Erst Ende letzter Woche habe ich verkündet, dass mein dominierendes Reiseblogger-Dasein der letzten Monate nicht bedeuten soll, dass ich mich in Zukunft in dieser Nische ausruhen oder gar dauerhaft und ausschließlich häuslich niederlassen möchte. Während andere darauf hinarbeiten eine Nische zu haben (weil man das halt so tun sollte als Blogger, der etwas erreichen will), LIEBE ich mein Gemischtwarenladenblogger-Dasein und werde mich nicht scheuen, es auch in Zukunft exzessiv auszuleben ;)! Und daher habe ich gestern die erste Freizeitlücke, die sich bot, genutzt, um zu testen, ob ich das „foodbloggen“ in der Zwischenzeit verlernt habe. Und ich denke: Ich kann es immer noch. Auch wenn ich mich genauso wenig wie als Reiseblogger als Foodblogger bezeichnen würde. Ich bin ein Fee-Blogger. Und ein Fee-Blogger postet eben ab und zu auch mal Rezepte…
Dieses Rezept ist, als ob Herbst und Advent heiraten würden und heraus kommt ein Baby. Es heißt Apfel-Kürbis-Crumble und rockt die Säuglingsstation nicht nur aufgrund seiner Schönheit, sondern auch weil es so gut riecht und alle es am liebsten direkt vor lauter Zuneigung auffuttern würden. Kürbis und Apfel – A match made in heaven. Oder hat jemand daran gezweifelt?
Wer meinen Blog schon die eine oder andere herbstliche Saison länger verfolgt (und ich weiß, ein paar von Euch sind da draußen ♥), der weiß um meine fast schon obsessive Kürbis-Liebe. Nennen wir es Passion. Und auch wenn die Rezepte hier auf dem Blog grundsätzlich abgenommen haben, ein Herbst ohne neues Kürbisrezept ist mindestens so traurig wie die Szene, in der Bambis Mutter stirbt. Wir verstehen uns, oder? Kürbis ist einfach das beste Gemüse der Welt. Darf man etwas, das so gut schmeckt, überhaupt straffrei Gemüse nennen? Immerhin ist es süß genauso gut wie herzhaft.
Äpfel hingegen würde ich niemals als mein Lieblingsobst bezeichnen. Wenn es um den unverarbeiteten Fruchtgenuss geht, ziehe ich bestimmt 85% der Obstsorten einem Apfel vor. Reden wir allerdings von Kuchen oder jeglicher Form der warmen Apfelzubereitung bin ich wieder voll auf dem Fan-Zug mit dabei. Apfelkuchen ist King. Und – der Rückschluss ist einfachste Mathematik – zusammen in einem warm-würzigen Crumble vereint, sind Kürbis und Apfel unangefochtene Träger der herbstlichen Dessertkrone. Inspiriert dazu wurde ich übrigens vor kurzem von einem ähnlichen Nachtisch in Riga (das Restaurant hat es auch in das dazugehörige Video geschafft und wird Euch demnächst noch vorgestellt), aber ich möchte völlig unbescheiden feststellen, dass meine Variante noch mal deutlich royal-wohlschmeckender daherkommt. So das denn möglich ist…
Nun aber genug der Eingangsplänkelei. Ihr wollt das Rezept. Ihr sollt es haben ;)!
Würziges Apfel-Kürbis-Crumble, mit oder ohne Eis serviert
Für eine üppige Nachtischportion für zwei Crumble-Freunde braucht Ihr:
Je 150g Apfel und Kürbis (ich greife für die Verarbeitung in Desserts und Kuchen gerne zu Gala und bei Kürbis ist Butternut mein All-Time-Favorite, der auch hier zum Einsatz kam), je 25g getrocknete Cranberries und Mandelstifte, 1-2 TL Zitronensaft, 1 TL Zimt, etwas Kardamom und Nelke, bis zu 30g Ahornsirup, 30g Butter, 20g Haferflocken und 10g Zucker. Eventuell Eis zum Servieren.
Zubereitung:
1) Den Apfel und den Kürbis schälen und in kleine Würfel schneiden, die alle circa gleich groß sind. Die Cranberries halbieren oder dritteln, je nach Größe.
2) Kürbis- und Apfelstücke sowie die Cranberries zusammen mit den Mandeln in eine kleinere ofenfeste Form geben. Den Zitronensaft und die Gewürze hinzugeben und gut durchmischen.
3) Nun mit bis zu 30g Ahornsirup süßen. Wer überhaupt nicht so auf süß steht, kann eventuell sogar ganz darauf verzichten, die Früchte bringen schließlich schon eigene Süße mit. Alle anderen tasten sich je nach persönlichem süßen Zahn bis zur Obergrenze hin vor.
4) Die Butter schmelzen und mit den Haferflocken und dem Zucker zu einer Masse verrühren. Anschließend gleichmäßig über der Fruchtmischung verteilen. Dabei gilt es Lücken zu vermeiden, damit untendrunter nichts von oben ankokelt oder austrocknet.
5) Das Crumble im auf 180°C vorgeheizten Ofen 20-30 Minuten backen, je nach Größe der Fruchtstücke und Ofenleistung.
6) Ein wenig abkühlen lassen und dann (noch warm) servieren. Wer mag gibt eine Kugel Vanille- oder auch Joghurteis dazu. Pur oder mit etwas Sahne schmeckt das Crumble aber auch hervorragend.
Und während ich das hier so schreibe, fängt mein Magen schon wieder an zu grummeln. Verdammt, wieso habe ich nicht gleich die doppelte Portion gemacht? Das Blogger-Leben ist hart ;)!
Crumble liebe ich ja sowieso, aber auf die Idee, Kürbis reinzutun, bin ich noch nicht gekommen. Dabei herrscht bei mir auch der absolute Kürbiswahnsinn – kann es kaum erwarten den Crumble nachzubacken. Liebe Grüße, Miriam
Kürbis geht echt in jeglicher Form. Ein Wundergemüse ;)!
<3 !
apfelkuchen (oder crumble oder oder) geht ja immer 😀
boah wahnsinn sieht das lecker aus *.* ich mag übrigens fee-blogger, die sich keine nische suchen sondern das schreiben, wo das herz gerade hinzeigt!
<3
hm… lecker sieht das aus. Könnte ich grad jetzt so in mich hineinschaufeln. Übrigens, ich mag meinen Gemischtwarenladenblog ebenfalls – sollen mal alle anderen ihre Nischen suchen. Es lebe die Vielfalt 🙂 Lg
Mmmhhh….
Trifft zu 100% meinen Geschmack!!!
LG Julia
Mhmmm, gute Idee! Kürbis und Apfel zu kombinieren, wäre mir jetzt nicht in den Sinn gekommen, aber es klingt echt lecker und die Mischung aus süß und herzhaft mag ich ja immer sehr gern 🙂 Wird garantiert demnächst ausprobiert!
Aber es ist ja gar nicht herzhaft. Ich glaube, würde man es manchen Leuten nicht erzählen, sie würden gar nicht glauben, dass da Krübis drin ist ;)!
Yummy 🙂 Da hätte ich auch gerade Bock drauf!!! Hört sich super lecker an und sieht auch super lecker aus !!!!
LG Tine
Sieht und hört sich sehr lecker an! Das würde ich jezt gerne vor mir haben 😀 ♡
Oh Fee!! Wie unheimlich lecker. Ich kann dein Apfel-Kürbis-Crumble fast schmecken, aber nur fast 😉 Um sicher zu gehen, bräuchte ich bitte jetzt sofort so ein Pfännchen voll damit.
Ach, und eine thematische Nische ist kein Must-Have, finde ich. Manche Blogs funktionieren über eine perfekt katalogisierte und suchmaschinenoptimierte vegane Backrezeptsammlung, manche über die Persönlichkeit des Autors, manche über den süßen Hund des Autors. Alles fein, whatever works! Wenn man so will, ist Fee-Sein eben deine Nische und das kann niemand so gut wie du. Sortenreine Kürbis-Rezeptsammlungen gibt’s auch bei Chefkoch.
Ich hoffe, deine Portion ist angekommen. Ich habe den Boten direkt mit fliegenden Fahnen losgeschickt, aber die Strecke Dortmund-Heidelberg ist einfach nicht so für Pferdehufe gemacht.
Und ja, in meiner Fee-Nische kann ich sein wie ich bin. Die macht mir auch so leicht keiner streitig ;)!