Ja, ich trinke keinen Alkohol. Das bedeutet allerdings nicht, dass ich nicht auch mal etwas Wein in die Nudelsauce haue oder Likör in den Kuchen. Weil: lecker. Mir ist zwar schon klar, dass das Endprodukt immer noch Alkohol enthält, aber so sklavisch bin ich in meiner Abstinenz dann doch nicht. Ich spüre den Alkohol ja nicht, was für mich der Hauptgrund ist, darauf zu verzichten. Aber lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe gebacken. Mit Eierlikör drin. Genauer: Eierlikör-Heidelbeer-Rosen. Und die sind nicht nur schön, die sind auch sehr lecker und extrem saftig. Und wenn man keine Rosen-Backform zur Hand hat, was vermutlich auf 99,9% meiner Leser zutreffen dürfte, kann man natürlich auch ganz klassisch Muffins backen. Habe ich mit den Teigresten auch gemacht. Das schmeckt genauso gut, sieht nur nicht ganz so hübsch aus. Aber irgendwas ist ja immer.
Nun war mein Gedankengang, als ich letzte Woche überlegte, was ich denn wohl an Karfreitag backen könnte, der eines klassischen Oster-Opfers: Ostern = Eier = Eierlikör = Eierlikör im Kuchen. Klare Kiste. Nun ist Ostern aber schon so gut wie rum und die Geschäfte haben heute sowieso zu, was Euch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Möglichkeit nimmt, es mir noch just in time für Ostern 2017 nachzutun. Das macht aber gar nichts. Denn diese Muffins schmecken mit genauso großer Sicherheit auch an jedem anderen Tag im Jahr. Das ist noch nicht mal subversiv, das geschieht einfach nur unter Einsatz des gesunden Menschenverstands: Wenn etwas lecker ist, sollte man es sich nicht 364 Tage im Jahr vorenthalten, nur weil es vermeintlich an einen bestimmt Termin gebunden ist. Im Übrigen ist der Eierlikör im gebackenen Endprodukt sowieso nur als dezente Note wahrnehmbar. Sein wahres Potenzial zeigt der Likör in Sachen Konsistenz. Die Rosen oder Muffins oder was auch immer Ihr mit dem Teig anstellt zeichnen sich nämlich vor allem durch unglaubliche Saftigkeit bei schwammartiger Anmutung aus. Und das ist definitiv etwas Gutes. Auch wenn es, wenn ich das so schreibe, vermutlich etwas schräg klingt. Ihr müsst mir also einfach glauben.
Rezept für Eierlikör-Heidelbeer-Rosen (oder auch Muffins)
Für circa 24 durchschnittlich große Muffins (die Rosen sind etwas größer) braucht Ihr:
250g Mehl, 250g weiche Butter, 150g Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Päckchen Backpulver, 5 Eier Größe M, 200ml Eierlikör, 50g Schmand und 250g frische Heidelbeeren
Zubereitung:
1) Zucker, Vanillezucker und Eier schaumig schlagen. Richtig mit Wumms, höchste Stufe des Mixers, bis die Mischung Blasen schlägt.
2) Butter, Eierlikör und Schmand hinzugeben und unterrühren.
3) Mehl und Backpulver mischen und ebenfalls zur Mischung geben. So lange verrühren, bis eine glatte Masse entstanden ist.
4) Zuletzt vorsichtig die Heidelbeeren unterheben. Ich nehme dafür einen Teigschaber.
5) Formen fetten oder im Falle der Muffins mit Papier-Muffinförmchen auskleiden und jeweils zu 3/4 mit Teig füllen.
6) Im vorgeheizten Backofen bei 180°C Umluft so lange backen, bis kein Teig mehr am Zahnstocher klebt. Bei meinen Rosen waren das 18 Minuten, bei den Muffins 15 Minuten.
7) Backwerk kurz auskühlen lassen, dann aus der Form befreien und ganz auskühlen lassen.
8) Anhimmeln, essen, anhimmeln. Glücklich sein. Guten Appetit.
Ich HABE eine Rosenbackform…aber da bleibt immer alles so fies drin hängen…so wie deine Rosenmuffins haben die bei mir noch nie ausgesehen.
Annette
Der Trick ist: mit VIEL BUTTER fetten ;)!
Schwammartig – darunter kann ich mir perfekt was vorstellen! Und es läuft mir auch direkt das Wasser im Mund zusammen, obwohl ich von unserem Osteressen noch genudelt genug bin … Lecker klingt das, echt. Vielleicht wirft ja der neu gepflanzte Heidelbeerstrauch im Garten dieses Jahr schon ein paar Früchtchen ab, dann backe ich Dir nach! Liebe Grüße!
Oh, du hast einen Heidelbeerstrauch? Wie wunderbar. Ich hoffe sehr, dass er trägt. Und nicht nur, weil du dann das Rezept ausprobieren kannst… ;)!
Hallo Fee,
Habe heute Dein Rezept ausprobiert,hmmm lecker.
Ich musste etwas improvisieren,es war kein Schmand im Haus hab dann Quark
genommen und die Butter reichte auch nicht,da musste Magariene herhalten.
So schön wie Deine haben sie auch nicht ausgesehen.Da keine Rosenform. Sie waren aber trotzdem köstlich.
Danke für das Rezept.
Liebe Grüße Susanne
Das nenne ich mal eine prompte Umsetzung. Und das trotz des Feiertags und erschwerten Bedingungen. Schön, dass es trotzdem geklappt hat, und noch schöner, dass es dir geschmeckt hat :)!
boah davon hätte ich jetzt zu gern eins. nicht, dass die nicht von haus aus und ohne inszenierung schon genial rüberkommen würden, aber deine präsentation dazu… yummyyyy!
Vielen lieben Dank. Die könntest du aber auch nackig auf ein Stück Beton legen und sie wären verführerisch ;)!
Wie gerne würde ich jetzt zugreifen. Da sie aber vermutlich eh schon alle weg sind, werde ich das Rezept auf jeden Fall testen. Vielen Dank fürs Teilen.
Herzlichst Ulla
Ja, tut mir leid, der letzte fiel mir gestern zum Opfer, kurz bevor dein Kommentar kam. Aber nachbacken ist auch gut, das entspannt zusätzlich noch ;)!