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Irgendwann letztes Jahr im November bekam ich eine nette Mail. Die Schreiberin stellte sich als Mitarbeiterin von „Mediafix“ vor, einem jungen Unternehmen, das sich der Digitalisierung analoger Bildmedien verschrieben habe. Sie planten in Ergänzung zum Stammsitz in Köln eine Annahmestelle in Dortmund zu eröffnen, die in räumlicher Union zudem als Ausstellungsfläche für lokale Fotografen dienen solle. Die Mail schloss mit dem Satz: „Wir würden uns sehr freuen, wenn wir einige deiner Bilder ausstellen dürften.“ Ich fühlte mich angemessen gebauchpinselt und sagte zu.

Nun dauerte es ein wenig, bis unsere Planung in die Pötte kam, zwischenzeitlich wechselte die Mitarbeiterin und eine nicht weniger nette Kollegin nahm ihren Platz ein, unser Planungen wurden konkreter und irgendwann fiel das Wort: Ausstellungseröffnung. Und ich so: Ööööhhh…?!

Mein verkorkstes Hirn hatte ernsthaft angenommen und das über einen Zeitraum von vielen Wochen, der Subtext der Mail wäre folgender: „Wir brauchen ein paar hübsche Bilder für unsere Räume und deine sind doch ganz nett. Wir brauchen nur deine Einwilligung und die Bildoriginale, die kannst du uns schicken und dann ist gut.“ Und dann, plötzlich, redeten diese Menschen von einer Vernissage, von Sektempfang, Reden, Pressemitteilungen und geladenen Gästen. Und ich dachte bloß: „Oh mein Gott, wo ist die Notbremse? Dieser Zug fährt gleich vor die Wand. Die denken echt, da kommen Leute. Richtige Leute. Die meine Bilder sehen wollen…“ Zu sagen, ich hätte hyperventiliert, trifft es nur unzureichend. Ich packte sogar das hysterische Kichern aus.

Nun ja, ich mache es zur Abwechslung mal kurz und verkünde: Alles wurde gut. Ich starb nicht an nervösem Schluckauf, es kamen viele, tolle Menschen (sogar ein paar, die ich nicht mit liebevoller Nötigung dazu gezwungen hatte), die nette Nachfolgemitarbeiterin, die sich als Backbloggerin zu erkennen gegeben hatte, steuerte köstlichste Cupcakes und Kuchen bei, um mir Arbeit abzunehmen, alle mochten meine Bilder und ich schaffte es sogar, ein paar Worte zu sagen. Flüssig und ohne auf meinen Zettel zu starren, den ich am Abend vorher noch in einem Anfall von Panik mit haufenweise wirren Notizen gefüllt hatte, nachdem ich gegenüber der lieben Nike noch am Vormittag behauptet hatte: Ach was, ich improvisiere, kein Ding ;)!

Insgesamt 18 Bilder, in verschiedensten Größen und auf verschiedensten Materialien gedruckt, säumten die Wände. Vom „kleinen“ Galerie-Print in 60×40 cm, den ihr hier untendrunter in hübschem Blau bewundern könnt (nebst meinereiner beim Versuch, grinsend und im Stehen zu schlafen, so dass es keiner merkt ;)), bis hin zum riesigen Stoffdruck mit den Maßen 200×130 cm, der meine Wenigkeit in zweifelhafter Überlebensgröße zur Schau stellte, etwas das mit mir in Realgröße daneben noch schräger wirkte, als ohnehin schon (in Ausschnitten zu bewundern hier obendrüber). Hauptsächlich vermutlich für mich selbst, denn schließlich steht man nicht alle Tage neben einem monströsen Alter Ego in psychedelischer Farbgebung.

Außerdem gab es drei Panoramabilder auf AluDibond zu bestaunen, sieben Schwarz-Weiß-Bilder auf Leinwand und fünf bunte, quadratische Mittelformatbilder ebenfalls als Galerie-Print, einer Art Druck hinter Acrylglas. Alles anders, aber alles schick. Ich kann gar nicht sagen, was mir davon am besten gefallen hätte. Überhaupt hätte ich nicht gedacht, dass die Fotos so gut an der Wand wirken würden, schließlich hatte ich sie bis dato nur als digitale Versionen auf meinem Computerbildschirm gesehen. Die Tatsache, dass Mediafix die Negative allesamt noch mal neu gescannt hatte, auf einem grandiosen Hasselblad-Scanner gegen den mein Canon-Heimgerät, so toll es ist, natürlich nur abstinken konnte, hat dabei sicher auch nicht geschadet… Und das sage ich, ohne dafür bezahlt worden zu sein, allein aus vollster Überzeugung ;)!

Ebenfalls aus vollster Überzeugung kann ich Euch die Rezepte auf dem Blog „Eat and Feast“ ans Herz legen. Anna, ihres Zeichens charmante PR-Dame bei Mediafix, hatte es sich wie gesagt nicht nehmen lassen, für das Event zu backen, und ausnahmslos alle Gäste waren begeistert. So begeistert, dass ich von den Guinness-Schoko-Cupcakes schon nichts mehr abbekam, als ich schließlich eine ruhige Minute fand, um selbst etwas zu essen. Aber da alle so schwärmten und in den letzten Wochen nicht nur die liebe Nike, sondern auch die beste Nachbarin der Welt Barbara es sich nicht nehmen ließen, das Rezept nachzubacken, sah ich mich in der Pflicht, es ihnen nachzutun und das Rezept (minimal modifiziert) in diesem Rahmen mit Euch zu teilen.

Rezept für Guinness-Schoko-Cupcakes mit Erdbeerfüllung

Für 12 supersaftig-luftige Cupcakes braucht Ihr:
125 ml Guinness, 125 g Butter, 40 g reinen Kakao, 200 g braunen Rohrzucker, 1 Ei, 70 ml Buttermilch, 140 g Mehl, 1 TL Natron, 1/4 TL Backpulver, eine Vanilleschote, weitere 100 g Butter, 100 g Puderzucker, 120g vollfetten Frischkäse, ein paar Tropfen Vanilleextrakt und frische Erdbeeren

Zubereitung:
1) Mehl, Natron und Backpulver in eine große Schüssel geben und vermischen.
2) Guinness und 125 g Butter in einem Topf geben und so lange unter Rühren erhitzen, bis die Butter geschmolzen ist.
3) Nacheinander den Kakao, den Rohrzucker und das ausgekratzte Mark der Vanilleschote mit einem Schneebesen unter die Guinness-Butter-Mischung rühren.
4) Buttermilch und Ei verquirlen und ebenfalls unter die flüssige Mischung ziehen.
5) Zum Schluss alles zur Mehlmischung geben und so lange verrühren, bis eine homogene Masse entstanden ist. Anna hat Recht: Die ist sehr flüssig, aber das muss so ;)!
6) Eine 12er-Muffinform mit Muffinförmchen auskleiden und den Teig gleichmäßig darauf verteilen. Im vorgeheizten Backofen bei 170 °C Ober-/Unterhitze backen. Anna schreibt, dass es bei ihr 15-20 Minuten dauert, bis kein Teig mehr am Holzstäbchen kleben bleibt. Bei mir waren es zwischen 25-27 Minuten. Das müsst Ihr einfach ausprobieren. Anschließend auf einem Rost auskühlen lassen.
7) Währenddessen könnt Ihr das Frosting zubereiten. Dafür 100 g Butter bei Raumtemperatur zunächst schaumig schlagen, dann den Puderzucker hinzu geben und so lange mixen, bis sich beide vollständig verbunden haben. Als nächstes kommt der Vanilleextrakt hinzu und zum Schluss der Frischkäse.
8) In Annas Rezept werden die Cupcakes als Variante mit dunkler Johannisbeermarmelade gefüllt. Ich gebe zu: Ich bin kein Fan von Marmelade im Gebäck. Daher habe ich mich für frische Erdbeeren als Füllung entschieden, die ich vorher in kleine Stücke geschnitten habe.
9) Nach dem Auskühlen mit einem Messer, einem Löffel oder (wie bei mir) mit einem Kugelausstecher eine Vertiefung aus den Küchlein ausheben, ein Löffelchen Erdbeeren hineingeben und den „Deckel“ wieder draufdrücken. Als ich das bei Anna gelesen hatte, konnte ich mir gar nicht vorstellen, dass das funktioniert, immerhin ist ja in der Zwischenzeit ordentlich was an Volumen hinzugekommen, aber der Teig ist so „spongy“, dass er das problemlos abfedert und der Deckel, mit etwas Druck, zudem von selbst wieder festklebt.
10) Zuletzt mit einer Spritztülle das Frosting auf den Cupcakes verteilen, sofort schnabulieren oder im Kühlschrank aufbewahren und eine halbe Stunde vor dem Servieren wieder hinausholen.

Nun haben die meisten von Euch die Ausstellungseröffnung ja verpasst (an dieser Stelle noch mal Danke an alle, die da waren), was natürlich schade ist, aber Rettung ist nah. Denn erstens habt Ihr noch bis Ende Juli die Möglichkeit, Euch die Ausstellung in den Räumen von Mediafix in Dortmund, in der Frohlinder Straße 12a, anzuschauen, und zweitens ist es jetzt möglich (ein paar von Euch hatten danach gefragt), die Bilder allesamt zu bestellen und die eigene Bude damit zu verschönern.

Auf der Website von Mediafix findet Ihr nicht nur eine Übersicht aller verfügbaren Motive, ihr findet dort auch eine Kontaktmöglichkeit, unter der man Euch gerne berät. Ihr könnt die Bilder entweder in den Größen und Materialkombinationen erwerben, wie sie in der Ausstellung zu sehen sind, oder aber Ihr entscheidet Euch für eine personalisierte Variante passend zu Euren Räumlichkeiten. Kleiner, größer, anderes Trägermaterial, gar kein Problem. Auch hübsch für Arztpraxen, Hotels, Ladenlokale oder was auch immer. Wenn Ihr jemanden kennt, der individuelle Bilder mit Ruhrpottbezug sucht: Fühlt Euch frei, den Link zu teilen ;)!

Da ich selbst nicht den Kopf und die Zeit hatte, während der Ausstellung Bilder zu machen, danke ich dem Freund und Nike, die mir ein paar Aufnahmen zur Verfügung gestellt haben (bei Nike gibt es übrigens auch noch einen Nachklapp-Post mit NOCH MEHR Bildern <3). Und allen bei Mediafix danke ich für die schöne Möglichkeit, all die Mühe, die sie in die Vorbereitung gesteckt haben, und einen tollen Nachmittag. Auch wenn ich erst skeptisch war. Und vermutlich ein wenig unleidlich, weil gestresst und nervös. Man möge es mir nachsehen… Das Ergebnis spricht jedenfalls für sich.

Und jetzt räume ich schon mal die Bude um. Irgendwo müssen die Bilder ja hin, wenn die Ausstellung vorbei ist. Nur was ich mit der überlebensgroßen Fee anstelle, weiß ich noch nicht. Verratet es ihr nicht, aber irgendwie macht sie mir ein bisschen Angst. Und sie aufzuhängen, wäre dann doch ein bisschen zu narzisstisch ;)!

Hinweis: Mediafix hat die Kosten für die Ausstellung übernommen und die Eröffnung organisiert. Darüber schreiben tue ich unentgeltlich, im eigenen Interesse und mit größter Freude ;)!