{Werbung}: Dieser Post enthält Werbung in eigener und fremder Sache. Ich werde zwar nicht dafür bezahlt, habe aber kostenlos Pflanzen erhalten. Wisst’er Bescheid ;)!

Eins gleich vorweg: Ich bin absolut kein Profi im Umgang mit Tillandsien. Aber ich finde sie großartig und versuche daher nach bestem Wissen und Gewissen sie am Leben zu erhalten. Ich habe gegoogelt und ich habe Tipps von Menschen gesammelt, die mit den Bromeliengewächsen ihr Geld verdienen. Menschen, die es wissen sollten. Und damit auch Ihr etwas davon habt, habe ich alle Ratschläge, die mir geholfen haben, für Euch zusammengetragen. Versuchen wir gemeinsam, sie nicht zu töten ;)!

Was sind Tillandsien überhaupt?

Vielleicht erst mal das Wichtigste vorweg: Was sind Tillandsien überhaupt? Manche von Euch kennen sie vielleicht unter dem englischen Begriff Airplants oder auch als Luftwurzler. Das ist aber weniger präzise, da zum Beispiel auch Orchideen Luftwurzeln bilden. Der richtige Gattungsname ist „Tillandsia“ und umfasst über 500 Arten. Wie oben schon erwähnt gehören sie zu den Bromelien und sind damit mit Ananas verwandt. Die Gattung ist in der freien Natur lediglich im ganz südlichen Nordamerika und in Südamerika beheimatet – in der sogenannten Neoptropis.

Der Variantenreichtum in der Gattungsfamilie ist groß und die einzelnen Arten können daher nicht so einfach über einen Kamm geschoren werden. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass es grüne, graue und weiße Tillandsien gibt, die sich erst mal dadurch unterscheiden, wo sie wachsen. Grüne Tillandsien leben eher schattig in den unteren Etagen südamerikanischer Wälder oder auf dem Boden. Sie bevorzugen es daher feuchter und kommen mit weniger Licht aus. Graue und weiße Tillandsien dagegen leben in niederschlagsarmen Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit. Sie sind in den oberen Etagen der Wälder oder auf Felsen meist dauerhaft der Sonne ausgesetzt. Ihre graue bis weiße Oberfläche besteht aus Saugschuppen, die Feuchtigkeit und Nährstoffe direkt aus der Luft aufnehmen und die Pflanzen gleichzeitig vor der Sonne und Verdunstung schützen. Je größer und zahlreicher die Schuppen, desto heller die Pflanze. Ihre Wurzeln dienen lediglich zur Befestigung auf anderen Pflanzen (in der Regel Bäume und Kakteen) oder steinigen Untergründen wie Geröll oder Felsen. Sie sind daher keine Parasiten, wie man vielleicht im ersten Moment denken könnte. Als Zimmerpflanzen benötigen sie ebenfalls ausreichend Licht und ein höheres Maß an Luftfeuchtigkeit. Weiße Tillandsien kommen im Gegensatz zu ihren grauen Verwandten, dadurch dass sie in extremen Höhenlagen beheimatet sind, auch mit kälteren und trockeneren Phasen gut zurecht.

Worauf ist beim Kauf von Tillandsien zu achten?

Zunächst einmal (und das ist ganz wichtig) solltet Ihr beim Kauf darauf achten, dass die Pflanzen nicht aus Wildbeständen stammen, sondern speziell für den Verkauf kultiviert wurden. Das sollte entsprechend gekennzeichnet sein, ansonsten lauft Ihr Gefahr, die natürlichen Bestände in den Ursprungsländern zu zerstören. Bisher gibt es nicht viele Gärtnereien, die sich bei uns auf Tillandsien und ihre Kultivierung spezialisiert haben, aber das Angebot ist mehr als groß genug. Ich habe alle meine Pflanzen, die ich im vergangenen Jahr für die Produktion meines Buchs verwendet habe, und auch die in diesem Post gezeigten (die ich für ein ganz besonderes Projekt brauche, von dem ich Euch am Ende des Posts berichte), von der „Gärtnerei Dötterer“ kostenlos zu Verfügung gestellt bekommen. Ich habe damals im Rahmen meiner Buch-Material-Schlachten recherchiert und herausgefunden, dass Dötterer der größte Produzent und Anbieter von Tillandsien in Deutschland ist und die Pflanzen vom Endkunden sogar problemlos und in Einzelmengen im Online-Shop erworben werden können. Und sie kommen sicher verpackt und heile an. Ich spreche aus Erfahrung.

Ansonsten könnt Ihr einige Sorten (so sie denn entsprechend als aus Kulturen stammend gekennzeichnet sind) auch in verschiedensten Gartencentern und Baumärkten erwerben. Manchmal findet Ihr sie sogar im Supermarkt, häufig auf Steine, Äste oder Holzstücke aufgeklebt oder aufgebunden – in der Regel fehlt hier aber eine Kennzeichnung. Zusätzlich gilt: Zwar gibt es richtige Tillandsienkleber, aber häufig werden auch billige Mittel benutzt, die Schadstoffe enthalten, die entsprechend in die Pflanzen endringen. Wenn man das also schön findet, sollte man es besser selbst machen. Die aufgebundene Variante ist zu bevorzugen, da müsst Ihr Euch aber selbst informieren, wie man das macht, denn ich bevorzuge die Pflanzen solo. Grundsätzlich gilt: Die Pflanzen sollten beim Kauf gesund aussehen und keine vertrockneten Blätter haben oder bräunliche Verfärbungen oder gar Beläge (nicht zu verwechseln mit den gräulichen Saugschuppen) aufweisen.

Es ist außerdem immer gut, wenn Ihr beim Kauf schon erfahrt, um welche Sorte es sich genau handelt. Dann habt Ihr die Möglichkeit, die genauen Pflegebedingungen zu recherchieren. Noch besser ist es natürlich, wenn Hinweise zu Standort und Wasserbedarf schon mit an die Hand gegeben werden. Dann wisst Ihr direkt, ob sich die Pflanzen für die Gegebenheiten bei Euch zuhause eignen.

Was bei der Pflege von Tillandsien als Zimmerpflanzen zu beachten ist

So, Ihr habt die Tillandsien zu Hause und fragt Euch jetzt, was Ihr damit anstellt. Zuerst einmal sucht Ihr ihnen ein hübsches Plätzchen. Das hängt natürlich davon ab, ob ihr grüne, graue oder weiße Tillandsien Euer Neu-Eigen nennt. In der Regel werden es aber graue sein und die brauchen (wir erinnern uns) ausreichend Licht, genügend Luftfeuchtigkeit und etwas Luftbewegung. Optimal sind daher Standorte in Badezimmer und Küche und zwar in unmittelbarer Fensternähe (bis zu höchstens 1m), allerdings nicht direkt an einer Heizung. Von Juni bis September (wenn es sehr warm ist auch von Mai bis Oktober) können die Pflanzen auch draußen gehalten werden. Ich habe vereinzelt Hinweise darauf gefunden, dass viele Pflanzen ein Südfenster oder allzu pralle Sonne nicht so gut vertragen würden, kann dazu aber nichts sagen, da Küche, Bad und Balkon bei mir in andere Himmelsrichtungen weisen. Da die Pflanzen in der Natur auch voller Sonne ausgesetzt sind, wird es wenn dann an der Verstärkung durch die Scheiben liegen. Erfahrungen habe ich da aber nicht. Wenn der Standort einer Pflanze verändert werden soll (zum Beispiel im Sommer auf den Balkon) ist es notwendig, sie langsam an die neue (Licht-)Situation zu gewöhnen. Sonst gibts einen Sonnenbrand ;)!

Wie viel zusätzliche Feuchtigkeit die Pflanzen benötigen, ist stark vom Standort, der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit abhängig. Als Basisregel lässt sich ein Einsprühen der Pflanzen alle zwei bis drei Tage mit lauwarmem und kalkarmem Wasser empfehlen. Im Winter ist weniger Wasser nötig als im Sommer (circa einmal wöchentlich), genauso bei kälteren Temperaturen. Bei mehr Licht und weniger Luftfeuchtigkeit muss entsprechend mehr gesprüht werden. Zusätzlich ist der Durst einer Tillandsie natürlich auch noch mal sortenabhängig. Wichtig ist dabei wirklich, kein kalkhaltiges Wasser zu verwenden, um die Schuppen nicht zu verstopfen. Geeignet sind Regenwasser, gefiltertes Leitungswasser oder auch abgekochtes Wasser. Bekommt die Pflanze draußen durch Niederschläge genügend Feuchtigkeit, muss sie nicht zusätzlich eingesprüht werden. In sehr feuchten Räumen, kann die Frequenz reduziert werden. Zu feucht sollten die Tillandsien nämlich auch nicht werden, dann können sie faulen. Auch dass sie in Feuchtigkeit stehen, sollte vermieden werden. Wenn die Pflanzen in Innenräumen gehalten werden, ist zu empfehlen, sie zusätzlich circa einmal im Monat mit einem speziellen Bromeliendünger in halber Konzentration mit Nährstoffen zu versorgen.

Das klingt jetzt vielleicht im ersten Moment komplizierter als der Titel des Posts verspricht, aber wenn Ihr einmal wisst, wie Eure Pflanze tickt, ist es eigentlich ganz leicht. Und mit etwas Glück bilden Eure Tillandsien dann irgendwann sogar Tochterpflanzen und beginnen zu blühen. Meist stirbt die Mutterpflanze nach dem Blühen (wie zum Beispiel auch bei Hauswurzen), aber dann ist es an Euch, den Nachwuchs heranzuziehen. Das Sterben kann sich übrigens über sehr lange Zeit hinziehen, also kloppt die Pflanzen nicht gleich in die Tonne. Sinnvoller ist es, vertrocknete Blüten oder Pflanzenteile abzuschneiden (nicht zu reißen) und sich noch eine Zeit daran zu erfreuen.

So. Und jetzt zu meiner Ankündigung. Übermorgen, am 08.07., zwischen 12.15 Uhr und 13 Uhr bin ich mit einem Tillandsien-DIY zum zweiten Mal im ARD-Buffet zu Gast. Wuhuuuu! Nachdem ich den ersten Auftritt im Februar fast gar nicht angetreten hätte, gehe ich das Ganze dieses Mal etwas entspannter an, aber ein bisschen Aufregung ist natürlich trotzdem im Spiel ;)! Und daher würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr zuschaut und vielleicht auch über die sozialen Netzwerke ein paar nette Worte da lasst. Dann fühle ich mich da im fremden Baden-Baden nicht ganz so alleine…

Ich zeige, wie man mit ein paar alten Küchenaccessoires und wenigen anderen Hilfsmitteln eine Art Tillandsien-Mobilé für Küche, aber auch Bad oder Balkon gestalten kann. Ich hoffe, Ihr habt daran genau so viel Freude wie ich. Wie ihr die Tillandsien auswählt und pflegt, wisst Ihr ja jetzt ;)!