{Werbung} Zuerst wollte ich diesen Post mit „Beim ersten Mal tat es noch weh, beim zweiten Mal nicht mehr so sehr“ einleiten. Unkommentiert. Dann jedoch wurde mir klar, dass ein solch unreflektiertes Vorgehen beim unbedarften Leser eventuell die Assoziation wecken könnte, ich sei mal Oli P.-Fan gewesen (Gott bewahre!). Zwar hat selbiger den Song nur gecovert, aber ich bin mir auch nicht sicher, ob die Kenntnis des Originals von größerem Geschmack zeugt. Ein wenig vielleicht. Wie auch immer…
Worauf ich eigentlich hinaus möchte: Ich war gestern zum zweiten Mal beim ARD Buffet zu Gast. Und während ich vor der ersten Sendung im Februar noch ein wenig auf dem Zahnfleisch gegangen bin („Ich? Im Fernsehen? Eher friert die Hölle zu!“), habe ich dem Auftritt dieses Mal halbwegs gelassen entgegengeblickt. Bis auf den kurzen Moment nach dem Frühstück, an dem ich dachte, mein Magen wolle mich von innen auffressen. Das gab sich dann aber auch, als ich im Studio ankam und merkte: Alles genauso entspannt hier wie beim letzten Mal. Statt Holger begrüßte mich dieses Mal Evelyn (und zwar ebenso herzlich), der Regisseur sagte „Hi Fee, wir kennen uns ja schon“, die zuständige Redakteurin bezeichnete mich als alten Hasen (schmeicheln kann die Dame, immerhin ist sie Schuld daran dass ich überhaupt „beim Fernsehen gelandet“ bin) und den Weg zur Maske fand ich schon fast alleine. Einmal falsch abbiegen ist schließlich fast richtig ;)!
Genau wie beim letzten Mal wurde die Sendung vorher einmal durchgespielt, damit später in der Live-Sendung alles passt. Meine Position wurde noch mal korrigiert, meine Tillandsien etwas besser ausgeleuchtet, nachgepudert wurde ich auch (fürs richtige Fernseh-Feeling) und ich bekam den Tipp, nicht immer so hektisch mit den Händen und den Accessoires zu hantieren (Pffft ;)). Und dann ging es auch schon los. Ob ich es geschafft habe, weniger hektisch rüberzukommen? Was meint Ihr…?!
Edit: Das Video ist mittlerweile leider nicht mehr online, da ein Jahr vorüber ist und die Öffentlich-Rechtlichen nur so lange öffentlich „archivieren“ dürfen.
Ich denke, es ist ganz gut gelaufen. Auch wenn man eigentlich immer viel mehr zeigen und erzählen möchte, als man dann tatsächlich schafft. Aber immerhin gab es dieses Mal keine Missgeschicke, die „Genau“-Frequenz habe ich auch etwas reduziert (um immerhin 33%) und wir haben den Tillandsien-Tanga erfunden. Ich würde sagen, das ist eine gute Bilanz ;)!
Und damit Ihr abgesehen von meinen ergreifenden Ergüssen und meiner Wenigkeit in Bewegtbild auch einen echten Mehrwert serviert bekommt, verrate ich Euch jetzt noch, wie Ihr mein Tillandsien-Mobilé ganz einfach zuhause nachmachen könnt. Außer ihr wollt (so wie ich) unbedingt Emaille-Suppenkellen verwenden, die Ihr natürlich noch nicht besitzt, grast dafür das gesamte Ruhrgebiet (andere Region hier nach Belieben austauschen) ab, nur um hinterher festzustellen, dass eine gute Freundin Eurer Mutter sowas natürlich in ihrer umfangreichen Sammlung liebenswerten Vintage-Zubehörs vorrätig hat – und zwar sogar in doppelter Menge. Dumm nur, dass ich sie jetzt im Anschluss wieder zurückgeben muss, zusammen mit der Hälfte der anderen Accessoires. Flohmärkte der Region, macht Euch auf meinen Besuch gefasst. Schließlich habe ich extra einen Haken in die Badezimmer-Decke geschraubt, um einen der Äste dort aufhängen zu können…
Benötigtes Material, um selbst eine Tillandsien-Party in der Küche zu schmeißen:
- Birkenast, durchgetrocknet (variable Länge je nach Menge der Accessoires, meine sind jeweils circa 1,40 m lang, Mindestdurchmesser 2 cm, besser noch 3-4 cm)
- stabiles, reißfestes Juteseil, Durchmesser mind. 4 mm, Länge mindestens 1,50 m eventuell Zollstock
- mehrere Schraubhaken, kunststoffbeschichtet (Größe 40 x 3,0 mm)
- ein Decken- oder Wandhaken plus passender Dübel
- Bohrmaschine
- Küchengarn, Rot-Weiß, Stärke 2 mm (meins ist von Garn & Mehr)
- ein altes Geschirrtuch
- Schere
- Tillandsien verschiedener Größe und Form
- passende Küchenaccessoires, wie Suppenkellen, Teetassen, Kännchen, Emaille-Becher, Schneebesen, Siebe, Fonduesiebe, Gebäckzangen, Schneckenzangen, Pfannenwender, Abtropfgitter, Haken und was einem sonst noch in die Hände fällt
1) Zuerst das Juteseil an den Ast knoten. Hier eignen sich gut Stellen, an denen mal kleine seitliche Äste saßen und somit natürliche „Rutschhindernisse“ bestehen. Ansonsten tut es ein sehr straff gezogener Doppel- bis Dreifachknoten mit mehrfach um die betreffende Stelle geschlungenem Seil aber auch. Die Länge des Seils ergibt sich aus der späteren Aufhänghöhe und ist somit variabel.
2) Als nächstes an der Unterseite des Astes zwischen den beiden Seilenden die Haken hineindrehen. Der Abstand zwischen den einzelnen Haken ergibt sich hier einerseits aus der Menge der Tillandsien, die man aufhängen möchte, und andererseits aus dem verfügbaren Platz. Erfahrungsgemäß ergibt ein Abstand von circa zehn Zentimetern ein harmonisches Bild und lässt den einzelnen Accessoires genug Raum. Am einfachsten ist es, wenn man den Ast dafür senkrecht auf den Boden stellt.
3) Die Tillandsien mit passenden Küchenaccessoires kombinieren. Wichtig ist dabei, dass die Pflanzen nicht gequetscht oder gar verletzt werden und dass sie noch genügend Licht bekommen können.
Teetassen Hanging Planter DIY für Tillandsien
Für die Behältnisse, die nicht selbstständig hängen können, wie die Teetassen oder in meinem Fall auch die Emaille-Soda-Behälter, müssen nun noch Aufhängungen geknüpft werden, ähnlich klassischen Blumenampeln. Ich stelle zwei verschiedene Varianten vor, die eine, kleinere für die Teetassen mit einem „nach unten breiter werdenden Fuß“ und die zweite für Gefäße mit glattem Boden und gerade nach oben verlaufenden Seiten.
4) Für die Teetassenvariante müssen zunächst vier Stücke Küchengarn zugeschnitten werden, drei längere und ein kürzeres. Das kürzere Stück sollte so lang sein, dass es, wenn man es zu einer Schlaufe legt und zusammenknotet, noch gut von unten über den Fuß der Tasse gestülpt werden kann. Die längeren Stücke sollten circa dreimal so lang sein wie die spätere Aufhänghöhe der Tasse, vom Fuß aus gemessen. In meinem Fall sind das einmal 25 cm und dreimal 1 m.
5) Das kurze Stück zu besagter Schlaufe knoten und testweise am Tassenfuß anlegen.
6 und 7) Die längeren Stücke in regelmäßigem Abstand so um die Schlaufe herumknoten, dass die beiden verbleibenden Schnur-Enden jeweils die gleiche Länge haben.
8) Die Teetasse in die Schlaufe stellen. Anschließend erst die Bänder 2 und 3, dann die Bänder 4 und 5 sowie schließlich die Bänder 1 und 6 im Abstand von einigen Zentimetern zur Schlaufe miteinander verknoten. Bei mir sind es ziemlich genau zehn Zentimeter, das kann aber je nach Größe der Tasse variieren. Wenn man die Knoten nach oben zieht, sollten sie deutlich über dem Tassenrand liegen.
9) So müsste es dann aussehen, wenn Ihr die Bänder ohne Tasse auseinanderzieht. Hübsch geometrisch, überall mit den gleichen Längen und Abständen.
10 und 11) Die Tasse wieder in die Schlaufe stellen, die Tillandsie vielleicht sogar schon hineinsetzen, alle Bänder zusammennehmen und oben miteinander verknoten. Fertig.
Selbstgeknüpfte Blumenampel für Tillandsien (und alle anderen Pflanzen auch)
12) Für die Blumenampel acht gleich lange Stücke Garn zuschneiden. Die Länge ist auch hier natürlich wieder variabel. Bei mir sind es je 70 cm. Unten miteinander verknoten und die Schnüre in alle Himmelsrichtungen auf einer ebenen Fläche ausbreiten.
13) Die Schnüre 1 und 8, 2 und 3, 4 und 5 sowie 6 und 7 im Abstand von einigen Zentimetern zum Hauptknoten miteinander verknoten. Bei mir sind es circa acht Zentimeter, das hängt aber stark vom Durchmesser des Gefäßes ab. Man kann als Faustformel rechnen, dass der Abstand Boden-Radius plus die Hälfte der Topfhöhe betragen sollte. Schnüre wieder ausbreiten.
14) Im nächsten Schritt die Schnüre 1 und 2, 3 und 4, 5 und 6 sowie 7 und 8 noch einmal verknoten. Der Abstand sollte ungefähr genauso groß sein wie der letzte.
15) Gefäß mittig auf die Schnurkonstruktion stellen, alle Enden zusammennehmen, gleichmäßig um den Topf herum nach oben führen und in der gewünschten Höhe zusammenknoten.
16) Zuletzt müssen nun nur noch alle Accessoires mit ihren pflanzlichen Mitbewohnern an dem Ast arrangiert werden. Dabei ist lediglich darauf zu achten, dass die Gewichtsverteilung halbwegs ausgewogen ist, damit die Gesamtkonstruktion keine Schlagseite bekommt.
17) Wer mag, kann anschließend als Deko noch kleine Schleifen aus dem Juteseil oder aber auch aus dem Geschirrtuch anbringen. Dafür das Geschirrtuch ein kurzes Stück einschneiden und ausgehend davon ein längeres Stoffband abreißen. Übrige Accessoires, wie in meinem Fall die Zange oder die Reibe, können als ergänzende Deko ebenfalls angebracht werden.
Das Gericht mit Hähnchen und Aprikosenreis, das Jacqueline Amirfallah in der Sendung gekocht hat, hat übrigens genauso gut geschmeckt, wie es klang. Mit Obst im Essen hat man mich ja schnell im Sack. Und ihre alternative Kochmethode für Reis, die probiere ich auch bald mal aus. Inklusive knusprigem Bodensatz. Und den habe ich dann ganz für mich allein ;)!
Jetzt gehe ich erst mal noch ein paar „Tangas“ knüpfen. Sammeltassen findet man schließlich zur Genüge. Und eine hängende Teeparty ist auch nicht zu verachten. Der Hutmacher wäre begeistert…
P.S. Meine Anleitung zur Tillandsienpflege gibt es hier. Worauf wartet Ihr also noch…?
Ich hab's sogar krankheitsbedingt gestern "live" im TV verfolgen können. 🙂 Ihr hättet vielleicht noch kurz etwas zur Pflege sagen können (auch wenn Du da ja Montag https://www.feeistmeinname.de/2015/07/einfache-tipps-zur-tillandsien-pflege.html etwas zu gebloggt hast 😉 ).
Naja, wir haben ja auf den Post verwiesen. Und fünf Minuten sind halt fünf Minuten, die kann man auch nicht dehnen ;)!
Stimmt schon. Frei nach Stefan Raab "Wir haben doch keine Zeit" 😉
So ist das halt im Fernsehen. Da gibt es ein Programm und damit ein definiertes Ende ;)!
Sehr schön und du hast das wirklich gemacht wie ein alter Hase – da hat die Redakteurin ma so gar nich übertrieben! 🙂
Liebe Grüße Jutta
Ihr Schmeichler, ihr alle <3!
ich fand dich ganz fantastisch!
ich hab' ja heimlich auch auf "äh" und "genau" geachtet, aber konnte gar nichts hören… vielleicht bist du ja auch viel entspannter, weil du das durch die "flamme der vielfalt" immer mehr übst 🙂
du warst voll toll! mehr!!!
ich freu mich auf jeden fall aufs nachbasteln – ich war mir immer unsicher, wie ich die pflänzchen unterbringe, aber in der neuen küche werde ich mich dann mal ans nachstylen machen! 🙂
Dann habe ich ja alles richtig gemacht :)! Ich hoffe, ich bekomme dann Bilder vom Ergebnis zu sehen… Und ich fand auch, dass die "Genaus" nicht so aufgefallen sind. Als ich dann gezählt habe, waren es erstaunlicherweise doch recht viele. Nächstes Mal dann noch weniger ;)!
Eine tolle Sendung! Das wirkt alles richtig professionell 🙂
Liebe Grüße, Biene
Dankeschön <3
Wow, das ist ja wunderschön – genau mein Geschmack! Und du wirkst absolut suverän! Respekt!
Liebe Grüße,
Eva
Na, dann los, nachmachen ;)! Worauf wartest du noch…?
Und danke. Da hat "live" aber auch tatsächlich Vorteile. Man hat gar keine Zeit nachzudenken…
Hömma, total tiefenentspannt. Großartig!
Und aller guten Dinge sind drei. Also, wann ist die nächste Sendung? 🙂
Danke <3! Und: Ich weiß es nicht. Ich würde mich aber nicht schlagen lassen ;)!
Richtig gut fand ich das und kein bisschen hektisch! Das wirkte fast so, als ob du das täglich machst 😉
LG, Lisa
Ja, mein kleines Heim-Fernsehstudio, in dem ich jeden Abend vorm Schlafengehen übe ;)! Nein, Quatsch… Ich freue mich, dass es Euch gefallen hat <3
Echt voll spannend!
so ne Fernseshow aus dem Hintergrund zue rleben is schon cool..
hofffe wir sehend ich da öfter 😉
VIele liebe Grüße
Franzy
Mal sehen, danke :)! Und ja, so im Studio wirkt das alles noch mal ganz anders…
Sehr entspannt!! würde ich sagen.
Und eine schöne Idee. Vielleicht fange ich erstmal mit eine an. Für einen Zweig fehlt der Platz, aber an der Lampe….!
LG
Jojo
Da solltest du vorher einmal die Hitzeentwicklung checken, das könnte zu warm werden. Aber wie wäre es mit einem einzelnen Haken am Fenster?
Liebste Fee, tolle tolle Bilder und super schönes Projekt!! Sehr fantastisch gemacht! 🙂
Herzlichen Dank liebe Lu <3
Leider verpasst, liebe Fee! Mal sehen, ob ich es in der Konserve" finde, um Dich da bewundern zu können! Hut ab, also ins Fernsehen möchte i c h nicht.
Tillandsien habe ich meinem Göga für seinen Schreibtisch geschenkt. Die sind ihm jedoch trotz meiner Empfehlung kaputt gegangen. Ich finde sie zauberhaft 🙂
Mit sonnigen Grüßen, Heidrun
Hallo Heidrun, aber der Mitschnitt ist doch oben eingebunden. Funktioniert dein Flash Player etwas nicht? Ansonsten findest du den Beitrag aber auch in der Mediathek…
Und was den Schreibtisch angeht: War es dort vielleicht zu dunkel?
Hallo, deinen Blog hab ich gerade über einen anderen Blog gefunden und ich finde ihn toll! Schade, dass ich erst jetzt auf dich gestoßen bin. Dein Schreibstil gefällt mir sehr gut und deine Fotos sowieso.
Warum ich genau hier mein erstes Kommentar pflanze? Als Tochter, Enkelin und Nichte von Gärtnern und Gärtnerinnen ist die Liebe zu Pflanzen (auch als Deko) einfach im Gesamtpaket enthalten. Tillandsien waren mir zwar bisher nicht bekannt, meine Tante verkauft sie, denke ich, auch nicht, aber ich denke, ich werde nicht umhin kommen, irgendwann einmal diese tolle Dekoidee nachzumachen.
So, jetzt werd ich noch weiter in deinem Blog stöbern und lass mal liebe Grüße da 🙂
Miriam
Ps.: Du wirkst sehr professionell im Fernsehen!
Vielen Dank :)! Es macht doch nichts, wenn du ihn jetzt erst gefunden hast. Dann hast du erst mal lange noch was zum Nachlesen. Und ich freue mich über einen neuen Beobachter (und Kommentierer :))! Win-Win…