Eichhörnchen gehören zu den entzückendsten Lebewesen unter dieser Sonne. Das stelle ich auch gar nicht zur Debatte. Das ist ein Fakt. Wer Eichhörnchen doof findet, gehört geheimdienstlich überwacht, denn mit dem ist ganz sicher irgendwas nicht koscher. Nun wohnen zwar gleich mehrere Eichhörnchen auf dem Garagenhof hinter unserem Haus und ich kann ihnen regelmäßig beim Turnen in den Bäumen vor unserem Küchenfenster zusehen, aber Eichhörnchen draußen und Eichhörnchen drinnen sind noch mal zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Zwar kann ich sie anschmachten und ihnen draußen Nüsse hinlegen, die sie dann in meinen Balkonpflanzenkübeln verbuddeln, aber streicheln kann ich sie nicht. Dafür sind sie dann doch zu schüchtern.
Also musste Abhilfe her. Denn wissenschaftliche Studien haben eindeutig bewiesen: Wer regelmäßig Eichhörnchen streichelt, ist ausgeglichener, glücklicher und dessen IQ steigt wöchentlich um mindestens einen halben Punkt. Wenn man das hochrechnet, kann man durch tägliches Eichhörnchenstreicheln seinen Intelligenzquotienten um über 25 Punkte pro Jahr steigern. Das gleicht alle etwaigen Verluste durch Alter, Saufen oder Blödheit locker aus. Wenn die Welt also demnächst vor Intelligenz nur so strotzt, ist das sicher auf folgende DIY-Idee zurückzuführen, die ich zugegebenermaßen nicht erst gestern entwickelt habe, sondern bereits vor über einem Jahr.
Leider hatte mein seither deutlich gestiegener Intellekt keine Auswirkung auf die Motivation, das Machwerk bildlich zu dokumentieren. Viel lieber lag ich mit ihm auf dem Sofa und tat schlicht nichts. Am Wochenende jedoch habe ich mich endlich aufgerappelt und zwei aus der Hüfte geschossene und absolut ungestylte, aber deshalb nicht weniger liebevolle Fotos des Endprodukts fabriziert. Was bedeutet: Endlich kann ich die Idee mit Euch teilen. Und das Motiv müsst Ihr auch nicht etwa mühevoll abmalen, sondern könnt es Euch direkt hier untendrunter (erst draufklicken, dann Rechtklick aufs Bild und dann „Grafik speichern unter“ auswählen) in meiner semiprofessionell zusammengedengelten Variante herunterladen. Ich präsentiere daher stolz: Ein Quasi-Origami-Eichhörnchen, das Ihr mit einem einfachen Trick, etwas kupferner Textilfarbe und ein bisschen Geduld auf quasi jedes stoffgewordene Objekt Eurer Wahl übertragen könnt: vom Baumwollbeutel übers T-Shirt bis hin zur Stoffserviette. In meinem Fall: Auf ein Leinenkissen. Und mit dem kuschele ich mich seither erfolgreich schlauer. Und gleichzeitig fauler.
Was also müsst Ihr tun, um es mir gleichzutun? Zuerst einmal druckt Ihr das Motiv mittig auf ein DIN A4-Papier. Dann nehmt Ihr ein Stück Frischhaltefolie, das sowohl in der Länge als auch in der Breite circa 2cm länger ist als das Blatt Papier, dazu einen Bogen Backpapier und schmeißt Euer Bügeleisen an. Das Motiv kommt mit dem Gesicht nach unten aufs Bügelbrett, darauf mit gleichmäßigem Überhang die Frischhaltefolie und obendrauf das Backpapier, das verhindern soll, dass die Frischhaltefolie sich für immer mit dem Bügeleisen verbindet. Auf Stufe 2 bügelt Ihr jetzt so lange über den Papier-Folien-Stapel, bis die Folie vollends mit dem bedruckten Papier „verschmilzt“. Nicht wundern, das kann ein bisschen dauern. Einfach immer mal wieder das Backpapier anheben und schauen, wie es aussieht. Glaubt mir: Ihr erkennt, ob es funktioniert oder nicht. Wenn es an den Papierrändern nicht perfekt ist, ist das nicht ganz so schlimm, Hauptsache im Bereich des Motivs gibt es keine Ausreißer. Seid Ihr damit fertig, schnappt Ihr Euch eine Schneideunterlage und einen sehr scharfen Cutter (ich kann auch Einmalskalpelle wärmstens empfehlen) und fangt an, die schwarzen Bereiche sorgfältig wegzuschneiden, sodass nur noch die weißen Stege und der umgebende Weißraum übrig bleiben. Der Cutter muss deswegen so scharf sein, weil Ihr ja durch Papier UND Folie schneiden müsst und letztere auf der Rückseite nicht reißen darf.
Sobald Ihr fertig seid mit Schnippeln, schnappt Ihr Euch den Kissenbezug (oder was auch immer Ihr bemalen wollt), legt die selbstgebaute Schablone mit der Folienseite nach unten auf, greift erneut zum schützenden Backpapier als „Topping“ und rückt dem Ganzen noch einmal mit dem Bügeleisen zu Leibe. Auch hier wieder auf Stufe Zwei. Das Ziel lautet: Die Schablone muss überall mit ihrer Folienrückseite fest am Stoff kleben, damit im nächsten Schritt keine Farbe zwischen Schablone und Stoff laufen kann. Bevor es aber damit losgeht, steckt am besten ein Stück Pappe oder (so wie ich) eine Prospekthülle unter das Motiv, damit die Farbe nicht auf die Rückseite des Kissens durchfärbt. Und dann müsst Ihr das Ganze nur noch ausmalen. Ich habe die besten Erfahrungen mit Borstenpinseln gemacht und damit, vom Papier aus über die Kante in den Bereich des Stoffes zu malen und nicht umgekehrt. Das reduziert das Risiko, dass Farbe unter die Stege läuft. Wenn Ihr fertig seid, gebt nicht dem Drang nach, sofort nachschauen zu wollen, wie das Ergebnis geworden ist, sondern wartet, bis die Farbe angetrocknet ist, bevor Ihr die Schablone vorsichtig abzieht. Anschließend lasst Ihr den Stoff noch eine Nacht trocknet und könnt das Motiv dann am nächsten Tag durch Bügeln imprägnieren. Wie und auf welcher Stufe steht auf Eurer Farbe drauf. Und dann steht dem hemmungslosen Steigern des persönlichen Glücksgefühls und dem permanenten Wachstum des IQs nichts mehr im Wege. Das klappt auch locker noch vor Weihnachten, als absolut selbstloses Geschenk für alle, die entweder das Eine oder das Andere dringend nötig haben ;)!
P.S. Weil sich das ja so gehört, will ich nicht unterschlagen, dass die Idee des selbstgemachten Freezer-Papiers nicht von mir stammt. Ich habe sie hier schon mal angewandt und ursprünglich hier gefunden. Da gibts im Zweifel auch noch mal eine bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Kalifornien wäre das Land der (Eichhörnchen-)Träume für dich. Hier gibt es so viele Eichhörnchen und die meisten sind auch ganz zutraulich (obwohl man sie weder füttern, noch anfassen soll). 🙂
Ein sehr schönes Projekt allemal!
Noch ein Grund, dich dringend mal zu besuchen ;)!
sehr schick… aber ich lass‘ das mal lieber mit meiner tendenz zu bösen cutter-schnitten und bügeleisenverbrennungen 😀
Ach, Quatsch! Dafür habe ich auch Talent. Heilt alles wieder ;)!
Hallo Fee, ich mag dein Eichhörnchen total! Und die Farbe Kupfer finde ich auch noch top:-) Wenn ich ein Motiv auf einen Stoff bringen möchte nehme ich immer Stencilfolien die ich mit einem Cutter ausschneide, da fällt das lästige Bügeln von der Frischhaltefolie weg. Schau mal hier rein, da habe ich schon mal eine Anleitung gepostet: http://www.idimin.berlin/zebraprint-stoffbeutel-zebra-print-fabric-bag/
Lg, Kali
Das klingt definitiv praktisch. Allerdings ist meine Lösung die wohl kostengünstigere ;)!
Wie süß! Ich liebe Eichhörnchen! Mein Schatz und ich sitzen auch so oft am Fenster und beobachten Eichhörnchen. Ich hab mir schon extra eine Silikonform bestellt, damit ich mir Eichhörnchen Deko machen kann, deswegen freu ich mich grad sehr dein DIY entdeckt zu haben 🙂
Yeah, Eichhörnchenliebe verbindet ;)!
Hallo Fee, das sieht echt klasse aus! Kupfer ist auch dieses Jahr wieder total gefragt und passt sooo gut zum aufkommenden Herbst 🙂 Schöne Anregungen auf deinem Blog, weiter so! Viele Grüße, die Living Haus Blogger
Kupfer passt doch immer <3