Gesegnete Träume im Martin’s Paterhof – oder: Nachts in Mechelen

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Mechelen zur blauen Stunde - "Fee ist mein Name"
21. August 2016 / By / , / 6 Comments

{WERBUNG} Dieser Post enthält Hotel-Werbung in nicht verschreibungspflichtigen Dosen. Solltet Ihr in der Vergangenheit allergische Reaktionen auf derartige Beiträge gezeigt haben, lasst Euch vom Blogger Eures Vertrauens glaubhaft versichern, dass der Konsum völlig unbedenklich und das Zustandekommen des Posts absolut unbeeinflusst ist. Ich wurde eingeladen, jedoch nicht dafür bezahlt, halte einen entsprechenden Hinweis direkt zu Beginn aber nur für fair gegenüber meinen Lesern. Falls Ihr mir vertraut, könnt Ihr also beruhigt weiterlesen ;)!

Der Flandern-Reisende an sich verteilt seine Liebe ja recht selektiv. Geblendet und gesättigt von der Schönheit der drei großen „AGB’s“ (Antwerpen, Gent und Brügge), schaut er weder nach rechts noch nach links, legt die verbindenden Kilometer in einem wahrnehmungsbefreiten Vakuum zurück und öffnet seine Sinne erst wieder für neue Eindrücke, wenn er den Weg von A nach B oder eben auch nach G vollständig zurückgelegt hat. Die Konsequenz: Zurück bleiben zahlreiche, flandrische Orte und Dörfer, die in ihrer malerischen Anlage immer noch so gut wie jede Ruhrpottstadt (wir haben eben andere Qualitäten) weit hinter sich lassen, dem touristischen Tunnelblick jedoch einfach nicht standhalten können. Ich starte also hiermit eine Initiative zur Sichtbarwerdung des vernachlässigten Flanderns und beginne mit dem 85.000-Einwohner-Städtchen Mechelen. Und eigentlich rede ich in der ganzen Angelegenheit vermutlich hauptsächlich von mir ;)!

Mechelen zur blauen Stunde - "Fee ist mein Name"

Tatsächlich war ein Abstecher nach Mechelen während unseres Trips im Mai alles andere als geplant. Wir wollten nach Antwerpen und zwar nur nach Antwerpen. Brügge und Gent kannte ich bereits und ich plante, einen letzten Haken auf meiner Flandern-Liste zu setzen. Nun ja, wir waren spät dran, die Suche nach einer Unterkunft gestaltete sich schwierig (auch wenn sie am Ende im Finden des wunderbarsten B&B’s unter der Sonne kulminierte) und so waren wir gezwungen, für einen Teil des Aufenthalts Alternativen in Betracht zu ziehen. Hinzu kam, dass ich plante, dem Freund eine Brauereibesichtigung zum Geburtstag zu schenken, und das Angebot in Antwerpen selbst fand ich in diesem Punkt alles andere als befriedigend. Einige Recherchen und eine Konsultation des besten Flandern-Repräsentanten östlich der belgischen Grenze später stieß ich dann auf die Brauerei „Het Anker“. Und „Het Anker“ befand sich in Mechelen. Nun ist Mechelen nicht weit von Antwerpen entfernt und so gedachte ich zunächst, nur kurz dorthin und anschließend wieder zurückzufahren. Bis ich mir Bilder von Mechelen anschaute und dachte: „Huch, da ist es ja gar nicht so doof.“ Einfach „nur so“, weil „schadet ja nicht“, schaute ich also nach Hotels in Mechelen. Und fand den Martin’s Paterhof. Und danach war klar: ICH MUSS NACH MECHELEN.

Hotel Martin's Paterhof in Mechelen, Flandern - "Fee ist mein Name"Hotel Martin's Paterhof in Mechelen, Flandern - "Fee ist mein Name"Hotel Martin's Paterhof in Mechelen, Flandern - "Fee ist mein Name"

Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, reicht es aus, einmal kurz die Google-Bildersuche zu bemühen oder die folgenden Fotos zu betrachten. Seht Ihr, was ich meine? Ich meine: ich bin nicht gläubig, so gar nicht, aber in einer Klosterkirche zu übernachten, unter historischen Säulen und mit Mosaikfenstern, die buntes Licht auf meinen Laken tanzen lassen würden, erschien mir ohne weiteres Nachdenken als so unbedingt erstrebenswert, dass ich dies nicht nur stehenden Fußes der Hotelleitung mitteilte, sondern auch nicht zögerte, unseren gesamten Trip um eine einzige Nacht mit himmlischem Schlaf herum zu planen. Denn nichts anderes erhoffte ich mir.

Ich hatte zwar damit gerechnet, ein schönes Zimmer zu bekommen (vermutlich gibt es im Martin’s Paterhof auch keine anderen), aber dass wir im besten Zimmer des Hauses, der „Best of Home“-Suite nächtigen würden, das hatte ich mir nicht träumen lassen. Nun ja, vielleicht hatte ich ein kleines bisschen davon geträumt, aber hatte ich es ernsthaft erwartet?! Im Leben nicht. Aber so war es. Und es wurde mir tatsächlich erst klar, als wir die Klinke herunterdrückten und die Tür öffneten. Ich scheue mich nicht zuzugeben, dass ich in dem Moment gequietscht habe wie ein frischgeborenes Ferkel. Aber nur kurz, denn dann war ich damit beschäftigt, den schon Anlauf nehmenden Freund davon abzuhalten, ins Bett zu springen. Was natürlich nicht ging, weil: Fotos. Fotos aus allen Winkeln der Suite. Vor allem unberührt, aber auch mit uns drauf. Für ein bisschen mehr Atmosphäre. Überhaupt nicht gestellt, versteht sich, sondern mitten aus dem Leben ;)!

Hotel Martin's Paterhof in Mechelen, Flandern - "Fee ist mein Name"Hotel Martin's Paterhof in Mechelen, Flandern - "Fee ist mein Name"Hotel Martin's Paterhof in Mechelen, Flandern - "Fee ist mein Name"

Ganz ehrlich, ich hätte ja auch nichts dagegen gehabt, mich einfach nur ins Bett zu legen, einen Film zu schauen („Sister Act“ vielleicht oder „Der Name der Rose“) und dann zwölf Stunden am Stück selig zu schlafen. Aber der Hunger trieb uns wieder hinaus auf die kopfsteingepflasterten Straßen Mechelens. Und wir sollten es nicht bereuen. Nicht nur, dass wir köstlichste Burger speisten (dazu ein anderes Mal mehr), wir wurden auch Zeugen der wunderbarsten Blauen Stunde, die Belgien zu bieten hat. Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass es noch besser werden kann, als das hier.

Mechelen zur blauen Stunde - "Fee ist mein Name"Mechelen zur blauen Stunde - "Fee ist mein Name"Mechelen zur blauen Stunde - "Fee ist mein Name"

Die Innenstadt von Mechelen ist nicht besonders groß. Man kann bequem einmal durchlaufen und dann wieder zurück und das vor dem Essen und nach dem Essen auch noch mal. Laut Wikipedia misst sie einen bescheidenen Kilometer im Durchmesser, versammelt darauf aber so viele denkmalgeschützte Gebäude, dass man sich vorkommt, wie in einem kleinen Freilichtmuseum. Der Belfried der Tuchhalle und der unvollendete Turm der Sint-Rombouts-Kathedrale (hier untendrunter erhebt er sich im Hintergrund) gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe, genau wie die beiden Beginenhöfe der Stadt. Aber mittlerweile erwarte ich ja schon gar nichts anderes mehr von Flandern. Malerisch ohne Ende, wie schon gesagt. Wobei ich (kleiner Fun Fact am Rande) den Kathedralenturm bei unserer Anfahrt auf Mechelen ernsthaft für einen Flakturm gehalten habe. Er stand da so massiv und grau in der Ferne und ich konnte mir seine Sinnhaftigkeit einfach nicht anders erklären. Das passiert, wenn man vor einer Reise null recherchiert. Aber macht ja nichts, hinterher ist man immer klüger. Und beleuchtet am Abend macht er auch noch mal deutlich mehr her. Tagsüber fand in der Stadt übrigens ein riesiges Familienfest statt. Riesig im Sinne von hunderte Zelte, hunderte Mitmachaktionen und tausende Familien mit Kindern. Ohne Witz: Man sah die Stadt vor lauter Menschen nicht. Das Beeindruckende daran: Als wir zum Abendessen aufbrachen, kam das Event gerade zu seinem Ende. Und als wir fertig gegessen hatten, war nichts mehr davon zu sehen. Der ganze „Grote Markt“, den ihr hier seht, stand voll, genau wie die angrenzenden Straßen. Und keine drei Stunden später: Aufgeräumt und sauber. Nicht schlecht.

Mechelen zur blauen Stunde - "Fee ist mein Name"Mechelen zur blauen Stunde - "Fee ist mein Name"Mechelen zur blauen Stunde - "Fee ist mein Name"

Zurück in unserer Suite stand dann endlich der Matratzentest auf dem Plan, was jetzt erst mal völlig unzweideutig gemeint ist. Denn wer meinen Post zum Thema „Reisen mit MS“ kennt, der weiß: Eine falsche Matratze kann mir einen Aufenthalt mehr als verleiden. Mindestens der nächste Tag der Reise ist unter solchen Bedingungen aber mal so richtig im Arsch. Was das Ganze noch komplexer macht: Während es für mich nicht zu hart sein darf, leidet der Freund gerne mal unter zu weichen Matratzen. Und der goldene Mittelweg zwischen diesen beiden Extremen ist ungefähr so schwer zu finden wie die berühmt-berüchtigte Nadel im Heuhaufen. Ja, wir sind schwierige Gäste. Aber wir stehen immerhin dazu ;)! Was in diesem Fall aber auch nicht von Nachteil ist, denn: Mein Wunsch nach traumhaftem Schlaf sollte erhört werden. Und himmlischer Beistand hatte damit vermutlich wenig zu tun. Ich weiß nicht genau, was dieses Bett so besonders macht (außer dass es mit einer Auflage aus Kamel- und Pferdehaar daherkommt), aber ich habe selten in meinem Leben besser geschlafen als hier. Und das gilt ebenso für den Freund.

Nun lag ich schon so gut wie im Bett, nein, ich lag schon Bett und stand nur noch mal auf, um mir die Zähne zu putzen, da wurde mir auf einmal gewahr (die Zeiger auf der Uhr näherten sich schon gefährlich Mitternacht), dass unsere Badewanne viel mehr als eine Badewanne war. Bisher hatte ich sie gar nicht richtig beachtet, denn das Bad sieht eigentlich gar nicht besonders aus, vielleicht sogar ein bisschen zu klein und zu „normal“ für ein Zimmer dieser Klasse, und auch die Badewanne wirkt auf den ersten Blick eben wie eine stinknormale Badewanne – bis ich auf einmal die Düsen sah. Und so kam es, dass ich NICHT direkt schlafen ging, sondern mitten in der Nacht erst mal noch ein „bubble bath“ nahm. Allerdings nicht lange, denn zugegebenermaßen erschien mir die Geräuschkulisse, die durch die architektonische Anlage des Raumes noch einmal verstärkt wurde, für einen gerade frisch angebrochenen Tag doch etwas zu ohrenbetäubend. Weniger für mich, als für die Bewohner der benachbarten Zimmer und besonders des Zimmers direkt untendrunter. Also ging ich doch schlafen. Und ich würde keine Minute dieses Schlafes missen wollen ;)!

Hotel Martin's Paterhof in Mechelen, Flandern - "Fee ist mein Name"

Das Aufwachen konnte allerdings auch etwas. Ich meine: Wann wird man schon mal bunt beleuchtet geweckt und blickt dabei in eine Kirchenkuppel? Dafür müsste man sich schon zum Schlafen direkt auf einen Altar legen, denn genau darüber befand sich unser Zimmer. Und, ich lehne mich da jetzt mal weit aus dem mosaikverglasten Fenster, die Möglichkeiten dazu werden in der Regel relativ begrenzt sein. Direkt neben besagtem Altar oder mit Blick darauf frühstückt man übrigens im Martin’s Paterhof. Und ja, auch das könnte schlimmer sein. Das Beweisbild folgt stehenden Fußes. Und mehr braucht es hier eigentlich gar nicht. Wofür rede ich überhaupt? Eine Bildergalerie hätte vermutlich völlig ausgereicht. Mein Fazit: Eine Übernachtung in der „Best of Home“-Suite ist ein echtes Erlebnis. Allerdings, und das will ich nicht verschweigen, hätte sie für diese eine Nacht für zwei Personen auch 500€ gekostet. Das wird zwar, je nachdem, wann man dort übernachtet, auch noch mal günstiger, Ende September liegt eine Nacht beispielsweise bei 400€, aber das ist trotzdem immer noch eine ganze Stange Geld. Hätte ich das dafür investiert? Vermutlich nicht. Habe ich es genossen? Unbedingt :)! Und andere Zimmer im Haus sind auch schon deutlich günstiger zu haben. Bereits die zweitteuerste Kategorie, die luxuriösen „exceptional double“-Suiten, die nicht minder beeindruckend daherkommen, kosten nur noch knapp die Hälfte. Und dann kann man wirklich darüber nachdenken. Die Atmosphäre ist absolut einmalig. Und eine Nacht reicht ja auch bereits, um „Übernachten in einer Kirche“ von der eigenen Bucket List zu streichen. Und wo Ihr dann esst, wenn es soweit ist, das verrate ich Euch beim nächsten Mal ;)!

Hotel Martin's Paterhof in Mechelen, Flandern - "Fee ist mein Name"Hotel Martin's Paterhof in Mechelen, Flandern - "Fee ist mein Name"

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6 Kommentare

  1. Paleica sagt:

    wahnsinn, das zimmer ist absolut genial. ich hab es auhc nicht so mit religion, aber das würde mir gefallen 🙂

  2. Anastasia sagt:

    Wunder…. WUNDERSCHÖN! <3 Jetzt möchte ich auch unbedingt dahin! <3

  3. Stephanie B. sagt:

    oh wow was ein Zimmer… wie gut das es irgendwann dunkel draußen wird und man damit aufhören muss den bunten Lichteinfall ständig zu fotografieren

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