Auch wenn ich teilweise durch das exzessive Posten ganzer Bilderstrecken von Blümchen aus dem heimischen Westfalenpark einen anderen Eindruck erzeugen mag: Ich habe von Botanik ungefähr so viel Ahnung wie von Fallschirmspringen. Ich hatte die Oberstufe noch nicht betreten, da flog Biologie hochkant aus meinem Stundenplan. Heute weiß ich gar nicht mehr wieso, aber damals erschien mir alles, was mit Natur zu tun hatte, so spannend wie das Putzen verschimmelter Badezimmer-Fugen mit einer alten Zahnbürste. Angesichts dessen, dass es heute zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört, im Park auf allen Vieren herumzukriechen, um die besten Blumen-Shots einzufangen, meine Fähigkeiten als Zootierporträtfotografin auszubauen und neue DIYs rund um Pflanzen zu ersinnen, ist das fast schon ironisch. Aber wir entwickeln uns ja alle weiter, nicht wahr?
Es mag daher auch nicht verwundern, dass sich die Wanderungen während unseres kleinen Achensee-Trips am vorletzten Wochenende in epische Breite ausdehnten, schlicht und ergreifend, weil ich es für notwendig erachtete, alles was da so blühte, mit meiner Kamera einzufangen. Mir war das ja schon vorher klar, aber was mir auch klar ist: Normal ist das nicht. Also bekam ich erst mal einen Schreck, als mir zusammen mit dem Programm unserer Reise mitgeteilt wurde „Übrigens wird euch Daniela vom Tourismusverband nun zur Dalfazalm begleiten, ihr habt also jemand Ortskundigen mit.“ Nicht weil ich andere Menschen nicht mag, sondern weil ich dachte: „Die arme Frau, sie weiß gar nicht, worauf sie sich da eingelassen hat.“ Ich teilte meine dahingehenden Bedenken mit, aber die Sorge, wir Städter würden schon auf der ersten Teilstrecke zur Alm verloren gehen, war wohl größer als die Angst, unsere Begleitung würde es nicht mehr vor Einbruch der Nacht zurück ins Tal schaffen, und so stiegen wir am Donnerstag zu dritt in die Gondel der Rofan Seilbahn.
Und ich habe mich auf der gemeinsamen Teilstrecke auch wirklich zusammengerissen, ich schwöre. Trotzdem marschierten der Freund und besagte Daniela immer ungefähr zehn Meter voraus, während ich mich bemüßigt sah, regelmäßig hinterherzuschreien „Keine Sorge, lasst mich ruhig zurück, ich schlage mich alleine durch!“ Aber mal ehrlich, was soll man denn auch sonst machen, wenn man plötzlich das Gefühl hat, man wäre in die Kulisse eines tschechischen Märchenfilms respektive vor das gephotoshopte Bühnenbild einer Volksmusiksendung gebeamt worden?! Sowas muss für die Nachwelt dokumentiert werden. Oder zumindest für den Teil der Nachwelt, der genau wie ich bisher immer dachte: „Das kann doch alles nicht echt sein, so schön und so grün, wie das ist!“ Ich kann aber jetzt mit großer Freude verkünden: Isses doch. Irre, aber wahr!
Und jetzt stehe ich hier mit meinen Blümchenbildern und habe dank mangelnder Schulbildung nur so eine begrenzte Vorstellung davon, mit was für floristischen Auswüchsen wir es genau zu tun haben. Das erste ist ein bewimpertes Alpenröschen. Das weiß ich aber auch nur, weil Daniela es mir erzählt hat. Ansonsten schmeiße ich noch Distel, Glockenblume, Margerite und Walderdbeere (oder gibt es auch eine Gebirgserdbeere) aus meinem umfassenden, inneren Bestimmungsbüchlein in die Waagschale. Und sonst? Keine Ahnung. Und da kommt Ihr ins Spiel. Ich bin sicher, ihr seid voll die Berg-Flora-Profis. Also: Lasst mich an Eurem Wissen teilhaben. Bitte :)!
Danke für die Einladung in die Berge an Tirol Werbung und Achensee Tourismus. Die Reise geht auf deren Kosten, die Unwissenheit in Bezug auf Bergwiesen-Flora geht auf mich ;)!
das sind soooo schöne bilder! leider habe ich auch keine ahnung, was man da so sieht, aber schön isses 🙂
Hallo Fee,
also ich vermute hier mal Witwenblume, Walderdbeeren, Glockenblumen und ein Storchschnabel könnte auch dabei sei….
Viele Grüße
Karin
2. Foto: könnte Centaurea jacea sein (Wiesenflockenblume)
9. Foto: knautia arvensis, Ackerwitwenblume
11.Foto: Walderdbeere
12. Foto:Campanula, Glockenblume
den Rest weiß ich leider nicht zu bestimmen, bin aber auch von Haus aus Geologin, allerdings mache ich gerade ein Praktikum an einer Biostation
Schöne Bilder sind es definitiv, aber ich habe auch null Ahnung vom Blumen etc….
Belinda
Hallo Fee,
Foto Nr. 1 ist die Almrose – das weiß ich fix. Das Foto vor der Walderdbeere, ist eine Scharfgarbe.
wirklich tolle Bilder!
*seufz*
pföhn, pföhn!
Ich hab damals für mein wirklich großes HErbarium eine eins bekommen.. aber viel hängengeblieben ist echt nicht
die lilane blume .. die runde da *deut*
Die heißt bei uns knöpfchen XD
Viele liebe Grüße
franzy
…das Ochsenauge sitzt auf einer Skabiose…
LG Birgitt
Man darf doch seine Begeisterung für die Natur auch später entdecken – Hauptsache überhaupt. Und wenn man dann noch so schöne Fotos davon macht, dann erst Recht. 🙂
Alle deine Blumen kenne ich auch nicht, einige aber schon:
Alpenrose – Wiesenflockenblume – Sterndolde
Irgendein Ziest? – Taubenkropf-Leimkraut – Sauerampfer
Fast verblühter Quendel (Thymian)? – Arnika (oder Habichtskraut?)/Margariten/Skabiosen – Skabiose
Alpen-Kälberkropf – Walderdbeere – Polsterglockenblume
Wenn an irgendeinem Alpenwanderweg steht, Gehzeiz 2 Stunden, dann weiß ich schon, dass ich mit mindestens 5 Stunden kalkulieren muss, weil ich die meiste Zeit mit dem Kopf hinter der Kamera im Wald oder der Wiese stecke. Am besten, man sucht sich Mitwanderer, die das ebenso machen, dann muss man nicht immer aufholen. 🙂
Herzlich, Katja
just popping in to say hi, long time no talk! (Oder soll ich 'lange nicht kommentieren' sagen?)
🙂
Hm, keinen Schimmer. Ich stamme zwar aus einer Gärtner und Floristenfamilie aber für mich ist Blume = schön und Namen sind Schall und Rauch. Selbst wenn ich sie wüßte, hätte ich sie spätestens in drei Minuten wieder vergessen. Leider! Distel und Glockenblume hätte ich vermutlich auch noch benennen können. Wir sind also auf dem gleichen Wissenstand, gg… Gibts da nicht einen worshop irgendwo? Da müssen wir dann mal hin 🙂
Ansonsten (und auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederholen): Traumfotos. Hach…. ich höre es quasi summen ….