Menschen, die sich in den Vordergrund drängen, sind ja nichts Neues. Dinge mit Geltungsdrang jedoch sind ein Phänomen, dem in der Öffentlichkeit noch viel zu wenig Beachtung geschenkt wird. Brechen wir das Schweigen und nennen die Dinge beim Namen. Oder besser noch: Dokumentieren wir ihr Treiben nicht nur in Worten, sondern auch in Bildern, und erkennen, dass ein aggressives Bedürfnis nach Aufmerksamkeit mitnichten nur negative Seiten hat. Ganz im Gegenteil: Durch den entstehenden Kontrast können zurückgenommene Hintergrunddinge manchmal erst richtig zur Geltung kommen. Für sich genommen wirken sie möglicherweise bisweilen etwas zweidimensional oder schlicht nicht spannungsgeladen genug. Mit einem dominanten Konterpart jedoch können sie (erneut) zu wahrer Größe auflaufen und – trotz ihrer Bescheidenheit (vielleicht erzwungen, aber zu ihrem Besten) – die Blicke aller Betrachter auf sich ziehen.
Ihr glaubt mir nicht? Ich habe Beweise aus der allseits bekannten Archiv-Schublade der noch nie verbloggten und extrem vernachlässigten Fotos mitgebracht. Versucht es im Anschluss auch gerne selbst einmal: Sucht Euch ein Fotomotiv, das auf den ersten Blick etwas fad erscheint, vielleicht hat man es einfach schon zu oft gesehen, vielleicht fehlt es ihm etwas an Pep, vielleicht wollt Ihr es auch nur noch mehr betonen. Dann sucht ihm einen Sparringspartner, der ruhig etwas unscheinbarer daherkommen kann. Ein Zaun, eine Mauer, Gestrüpp in jeglicher Form eignet sich auch immer gut – die Möglichkeiten sind breit gefächert. Nehmt dieses alternative Motiv in den Fokus, arrangiert das Bild aber so, dass euer Hauptmotiv nicht unnötig verdeckt, sondern eher akzentuiert wird. Besonders gut funktioniert es in der Regel, wenn Ihr eine möglichst offene Blende verwendet und das Hintergrundmotiv in der Unschärfe versinkt. Aber auch mit einer größeren Tiefenschärfe kann man tolle Effekte erzielen. Probiert es einfach aus. Und Ihr werdet sehen: Häufig profitieren andere davon, wenn sich jemand (oder etwas) in den Vordergrund drängt.
Im Hintergrund zu sehen von oben nach unten: Das Lübecker Holstentor, der Freund bei unserem Abendessen im 25hours Hotel Hafencity, die Hafenpolizeiwache II im Hamburger Hafen, besehen durch die Kehrwiederfleet, und ein Teil des mallorquinischen Bergdorfes Deià.
Hübscher Neonschriftzug im „Bonita Bonita“ in Sitges (ein nettes Strandörtchen nahe Barcelona), eine Windmühle nahe Alkmaar, der Leuchtturm in Egmond aan Zee und die Dalfaz Alm am Achensee.
Kamera- und Tonmann während unserer Erkundung des Castillo del Gibralfaro in Málaga, romantisch beleuchtete Pfahlbauten in St. Peter Ording und der Leuchtturm Westerhever dort direkt ums Eck sowie die „Skyline“ des beschaulichen Örtchens Veere in Zeeland.
Das Hafengebäude Port de Barcelona und davor der Yachthafen der Stadt, die Skyline von Barcelona und der Turm der Portierloge im Park Güell, eine Schaukel im Garten des Lernbauernhofs Schulte-Tigges und die wunderbar üppig-grünen Jardines de Alfabia auf Mallorca.
die sind richtig künstlerisch wertvoll… hach, machst du schicke bilder!
damit muss ich auch mehr spielen 🙂 guter anstoß!
Das sind wirklich sehr schöne Bilder! Ich liebe es ja, wenn es so einen starken Kontrast zwischen Schärfe und Unschärfe gibt!
Liebe Grüße,
Alina!
ich finde deine Fotos imemr derart gelungen, ich bin der Ansicht, du solltest mal einen Bildband herausbringen !
Das ist mehr als schmeichelnd, schießt aber ein bisschen übers Ziel hinaus, denke ich :D! Trotzdem danke!
Ich liebe diese Art der Fotografie einfach! Toll!
Liebe Grüße
Judith
Wow, was sind das tolle Fotos. Ich mag es wenn das Hauptmotiv auch schon mal in den Hintergrund rückt.
Das Holstentor und der rot-weiße Leuchtturm sind meine Favoriten!
Liebe Grüße
Steffi
Waaaaahnsinnig eindrucksvolle Bilder, liebe Fee! Besonders das auf der Alm find ich klasse. 🙂
Liebst, Rebecca
So, jetzt nochmal mit dem richtigen Google-Konto!
Du hast wirklich tolle Bilder aus deiner Schublade gezaubert! Absoluter Favorit ist das Bild mit der Schaukel, dicht gefolgt vom rot-weißen Leuchtturm!
Liebe Grüße,
Melanie