Seien wir ehrlich: Dortmund genießt nicht den besten Ruf. Dass das bedauerlich ist, steht nicht zur Debatte. Die Frage ist vielmehr: Woran liegt das? Ich habe da eine Theorie: Es liegt an der mangelnden Auswahl schöner Postkarten. Wer Dortmund besucht und keine schönen Karten vorfindet, wird von seinem Plan, den Daheimgebliebenen postalisch von seiner tollen Zeit zu berichten, vermutlich Abstand nehmen. Ich meine, mal ehrlich, eine gelbstichige Collage verblichener Aufnahmen des Rathauses und der Westfallenhalle im Stile der 80er? Da schmeißt man seinen gesparten Euro doch lieber der peruanischen Panflötentruppe in den Hut.

Das bedeutet im Gegenzug logischerweise, dass der Tourismus durch eine ansprechende Auswahl von Postkarten nicht nur gewinnen würde, er würde geradezu explodieren. Höchste Zeit also, dass sich jemand dieses Problems annimmt. Und weil gerade kein anderer da ist, kümmere ich mich selbst darum. Oder besser: Ich habe mich schon gekümmert. Ich habe alles zusammengekratzt, was meine Kreativität so hergab, vom Linolmesser über die Kamera bis hin zum Zeichenstift und habe vier Motive zusammengestöpselt, die sich jeder, der die Welt von der „Besuchenswürdigkeit“ unserer schönen Metropole überzeugen möchte, kostenlos herunterladen und so oft verschicken kann, wie er lustig ist. Also am besten oft. Schließlich haben wir eine Mission.

Vor dem Verschicken steht allerdings das Herunterladen und Drucken. Für Punkt Eins bitte einmal hier entlang. Für Punkt Zwei begebt Ihr Euch mit Blankokarten zu einem Drucker oder einem Copyshop Eures Vertrauens. Die normalen Dateien sind für den randlosen Druck auf A6 ausgelegt. Im Copyshop sollte das möglich sein, zuhause bei den meisten vermutlich nur schwerlich. Entweder ihr druckt dann mit einem schmalen Rand (bei meinen Karten sichtbar bei der doppelten Reinoldikirche) oder aber Ihr nutzt Trick 17 und der geht so:

1) Zuerst druckt Ihr das Motiv in der etwas größeren Variante mittig und in Originalgröße auf einem stinknormalen Blatt Papier aus. Die größere Variante stellt sicher, dass wir beim Pfuschen nicht daneben zielen. So geht ein klein wenig des Motivs verloren, aber das kann man verschmerzen.

2) Dann nehmt Ihr Eure Blankokarte und klebt sie mit zwei Röllchen Washitape auf der Rückseite mittig auf das Motiv, so dass zu allen Seiten noch ein kleiner Rand zu sehen ist. Beim Linolschnitt-U gibt es nur eine Variante, da müsste Ihr nur dafür sorgen, dass das U unten etwas herausschaut.

3) Nun legt Ihr das Ganze wieder in den Drucker ein (A4-Blatt mit draufgeklebter Karte) und lasst das Motiv genauso noch mal drüberdrucken. Washi-Röllchen vorsichtig wieder abpulen. Fertig.

Je besser der Drucker, desto besser das Ergebnis. Aber das versteht sich vermutlich von selbst. Meine Heimdruck-Varianten mit Tintenstrahldrucker sehen aber auch gar nicht so schäbig aus, wie man vielleicht denken würde. Die Schwarz-Weiß-Optik und die ohnehin körnige Anlage der Motive lassen alle Möglichkeiten offen. Hier wird niemand diskriminiert, der sich unserer „Tragt die Schönheit Dortmunds in die Welt“-Mission anschließen möchte. Eine Rückseite als Vorlage habe ich ebenfalls bereitgestellt, derer man sich gerne bedienen kann.

Jetzt ist es an Euch. Der Ball liegt in Eurer Hälfte. Schreibt Dortmund-Karten bis Euch die Finger bluten. Gründe dafür gibt es sicher genug. Wenn Ihr von auswärts kommt ohnehin, aber auch dann, wenn ihr in Dortmund heimisch seid. Alte Freunde freuen sich immer über einen Gruß. Oma sowieso. Und überhaupt schreiben wir doch alle viel zu wenig.

Aber selbst für alle, die nur noch digital grüßen, sind die Karten geeignet. Flutet Instagram und all die anderen sozialen Netzwerke mit den Motiven und hinterlasst so Eure Grüße. Bonuspunkte gibt es für all jene, die die Karte nicht nur hochladen, sondern erst ausdrucken und dann hübsch ins Bild halten. Bitte tut mir den Gefallen und verwendet den Hashtag #DoÜberrascht, wenn Ihr es tut, dann kann ich mir Eure Grüße anschauen. Wer mag, darf mich auch gerne taggen.

Für den privaten Gebrauch gibt es keine Grenzen. Nur kommerziell dürfen die Motive nicht genutzt werden. In diesem Sinne: Schreibt mal wieder. Viele Grüße aus Dortmund, Fee

Dieser Post erscheint ebenfalls auf „Dortmund überrascht. Dich“ – der Website zur gleichnamigen Imagekampagne. Für die Erstellung habe ich ein Honorar erhalten. Die zusätzliche Veröffentlichung hier erfolgt aus freien Stücken. Einfach weil ich glaube, dass es Euch auch interessiert :)!

P.S. Wer es noch nicht gesehen hat: Der Blog glänzt jetzt in völlig neuem Licht. Rüberklicken, anschauen, gut finden. Hoffentlich ;)! Und wer meinen Blog irgendwo verlinkt hat, in der rechten Spalte oder so, und noch die Blogspot-Adresse hinterlegt hat, der möge das bitte ändern, denn da passiert nichts mehr. Das gleiche gilt natürlich für alle Feedreader. Ich danke Euch.