Kopf in den Wind halten, Wellen lauschen, durchatmen

NiederlandeReisenZeeland
8. August 2015 / By / , , , , / 7 Comments

Hier ist gerade High Life angesagt. Termine, To-Do-Listen, Pläne, Erledigungen. Ich beschwere mich nicht. Ich freue mich nur, wenn ich zwischendurch auch mal ein wenig durchatmen kann. Nach einer Babyshower, bei der ich aktuell zwischen Windeltorte und Wickelauflage weile, mache ich mich später am Abend auf zum jährlichen Lichterfest in den Westfalenpark. Dort werde ich mir ein Pulled-Pork-Brötchen reinzwitschern, das mein Schwager zubereitet hat, werde den bierseligen Gesprächen lauschen und mir entspannt auf der Wiese liegend zwischen Tausende andere Gäste gequetscht das Feuerwerk ansehen. Zumindest wenn das Wetter uns keinen Strich durch die Rechnung macht.

Kopf in den Wind halten, Wellen lauschen, durchatmen - Ein Zeeland-Strandbesuch in Domburg - © Fee ist mein Name
Kopf in den Wind halten, Wellen lauschen, durchatmen - Ein Zeeland-Strandbesuch in Domburg - © Fee ist mein Name
Kopf in den Wind halten, Wellen lauschen, durchatmen - Ein Zeeland-Strandbesuch in Domburg - © Fee ist mein Name

Wenn ich ansonsten zwischendurch mal eine Pause brauche, dann stöbere ich am liebsten in Urlaubsbildern. Echt wahr. Andere finden das ja teilweise deprimierend, weil ihnen klar wird, dass sie eben NICHT im Urlaub sind, aber mich macht das total glücklich. Mit einer der Hauptgründe, warum ich immer so viele Fotos mache. Um welches Ziel es sich bei der „Erinnerungsreise“ handelt, ist erst mal völlig unerheblich, aber die Stimmung spielt dabei schon eine Rolle. Eine Städtereise weckt die Hummeln im Hintern, während ein Ausflug in die Berge oder ans Meer eher entspannend wirkt. Erinnert Ihr Euch noch an #BlickaufsMeerstattKopfvordieWand? Funktioniert also immer noch.

Kopf in den Wind halten, Wellen lauschen, durchatmen - Ein Zeeland-Strandbesuch in Domburg - © Fee ist mein Name
Kopf in den Wind halten, Wellen lauschen, durchatmen - Ein Zeeland-Strandbesuch in Domburg - © Fee ist mein Name
Kopf in den Wind halten, Wellen lauschen, durchatmen - Ein Zeeland-Strandbesuch in Domburg - © Fee ist mein Name

Und damit wir alle was davon haben und pünktlich zum Höhepunkt des Wochenendes ein wenig runterkommen, habe ich ein paar Meer- und Strandfotos von unserem Zeeland-Trip Anfang Juni rausgesucht. Überspülte Muscheln, rauschende Wellen, salzige Luft, Sand zwischen den Zehen, der Geruch von Sonnenmilch, veralgte und mit Seepocken übersäte Wellenbrecher, das Streifen des Windes durch die Dünen und vereinzelt der Schrei einer Möwe. Wirkt es schon?

Diese ersten Bilder sind übrigens alle in Domburg entstanden. Das Seebad lockt mit einem breiten Sandstrand und dem entzückenden historischen „Badpaviljoen“. Die Wege hier sind kurz, von
der Hauptstraße mit Restaurants und kleinen Läden aus ist man in wenigen Schritten am Meer. Das führt allerdings auch dazu, dass es hier an einem heißen Tag am verlängerten Fronleichnamswochenende ganz schön trubelig zugeht. Halb NRW trifft sich zum Stelldichein. Da wir ohnehin nicht vorhaben, Baden zu gehen oder uns hinzulegen, stört das aber nicht
allzu sehr, wir drehen eine Runde an der Wasserkante, lassen uns die Füße umspülen und suchen zwischen den Wellenbrechern nach Krebsen. Erfolglos, aber der Weg ist das Ziel ;)! Mein langer Rock stellt sich angesichts der einsetzenden Flut als etwas unpraktisch heraus, aber was macht das schon: Frau hat schließlich immer Zahnseide dabei und bindet daraus einfach einen „hübschen“ Knüpp.

Kopf in den Wind halten, Wellen lauschen, durchatmen - Ein Zeeland-Strandbesuch in Domburg - © Fee ist mein Name
Zeeland Westkapelle Leuchtturm

Anschließend gibt es eine große Portion Kibbelinge, ein köstliches Eis von „De Ijsvogel“ und noch einen Eiskaffee in der „Galerie Pop“ hinterher. Das Bier beziehungsweise den Kaffee im „De domburgsche Bier en Melksalon“ kneifen wir uns allerdings, einerseits weil der „Füllstand“ mittlerweile erreicht ist, andererseits weil ein Gewitter aufzuziehen beginnt. Und wir haben natürlich auf dem am weitesten entfernten Parkplatz geparkt, weil der umsonst war. Im Laufschritt erreichen wir zusammen mit den ersten Tropfen den Ortsrand. Und kaum sitzen wir im Auto bricht der Weltuntergang los. Aber jetzt schon zurück zum Hotel nach Middelburg? Der Tag ist doch noch jung.

Wir entscheiden uns dafür, entlang der Küste zum Leuchtturm von Westkapelle zu fahren. Immer wieder schlägt irgendwo in der Nähe ein Blitz ein und bringt die Straße zum Beben. So sehr, dass ich beim ersten Mal denke, wir hätten irgendwas überfahren. Schon bald kommt die Spitze des Leuchtturms in Sicht. Rüber über den Deich und ein paar Mal mit dem Auto links und rechts daran vorbeigefahren. Scheibe runter und Scheibe wieder rauf. Fürs Video und so ;)! Und als wir fertig sind, zeigt sich die Sonne wieder als Streif am Horizont. Alles richtig gemacht, würde ich sagen…

Kopf in den Wind halten, Wellen lauschen, durchatmen - Ein Zeeland-Strandbesuch in Burgh-Haamstede - © Fee ist mein Name
Kopf in den Wind halten, Wellen lauschen, durchatmen - Ein Zeeland-Strandbesuch in Burgh-Haamstede - © Fee ist mein Name

Am nächsten Tag geht es bei deutlich kühleren Temperaturen von der Halbinsel Walcheren aus, auf der Middelburg liegt, auf die nördlicher gelegene Insel Schouwen-Duiveland nach Burgh-Haamstede. Niederer Beweggrund dieser „Reise“: Dort steht noch ein Leuchtturm. Einer mit Zuckerstangen-Bemalung. Und wer einen Leuchtturm-Fetisch hat, kann so eine Gelegenheit natürlich nicht ungenutzt vorüberziehen lassen. Nun stellt sich ziemlich schnell heraus, dass der Leuchtturm umgeben von lauter Bäumen etwas eingerückt vom Meer in einem Wohngebiet liegt. Und begehbar oder so ist er auch nicht. Ich mache also nur ein schnelles „So-Lala-Foto“ (die Bäume behindern doch stark die Sicht) und weiter gehts. Ein paar hundert Meter weiter dann ein Parkplatz. Und ein Schild, das den Weg durch die Dünen zum Strand weist. Viele Pläne haben wir eh nicht, also wird geparkt und auf gehts erneut zum Meer. Der Weg zieht sich etwas und so begegnen wir auch nicht besonders vielen Menschen. Auf dem höchsten Punkt erhasche ich dann doch noch einen ganz guten Blick auf den Leuchtturm, nutze die Gelegenheit für ein schnelles Toptipping und dann sind wir da.

Weite. Ruhe. Und nur ganz wenige Menschen. Gut, es sind auch nur 23°C und nicht 32°C wie am Vortag, aber trotzdem: Hier gefällt es uns viel besser. Der Wind pfeift zwar etwas und wir ziehen sogar unsere Jacken an, aber genauso muss sich Nordsee anfühlen, oder nicht? Einatmen, ausatmen, abschalten. Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich bin jetzt schon viel entspannter…

Kopf in den Wind halten, Wellen lauschen, durchatmen - Ein Zeeland-Strandbesuch in Burgh-Haamstede - © Fee ist mein Name
Kopf in den Wind halten, Wellen lauschen, durchatmen - Ein Zeeland-Strandbesuch in Burgh-Haamstede - © Fee ist mein Name

Auf dem Rückweg (und nach einem Stopp auf der höchsten Parkpark Zeelands, ach was, der Welt) gibt es dann Pfannkuchen. In einer Windmühle. Noch so ein Fetisch von mir. Aber davon erzähle ich dann ein anderes Mal. Genießt  Euer restliches Wochenende. Und nicht wundern, wenn Ihr heute Abend beim Ins-Bett-Gehen ein bisschen Sand zwischen den Zehen findet. Solche Erinnerungsreisen (und besonders die zum Meer) können ganz schön intensiv sein ;)!

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7 Kommentare

  1. Geschwister Gezwitscher sagt:

    Entspannung durch Fotos. Vielleicht mal ein gutes Geschäftskonzept? "Kommen Sie rein, heute zehn Bilder zur Entspannung zum Preis von acht." 😉 Bei mir wirkt es auf jeden Fall.
    Liebste Grüße
    Eva

  2. julia sagt:

    voll schön… da zieht's mich schon wieder ans wasser! ich muss dieses jahr auf jeden fall noch mal ans meer! egal wann 😀

    wenn du einen ausgeprägten leuchtturm-fetisch hast, solltest du eventuell mal eine leuchtturm-tour in norwegen anpeilen… stelle ich mir schick vor 🙂

  3. Anonym sagt:

    Bei mir wirkt es auch sofort! Danke, für die schönen Bilder und den Miniausflug 🙂
    Habe deinen Blog erst kürzlich entdeckt und bin total begeistert. Deine Themen, dein Schreibstil, deine Fotos!
    Großes Lob!
    LG Dana

  4. Judith sagt:

    Wunderschöne Fotos, liebe Fee!!

    Judith

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