern präsentiert hätte. Dann hätte dieser wunderbar zimtig-sündig-nussige „Cinnamon Pecan Coffee Cake“ (oder nennen wir ihn doch einfach „Saftiger Kranzkuchen mit zimtiger Pekanussfüllung“ oder auch „Geile Scheiße“ oder auch „Your next Hüftspeckkilos from hell“ oder was auch immer) Eure Ostertafel rocken und Euch ins selige Kuchenkoma befördern können. Jetzt müsst Ihr darben, bis die Feiertage vorüber sind und Ihr die Läden stürmen könnt, um Euch dieser kuchengewordenen Offenbarung hingeben zu können. Zugegeben: Er sieht nicht so spektakulär aus, dieser Kuchen, aber das ist sein Trick. Er wiegt dich in Sicherheit, um dich nach dem ersten Bissen in eine Abhängigkeit zu locken, der du nicht entrinnen kannst. Sagt hinterher nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt.
Ich habe dieses Rezept schon mal angeteasert und zwar in meinem Post über unsere Übernachtungsgelegenheiten in Neuengland und Québec. Denn der Cinnamon Pecan Coffee Cake ist eigentlich Matt’s Cinnamon Pecan Coffee Cake. Wer zum Teufel ist Matt, fragt Ihr Euch (dann habt Ihr den Post offensichtlich nicht gelesen ;))? Ich sag es Euch: Matt betreibt zusammen mit seiner Frau Leigh das The Maples Inn B&B in Bar Harbor. Und Matt ist nicht nur der Betreiber, sondern auch der Küchenchef der charmanten Unterkunft. Und in dieser Funktion hat er an unserem letzten Tag vor Ort eben diesen Kuchen gebacken, von dem wir uns netterweise noch zwei Stückchen für die lange Fahrt nach Kanada einstecken durften. Ehrlich gesagt hatte ich keine großen Erwartungen an den Kuchen und das trotz der Tatsache, dass ich zu diesem Zeitpunkt ja schon wusste, dass Matt in der Küche was draufhat. Aber erstens stehe ich voll nicht auf so typische „trockene Kuchen“ wie Marmorkuchen, Nusskuchen, Zitronenkuchen und Co. (sie sind mir meist schlicht zu trocken ;)) und zweitens dachte ich bis zu diesem Zeitpunkt ernsthaft, ich würde Pekannüsse nicht mögen. Dabei hatte ich sie noch nie bewusst gegessen. Mein Gedankengang dabei lief ungefähr wie folgt: Pekannüsse sehen aus wie Walnüsse. Ich mag keine Walnüsse. Also mag ich auch keine Pekannüsse. Nun ja. Ich habe mich getäuscht. Denn schon beim ersten Bissen in Matt’s Cinnamon Pecan Coffee Cake, den wir also eher aus pragmatischen „Wir müssen schließlich was essen“-Gründen als aus „Heilige Scheiße, sieht der geil aus“-Gründen eingesteckt hatten, war klar: dieser Kuchen ist ein Werk des Teufels. Er kommt unscheinbar und trügerisch harmlos daher und haut dich dann voll aus den Schuhen. Noch während der Fahrt schrieb ich Matt und Leigh eine Mail, bettelte um das Rezept und siehe da: Ich bekam es. Und weil es so gut ist und ich es seither schon dreimal innerhalb nur eines Monats gebacken habe, teile ich es nun mit Euch. Ich bin der Teufel ;)!
Rezept für Cinnamon Pecan Coffee Cake
Für eine Springform mit Rohrboden (gerade erst gelernt, dass das so heißt) braucht Ihr :
Bis zu 450 g Zucker (dazu gleich mehr), 160 g Butter (im Original Öl, aber ich bevorzuge Butter), plus noch etwas mehr zum Fetten der Form, 2 Eier, 135 g Joghurt (ich habe griechischen Joghurt genommen), 135 g Vollfettfrischkäse, 1 EL Zitronensaft, 1 EL Vanillearoma, 1 EL Backpulver, 240 g Mehl, 180 g Pekannüsse (+ Dekonüsse), 1 EL Zimt und 60g braunen Rohrzucker, evtl. Puderzucker
Zubereitung:
1) Die Form fetten und den Ofen auf 175° C Ober- und Unterhitze vorheizen.
2) Die Pekannüsse kleinhacken und mit dem Zimt und dem braunen Zucker mischen.
3) Zucker, Butter (vorher weich werden lassen) und Eier mit dem Mixer glattrühren. Im Originalrezept steht 450 g Zucker. So habe ich es auch die ersten beiden Male gebacken, fand es aber etwas süß und das soll bei mir was heißen. Daher habe ich die Zuckermenge beim dritten Mal auf 400 g reduziert und werde sie beim nächsten Mal sogar noch etwas weiter reduzieren.
4) Joghurt, Frischkäse, Zitronensaft und Vanillearoma mit dem Schneebesen gut verrühren. Zur Eier-Butter-Zucker-Masse geben und unterrühren.
5) Mehl und Backpulver mischen und ebenfalls unterrühren.
6) Circa 2/3 des Kuchenteigs in die gefettete Form geben und gleichmäßig verteilen. Dann rundherum in der Mitte eine Vertiefung bilden, so dass der Teig zu den Rändern der Form etwas erhöht ist. Jetzt die Zucker-Zimt-Nuss-Mischung in eben diese kreisförmige Vertiefung füllen. Die Vertiefung hat den Sinn, dass Ihr vermeiden solltet, dass die Füllung an den Rand kommt. Dann backt sie nämlich fest und reißt ein Loch in Euren Kuchen. Hab ich für Euch getestet. Mehrfach ;)!
7) Den Rest des Teiges auf der Füllung verteilen, glattstreichen und dann vorsichtig mit einer Gabel in wellenartigen Bewegungen den Teig ein wenig mit der Füllung vermischen. Denkt daran, nicht zu nah an die Ränder zu kommen. Das meine ich ernst ;)!
8) 45-50 Minuten backen. Stäbchenprobe nicht vergessen. Kuchen erst ein wenig in der Form auskühlen lassen und dann auf einen Rost stürzen. Ich wünsche guten Appetit.
In diesem Sinne: Frohe Ostern. Lasst es krachen. Wenn schon nicht mit diesem Kuchen, dann halt mit Schokoeiern, Sonntagsbraten, Eierlikörchen und Hefezopf. Gebt Euch die Dröhnung ;)!
P.S. Weil viele von Euch immer wieder fragen, wie es mir geht: Dankeschön <3! Ich bin immer noch krankgeschrieben und gebe mir größte Mühe, wieder gesund zu werden. Es zieht sich etwas, das ist zäh und unbefriedigend, aber sich darüber zu ärgern hilft gar nicht und bringt mich vor allem nicht schneller wieder auf die Beine. Also übe ich mich in Geduld. Nicht gerade meine Stärke, aber das wäre doch gelacht, wenn ich das nicht auch noch irgendwann schaffe…
P.P.S. Ich vertreibe mir die Zeit daher gerade mit Aussortieren und dem Veranstalten eines Instagramflohmarktes als @feesflohmarkt. Bisher gibt es vor allem Bücher (es ist noch eine breite Auswahl da, viele Thriller und Krimis, aber auch sonstige Romane, auch ein paar DIY-Bücher und eine ganze Reihe Kochbücher) und ich habe angefangen haufenweise DVDs einzustellen, aber ich bin sicher, mir fällt im Anschluss noch mehr ein ;)! Schaut doch mal vorbei, ich freue mich.
meine einstellung zu pekannüssen ist ähnlich. allerdings eher deswegen, da ich von walnüssen eine geschwollene zunge kriege und das traurig und unerfreulich ist, daher meide ich wohl alles, was entsprechend aussieht. möglicherweise sollte ich pekannüssen dennoch eine chance geben? (ich vermisse das nachdenkliche stirnrunzelnde smiley auf der computertastatur).
trockene kuchen esse ich übrigens immer mit marmelade. dann sind sie nicht mehr trocken, sondern fruchtig-süß. und seitdem liebe ich sie O:-)
Auch nicht schlecht, der Trick ;)! Und was die Nüsse angeht: Ich will mich ja jetzt nicht aus dem Fenster lehnen und dir einen Allergieschub verpassen, aber vielleicht recherchierst Du mal, inwieweit die beiden Sorten wirklich verwandt sind. Und ansonsten machst du den Kuchen einfach mit Haselnüssen oder so :)!
🙂 beim lösungen finden um kuchen zu essen bin ich meist ganz groß 😀
und die vorurteile den pekannüssen gegenüber waren rein optischer natur. ohje, ich bin eine nussrassistin :-O
Ja, Rassismus ist ein weites Feld ;)!
Huih, ich bin wahrlich niemand der zuckerfrei lebt, aber 450g Zucker + 60g Zucker in der Füllung auf eine Springform klingt nach nem Plombenzieher 😀
Ich glaube da würde ich noch großzügiger reduzieren, so auf 250 bis 300g, aber dann wirds auch viel weniger Kuchen, wobei dann kann man ihn öfters machen wenn er schneller weg ist 😉
Die Amis mögen es halt süß ;)! Wie gesagt, ich würde auch noch weiter runter gehen. 300g halte ich für realistisch.
Zweifellos muss das lecker sein! Das Rezept sofort gespeichert! 🙂
Hallo Fee,
Wow,Lecker,ich hab Ihn heute gebacken.
Beim Zucker hab ich es einfach gewagt und es mit 290 g
probiert. Reicht völlig aus.
Nur die Nüsse waren bei mir nicht so schön verteilt wie
in Deinem Kuchen,aber ich hab mich nicht getraut mit
der Gabel zu rühren also nur ganz vorsichtig. 🙂
Es ist aber auch nichts am Rand kleben geblieben.
Danke für das tolle Rezept
Liebe Grüße Susanne
Das klingt doch gut :)! Dann probiere ich das beim nächsten Mal auch… danke!