+/- 17kg – Die Geschichte meiner Essstörung

Persönliches
29. Juli 2015 / By / , , , , , / 163 Comments

Dieser Post ist als Fortsetzung meines Aufrufs zur Blogparade „Mein Körper und ich“ zu verstehen, die ich vor knapp vier Wochen mit meinem „Von Dellen, Beulen und Flecken und wie ich damit diesen Sommer und in Zukunft umzugehen gedenke“-Beitrag gestartet habe. Es kamen so viele tolle und sehr persönliche Geschichten zusammen, dass ich mich entschlossen habe, auch noch mal etwas dazu zu schreiben. Zu einem Thema, zu dem ich mich so noch nie öffentlich geäußert habe: Ich war essgestört. Und zwar viele Jahre lang. Schon seit sicherlich zwei Jahren trage ich nun den Gedanken mit mir herum, mal etwas dazu hier auf dem Blog zu schreiben. Aber im Gegensatz zu meinem Post über die MS-Erkrankung fiel mir dieser Beitrag viel schwerer. Für die MS kann ich ja nichts, aber für eine Essstörung? Für viele ist so eine psychische Erkrankung ja immer noch mit Makel behaftet, so als hätte man eine Wahl, ob man sie haben möchte oder nicht. Und die Betroffenen gelten oft leichthin als verrückt oder irre, werden von oben herab angeschaut, manchmal auch belächelt und oft genug werden sie vorschnell be- und verurteilt. Aber das sollte doch eigentlich gerade ein Grund sein, sich dazu zu bekennen. Denn: Jeden kann es treffen und es totzuschweigen hilft niemanden. Ich dachte auch lange: Magersüchtig? Wie dumm kann man nur sein? Tja, und dann passierte das Leben…

+/- 17kg – Die Geschichte meiner Essstörung (schon kurzgefasst und trotzdem sehr, sehr lang) - © Fee ist mein Name
Mit 14 oder 15 Jahren, einem Alter, in dem Teenager heute aussehen wie mit Mitte 20, rannte ich in karierten Sackhosen und mit Saugglocke durch die Gegend und fand das ziemlich gut. Tja.

Ich war ein stinknormaler Teenager. Okay, ich war kleiner als andere, aber so vom Körperbau her: Durchschnittlichster Durchschnitt. Irgendwann mit 14 oder so hatte ich meine endgültige Größe von 1,50m erreicht und pendelte gewichtsmäßig immer um die 45-50kg. Ich war schon immer ein bisschen irre, posierte mit einer Sanitär-Saugglocke, einer Ureinwohner-Kopfbedeckung irgendwo in den USA, einer fremden Katze auf einer Toilette auf Malta oder etwas später auch mit einem Fake-Gorilla in Ägypten. Mein Modegeschmack war äußerst fragwürdig, aber es waren eben die 90er. Bis circa 1995 spielten übergroße, karierte Baggy-Pants und T-Shirts in (mindestens) XXL eine tragende Rolle in meinem Leben. Danach wurde es etwas körperbetonter, aber anziehen würde ich heute auch nichts mehr davon. Schwamm drüber, würde das Gummibärchen bei Ally McBeal dazu sagen. Selbst als ich anfing die Pille zu nehmen, nahm ich nur unwesentlich zu. Ich fand mich nie besonders dünn, aber auch nie besonders dick und Diäten mit dem Ziel abzunehmen spielten in meinem Leben keine Rolle. Ganz im Gegenteil, ich war sogar ein heimlicher Esser.

Mit sieben Jahren wurde bei mir eine angeborene Fettstoffwechselstörung diagnostiziert, was damals in den 80ern zu einer rigorosen Beschränkung meines Speiseplans führte. Von einem auf den anderen Tag wurden Fett und Zucker komplett aus meinem Leben gestrichen. Es gab keine Süßigkeiten mehr, keinen Kuchen, kein Eis, keine Pommes, keine Pizza, kein Nichts. Alles, was Kinder vermeintlich gerne essen, war für mich tabu. Wir ernährten uns fortan als Familie so gesund, wie man sich nur gesund ernähren kann. Das Reformhaus wurde unser Supermarkt und ich auf Kindergeburtstagen der Sonderling, der eine Extrawurst brauchte. Eine ganz ohne Fett, versteht sich. Und an der Torte bitte nur schnuppern. Verständlicherweise fand ich das ziemlich scheiße. Als Kind hatte ich keinerlei Verständnis dafür, dass das alles nur zu meinem Besten war. Ich fühlte mich verarscht. Und begann heimlich zu essen. Ich kaufte mir von meinem Taschengeld gemischte Tüten am Kiosk oder Pommes am Imbiss und schlang alles auf dem Heimweg von der Schule runter. Danach gab es zusätzlich noch das Mittagessen zuhause, ist ja klar. Sobald wir in der Oberstufe während der Pausen das Schulgelände verlassen durften, enterte ich regelmäßig den „Penny“ nebenan und ernährte mich von Familienpackungen „Kinder Pingui“ oder „Manner-Waffeln“. Und schaffte es, das alles meine gesamte Schulzeit lang vor meinen Eltern geheimzuhalten, die das alles nur so streng durchzogen, weil sie sich große Sorgen um meine Gesundheit machten. Was ich absolut nicht zu schätzen wusste. Nein, ich war furchtbar genervt. Und aß und aß und aß. Dass ich während dieser Zeit nicht aufging wie ein Hefekloß, ist im Nachhinein nur als großes Wunder zu betrachten.

+/- 17kg – Die Geschichte meiner Essstörung (schon kurzgefasst und trotzdem sehr, sehr lang) - © Fee ist mein Name
Mit 16 trug ich hässliche Strickpullis und Federhüte auf dem Kopf. Mit 17 war das Outfit erträglicher, dafür machte ich Fotos auf dem Klo. Obwohl, das macht man ja heute auch wieder… ;)!

Als sich meine Schulzeit im Jahr 2000 ihrem Ende entgegenneigte, begann meine Beziehung mit dem Freund. Und damit eine Phase, in der Nahrungsaufnahme zu so etwas wie einer Hochleistunssportart für uns wurde. Fast jeden Abend schaufelte sich jeder von uns eine große Pizza mit extra Käse plus Salat hinter die Kiemen. Schön abwechselnd mit einem großen Menu von McDonalds, damit es auch nicht langweilig wird. Kochen war ein Fremdwort. Und trotz offensichtlich damals noch auf Hochtouren arbeitendem Stoffwechsel bei einer sportlichen Betätigung von „Null“ hatten wir beide nach einem Jahr ein paar Extra-Kilos auf den Hüften. Und mit denen flogen wir Mitte September, eine Woche nach dem Anschlag aufs World Trade Center, nach Ägypten, was „recht praktisch“ war, weil wir das Rote Meer quasi für uns alleine hatten. Es war eine schöne Zeit, wir lagen am Pool, schwammen im Meer, schnorchelten mit den Fischen und posierten mit „Gorillas“ und Kamelen. Ich zumindest. Und natürlich machten wir Fotos davon. Was sich im Nachhinein als doofe Idee herausstellte. Denn als wir die entwickelten Bilder schließlich aus der
Fototasche zogen und ich mich im Bikini nebst Paarhufer im Festtagsgewand erblickte, fand ich mich plötzlich sehr dick. So dick, dass ich beschloss, es sei an der Zeit abzunehmen. Und das Unglück nahm seinen Lauf.

+/- 17kg – Die Geschichte meiner Essstörung (schon kurzgefasst und trotzdem sehr, sehr lang) - © Fee ist mein Name
Mit 20 Jahren kuschelte ich mit gummibehandschuhten Gorillas in Ägypten. Kann man machen.

Da auch der Freund ein paar Pfunde loswerden wollte, meldeten wir uns gemeinsam im Fitnessstudio an. Und starteten voll motiviert mit drei Terminen die Woche à anderthalb bis zwei Stunden auch gleich ordentlich durch. Gleichzeitig begann ich mich verstärkt mit gesunder Ernährung und vor allem mit Kalorien zu beschäftigen. Als mathematisch veranlagter Mensch erschien mir die Rechnung „Weniger Kalorien zu sich nehmen, als man verbraucht, gleich Gewichtsabnahme“ eine sichere Kiste zu sein und es dauerte nicht lange, da war ich zu einer wandelnden Kalorientabelle mutiert. Grundlegendes Wissen hatte ich aufgrund meiner ärztlich verordneten Diät ja ohnehin schon von früh an aufgesogen und eine neuartige Erfindung namens Internet machte es mir leicht, die Daten jedes erdenklichen Lebensmittels herauszufinden und in meine innere Datenbank einzuspeisen. Statt Pizza gab es jetzt abends Magerquark mit Obst und Lightprodukte fluteten mein Leben. Und das des Freundes auch, denn der Spaß war ja ein gemeinsamer. Es dauerte nicht lange, da sahen wir Erfolge. Die Ziele, die wir uns gesteckt hatten, waren bereits erreicht. Ich war wieder bei 50kg angelangt und auch der Freund war zufrieden. „Aber mit 45kg hast du ja eigentlich NOCH BESSER ausgesehen“, dachte ich dann. Und das Abnehmen war ja so leicht. Sportlich waren wir eh gerade drin und auch der Verzicht an der Lebensmittelfront kam mir noch nicht wie einer vor. Also machte ich weiter. Und zu diesem Zeitpunkt waren noch nicht mal zwei Monate vergangen.

Und ich nahm weiter ab. Wie schnell welche Stufen erreicht waren, kann ich im Nachhinein gar nicht mehr sagen. Was ich aber noch weiß, ist, dass mir relativ schnell klar war, dass das, was ich da tue, nicht mehr gesund ist. Und gleichzeitig konnte ich aber auch nicht mehr aufhören. Ich hatte einen Plan, der Sport und eine gewisse erlaubte Kalorienmenge beinhaltete, einen Plan mit dem ich alles unter Kontrolle hatte. Dachte ich. „Bloß nicht damit aufhören, dann nimmst du wieder zu“, war meine Befürchtung. Dass ich währenddessen immer weiter abmagerte, nahm ich hin. Obwohl ich den Punkt, an dem ich mich schön fand, schon lange überschritten hatte. Die Angst vor dem Kontrollverlust beziehungsweise die Sicherheit, die mir die vermeintliche Kontrolle, die ich über mein Gewicht hatte, gab, waren mir mehr wert als meine Gesundheit. Die blendete ich mit großer Willensstärke aus. Parallel zu meinen Abnehmbemühungen hatte ich auch mein erstes Studium begonnen: Ein Grafik-Design-Studium, genau das, was ich immer machen wollte. Aber das Studium setzte mich unter Druck. Kreativität auf Knopfdruck und das überbordende Selbstbewusstsein meiner Kommilitonen – ich hatte das Gefühl nicht mehr mithalten zu können. Dabei waren meine Noten hervorragend und alle von meinen Arbeiten angetan. Nur ich selbst zweifelte. Da war es „gut“, dass ich mit meinem Gewicht einen Gegenpol hatte, einen Bereich, den nur ich in der Hand hatte.

+/- 17kg – Die Geschichte meiner Essstörung (schon kurzgefasst und trotzdem sehr, sehr lang) - © Fee ist mein Name
DAS Foto. Das Foto, das mich dazu brachte, abzunehmen. Früher fand ich es ganz furchtbar. Heute finde ich es irgendwie ganz süß. Hinterher ist man immer schlauer, nicht wahr?

Mittlerweile war es Winter. Und ich versteckte mich unter lagenweise dicken Klamotten. Einerseits weil ich dauerhaft fror, andererseits weil ich nicht wollte, dass man sah, wie sehr ich abgenommen hatte. Vor allem meine Mutter sollte das nicht sehen. Während ich von anderen Seiten immer noch Komplimente für meinen Gewichtsverlust bekam, begann sie sich zu sorgen. Es war im Februar 2002, nur fünf Monate nachdem ich angefangen hatte abzunehmen, da überraschte sie mich eines Tages im Bad. Ich wohnte noch zu Hause und unser Bad ließ sich nicht abschließen, aber eigentlich war klar, dass niemand reingeht, wenn es belegt ist. Aber ich hatte bereits seit Wochen immer wieder beteuert, dass ich gar nicht sooo viel abgenommen hätte und jegliches weitere Gespräch dazu verweigert. Und nun stand sie also da im Bad. Ich nackt, sie heulend angesichts meines knochigen Körpers. Sie zwang mich auf die Waage, ich heulte auch, aber irgendwann konnte ich mich nicht mehr wehren. Und die Waage zeigte 38kg. Ich hatte innerhalb von nur fünf Monaten 17kg abgenommen. Ich war ein Häufchen Elend. Ich fror, ich hatte schon angefangen, Flaumhärchen (Lanugohaar) zu bekommen und konzentrieren konnte ich mich auch nicht mehr. Ich war aggressiv, wenn ich noch die Kraft dazu hatte, und ein weinerliches Etwas, das vor der Heizung hockte, in allen anderen Momenten. Da meine Mutter Krankenschwester war, hieß die erste Maßnahme „Hochkalorische Trinknahrung“. Die ich zwar in homöopathischen Dosen zu mir nahm, einfach weil ich gezwungen wurde, gleichzeitig aber dafür meine sonstige Nahrungsaufnahme noch mehr reduzierte. Mal wieder war es die Sorge meiner Eltern um meine Gesundheit, die mich zu dem kompletten Gegenteil von dem veranlasste, was sinnvoll und richtig gewesen wäre. Aber sinnvoll und richtig sind keine Mechanismen, die bei Leuten mit einer psychischen Erkrankung funktionieren.

„Wir“ beschlossen, dass ich eine Therapeutin aufsuchen sollte. Was ich auch tat. Einmal und dann sehr lange nicht wieder. Denn alles, was die gute Frau mir als Ratschlag mit auf den Weg gab, war: „Trennen sie sich von ihrem Freund. Der ist nicht gut für sie.“ – Ich wusste: Ich habe ein Problem, aber das ist es nicht. Ich kochte innerlich (und vielleicht auch ein klein bisschen äußerlich), aber sie ließ sich nicht von dieser Meinung abbringen. Ich beschloss: „Psychotherapeuten sind Scharlatane. Und ohne sie kommst du besser klar. Schließlich weißt du, dass du eine Essstörung hast (und das wusste ich wirklich und zwar schon lange). Du musst sie nur in den Griff bekommen. Und das wirst du.“ Und davon war ich wirklich überzeugt. So überzeugt, dass ich auch alle anderen in meinem Umfeld davon überzeugte. Zumindest soweit, dass sie mir keine weiteren Zwangsmaßnahmen mehr aufdrückten. Mein Designstudium hatte ich mittlerweile abgebrochen. Einerseits weil ich an mir und meinen Fähigkeiten zweifelte, andererseits weil ich kräftemäßig einfach eine Pause brauchte. Die dauerte allerdings nicht ewig, denn das Zusammenleben zwischen meinen Eltern und mir, die mir permanent spiegelten, dass es so mit mir nicht weitergeht, war zu einem täglichen Spießrutenlauf geworden. Ich musste ausziehen, das war besser für uns alle. Dafür brauchte ich aber eine neue „Beschäftigung“. Ich nahm also das dicke, grüne Informationsbuch in die Hand, was damals jeder Abiturient in die Hand gedrückt bekam, und studierte jedes Studienangebot, was Deutschland so zu bieten hatte. Und weil mir „Luft- und Raumfahrttechnik“ zu anstrengend erschien (echt wahr), landete ich schließlich, und das ist die Kurzform der Geschichte, bei Buchwissenschaft in Mainz.

+/- 17kg – Die Geschichte meiner Essstörung (schon kurzgefasst und trotzdem sehr, sehr lang) - © Fee ist mein Name
2002 in Paris und 2003 in Straßburg. Ein Foto schrecklicher als das andere.

Ein Jahr nach Beginn meiner Essstörung packte ich also meine Sachen und zog nach Rheinland-Pfalz. Ich weiß nicht genau, wo ich zu diesem Zeitpunkt gewichtsmäßig stand, aber ich weiß, dass es erst mal noch bergab ging, bevor es wieder ein bisschen besser wurde. Der Tiefpunkt, den meine Waage jemals anzeigte, lag bei knapp 33kg. Selbst bei nur 1,50m ist das nur knapp am Existenzminimum vorbeigeschrabbt. Die schlimmsten Bilder, die ich gefunden habe (denn viele aus der Zeit habe ich einfach nicht), sind die beiden obendrüber, das erste aus dem Sommer 2002 in Paris und das zweite im späten Frühling oder frühen Sommer 2003 in Straßburg. Meine Beine und Arme waren auf ihre Hälfte zusammengeschrumpft, meine Schlüsselbein- und Hüftknochen sowie mein Brustbein standen bedenklich hervor, sitzen war schmerzhaft geworden, weil kein Speck mehr zwischen Stuhl und Sitzbein pufferte, und es ist mir rückblickend völlig schleierhaft, wie ich die ersten Semester des Studiums erfolgreich und mit guten Noten hinter mich brachte und es zusätzlich noch schaffte, so etwas wie Freunde zu finden, denn eigentlich war ich schon lange nicht mehr sozialkompatibel.

Außerhalb Essen zu gehen war schlicht und ergreifend für mich nicht möglich. Alles, was ich konsumierte, musste ich selbst zubereitet haben, um die Kontrolle zu haben, wie viele Kalorien ich verbraucht hatte. Jedes Lebensmittel wurde grammgenau gewogen und mithilfe der inneren Kalorientabelle und dem hochfunktionalen inneren Taschenrechner berechnet. Ich sah keine Gerichte mehr, ich sah Zahlen. Und das ist nicht bildlich ausgedrückt. Das war die Realität. Lebensmittel und Essen wurden zu einer Obsession. So wenig ich aß, so sehr beschäftigte ich mich damit. Ich verbrachte Stunden in Supermärkten und studierte das Angebot. Ich begann Rezepte zu sammeln. Und zwar in rauen, nicht mehr überschaubaren Mengen. Rezepte von Gerichten, die ich nie essen würde. Oder besser: Gerichte von denen ich vielleicht ein Löffelchen kosten würde, die ich aber dann dem Freund oder meiner Familie servieren würde. Ich begann nämlich tatsächlich zu kochen. Ich fand Essen toll. Ich tat es nur nicht. Zumindest nicht über meine Grenze hinaus. Versteht mich nicht falsch: Ich war nie der Typ, der sich von drei Tomatenscheiben und einem Knäckebrot ernährte. Ich aß schon. Aber eben extremst kontrolliert. Und es ist mir bis heute ein Rätsel, wie der Freund es über diese ganze Zeit mit mir ausgehalten hat. Denn, seien wir ehrlich, ich war nicht nur „nicht schön“, ich war zusätzlich auch kaum zu ertragen. Im Urlaub Essen gehen? Wieso denn? Ein Viererpack 0%-Fett-Joghurt aus dem französischen Supermarkt, den wir vorher zwei Stunden lang besichtigt haben, tut es doch auch! Uns mit Leuten treffen, die ich nicht kenne? Auf Feiern gehen, wo es potentiell Essen gibt? Sehr schwierig. Und meine Laune? Die konnte von einem auf den anderen Moment gefährlich umschlagen. Denn hungrig sein, macht mich extrem unleidlich. Das in Kombination mit einer Essstörung: Apokalypse. Denn ich konnte ja nicht einfach irgendetwas essen. Ich musste etwas essen, von dem ich die Kalorienzahl kannte, was sich noch in meinem Tagesplan unterbringen ließ und was ich zusätzlich noch gut fand. Denn wenn ich schon etwas aß, dann hatte es sich gefälligst auch zu lohnen. Alles andere machte mich unglücklich. Noch unglücklicher, als man es mit einem dermaßen kontrollierten Leben ohnehin schon ist. Was ich natürlich nicht zugab. Weder vor mir selbst und natürlich erst recht nicht vor anderen. Immerhin nahm ich nicht weiter ab. Also waren meine Bemühungen doch erfolgreich und ich hatte alles im Griff, oder?

+/- 17kg – Die Geschichte meiner Essstörung (schon kurzgefasst und trotzdem sehr, sehr lang) - © Fee ist mein Name
Schon ein bisschen besser, aber trotzdem so essgestört, wie es nur geht. (Der Freund distanziert sich an dieser Stelle übrigens selbst von seinem damaligen Ich. Vor allem von Sonnenbrille und dem übermäßigen Einsatz von Haargel :)).

Sagen wir so: Ich machte Fortschritte. Ich pendelte mein Gewicht im Zeitraum von Anfang 2003 bis Ende 2004 irgendwo bei knapp über 40kg ein. Keine Ahnung, wie ich das anstellte und wie ich die Gewichtszunahme vor mir selbst rechtfertigte. Denn weiter nach oben ging es nicht. Da war scheinbar eine Art magische Grenze. Es ging mir zwar etwas besser, aber ich war immer noch so essgestört wie einer nur essgestört sein kann. Meine Kaloriengrenze lag nun etwas höher und wenn ich abends noch „Luft“ hatte, gönnte ich mir durchaus gerne etwas, aber eben immer in den Grenzen. Und immer noch sah ich Zahlen und immer noch machte der Kontrollverlust mir Angst und immer noch war ich untergewichtig. Meine Seminare und Co. schaffte ich zwar irgendwie und auch mit guten Ergebnissen, aber ich absolvierte immer nur das Minimum an Kursen. Und auch mein soziales Leben war eher unter „ferner liefen“ zu verbuchen. Ich war ein kleiner, untergewichtiger Roboter, der nach Schema F funktionierte und der bei unvorhergesehenen Situationen drohte, den Geist aufzugeben. So lange alles nach meinen Regeln lief, „ging es mir gut“. Wenn nicht, dann nicht. Und wir alle wissen: Das Leben funktioniert so einfach nicht.

Und deshalb beschloss ich irgendwann (schätzungsweise) Ende 2004 nach mehr als drei Jahren Magersucht, dass ich Hilfe brauche. Besser spät, als nie. Aber: Ich musste selbst zu dieser Erkenntnis kommen. Ich wollte mein Leben nicht weiter in ein Korsett sperren. Ich wollte Spaß haben, wie meine Kommilitonen, ich wollte das Leben genießen. Ich wollte überhaupt erst mal sowas wie ein Leben haben. Also ging ich zur Psychotherapeutischen Beratungsstelle der Uni Mainz. Dort standen mir zunächst zehn „unverbindliche“ Therapiestunden zu, bevor entschieden wurde, wie es mit mir und meiner geistigen Gesundheit weitergeht. Und zu niemandes großem Erstaunen, am allerwenigsten meinem eigenen, wurde mir hinterher beschieden: Eine dauerhafte, ambulante Therapie wird dringend empfohlen. Nun ist es alles andere als leicht, so einen Therapieplatz zu bekommen, denn (auch wenn öffentlich ja NIEMAND therapeutische Hilfe in Anspruch nimmt) sind die verfügbaren Plätze oft auf ziemlich lange Zeit belegt. Mein Glück, dass die Uni Mainz zusätzlich auch noch eine „Poliklinische Institutsambulanz für Psychotherapie“ hat, in der ich dank Vermittlung der Beratungsstelle schnell unterkam. Ich war offiziell in Therapie.

+/- 17kg – Die Geschichte meiner Essstörung (schon kurzgefasst und trotzdem sehr, sehr lang) - © Fee ist mein Name
Zwischen diesen beiden Bildern liegen, wenn mich nicht alles täuscht, nicht viel mehr als ein Jahr und knapp 20-25kg. Und ein ganz furchtbarer Frisurenwechsel. Merke: „Ich probiere da mal was ganz Freches“ ist das Codewort, bei dem man aufsteht und dem Friseur „Auf Nimmerwiedersehen“ sagt.

Und dann passierte etwas Erstaunliches: Ich entpuppte mich als „Musterpatient“. Mein Therapeut forderte mich auf zuzunehmen und ich nahm zu. Einerseits war ich schon immer jemand, der es anderen gerne rechtmachen wollte, andererseits fand ich Essen wie gesagt ja ziemlich toll. Ich bekam es nur nicht richtig hin. Und jetzt durfte ich wieder. Jemand, der es wissen musste, hatte mich dazu angehalten. Ich gab die Kontrolle bereitwillig ab. Ich hatte Vertrauen. Und merkte dabei nicht, dass der Weg, den ich einschlug, mit gesundem Essverhalten genauso wenig zu tun hatte. Denn ich holte erst mal vieles von dem auf, was ich mir jahrelang versagt hatte. Alle waren zufrieden mit mir. Ich auch. Denn ich sah wieder gesünder aus. Ich hatte wieder Freude am Leben. Ich lernte sogar neue Menschen kennen. Und zum ersten Mal seit dem Ägyptenurlaub plante ich mit dem Freund wieder einen „richtigen Urlaub“. Einen, in dem Strand und Strandbekleidung sowie Essen rund um die Uhr eine tragende Rolle spielten. Wir flogen nach Zypern. Es war September 2005, also ziemlich genau vier Jahre nach Beginn der ganzen Geschichte. Ich wog wieder knapp über 50kg und war eigentlich recht zufrieden mit mir und meinem Körper. Das Essen war großartig und reichhaltig und trotz der Tatsache, dass wir sogar ein bisschen Sport machten, hatte ich anschließend 2-3 kg mehr auf den Hüften. Und erst dachte ich auch, dass mir das nichts ausmacht.

Doch es sollte sich relativ schnell herausstellen, dass das nicht stimmte. Ich war noch nicht lange wieder zurück in Mainz und der Freund in Dortmund (denn wir führten eine Fernbeziehung), da merkte ich: „Also mehr werden sollte das mit dem Gewicht jetzt auch nicht mehr. Lieber wieder ein bisschen weniger.“ Und ich fiel zurück in alte Denkmuster, die noch so frisch unter der Oberfläche begraben waren, dass es ein Leichtes war, sie wieder zutage zu fördern. Ich hatte wieder eine Kaloriengrenze. Die 50kg waren erneut mein Ziel. Danach würde ich wieder aufhören und normal essen. Das war der Plan. Was mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war: Ich hatte keine Ahnung, was „normal“ essen überhaupt ist. Bis auf ein paar Kindheitsjahre, die so weit zurücklagen, dass mein Körper sich nicht mehr an sie erinnern konnte, hatte ich nie „normal“ gegessen. Erst war da die ärztlich verordnete Diät, bei der ich eher auf Sparflamme lief, dann das heimliche „Stopfen“ von allem Verbotenen, der übermäßige Fast-Food-Konsum mit dem Freund, dann das jahrelange kontrollierte Kalorienzählen voller Verbote und schließlich eine „Endlich darf ich wieder genießen“-Phase. Ein natürliches Hungergefühl hatte mein Körper schon vor langer Zeit verlernt.

+/- 17kg – Die Geschichte meiner Essstörung (schon kurzgefasst und trotzdem sehr, sehr lang) - © Fee ist mein Name
2005 im Urlaub auf Zypern. Ein kurzer Moment, in dem ich dachte „Alles ist gut“.

Aber soweit war ich noch gar nicht. Erst einmal wollte ich wieder zurück zu den 50kg. Und das war leichter gesagt als getan. Denn die Kalorien-Brille saß zwar weiter wie eine Eins, aber der unbedingte Wille zum Verzicht, der war mir anscheinend in der Zwischenzeit verloren gegangen. Ich hielt mein strenges Beschränkungs-Regime durchschnittlich bis zum späten Nachmittag durch, nur um dann von dem dringenden Wunsch nach einem Schokoriegel geschüttelt zu werden. Oder zweien. Oder drei. Die dann allerdings nicht mehr „in den Plan passten“. Und wenn die Grenze erst einmal überschritten war, dann war alles egal. Dann konnte ich für den Tag essen, was ich wollte. Das klingt für einen Außenstehenden vielleicht verrückt (was es ja auch war), für mich aber war es die logische Schlussfolgerung. Und während ich anfangs nur einen Schokoriegel mehr aß, wurden daraus schnell ganze Gläser Erdnussbutter, zusammen mit einer Familienpackung Toastbrot und drei Eis, gefolgt von einer Packung Mini-Pizzen, um etwas Herzhaftes hinterherzuschieben – Ausgleich und so. Und danach noch je eine Packung Toffifee und Chips. Das klingt vielleicht nach einem Scherz, es ist aber keiner. Aus der magersüchtigen Fee wurde innerhalb kürzester Zeit die Fee mit Fressattacken. Und aus den 52-53kg während des Zypern-Urlaubs wurden innerhalb von nur zwei Monaten 67kg.

Während ich es all die Jahre zuvor geschafft hatte, ein halbwegs normales Leben aufrecht zu erhalten, ging es nun steil bergab. Mal abgesehen davon, dass ich während dieser Abende meist vor Übelkeit kaum noch aufstehen konnte, wurde ich depressiv, verließ kaum noch das Haus, außer um zur Uni zu gehen und Essen zu kaufen, und zur Uni ging ich dann irgendwann auch fast nicht mehr. Ich lag auf meinem Bett und starrte an die Decke. Oder ich fraß. Oder beides. An den Wochenenden, wenn ich den Freund sah, hatte ich es halbwegs im Griff, aber kaum war ich wieder alleine, ging es wieder los. Ich glaube, ich log auch meinen Therapeuten deswegen an, aber sicher bin ich mir nicht mehr. Im November war jedenfalls klar: Es kann so nicht weitergehen. Mit der Magersucht hatte ich es vier Jahre ausgehalten, mit den Fressattacken nur zwei Monate. Ich wusste: Eine ambulante Therapie reicht hier nicht mehr. Ich muss in stationäre Behandlung. Glaubt mir, das ist keine Entscheidung, die man leichtfertig trifft. Und trotzdem wies ich mich selbst ein.

+/- 17kg – Die Geschichte meiner Essstörung (schon kurzgefasst und trotzdem sehr, sehr lang) - © Fee ist mein Name
Zwei Bilder kurz nach der Therapie. Entlassen wurde ich im März 2006, das hier ist Mai und Juni 2006.

Okay, das war natürlich etwas komplizierter. Denn man kann nicht einfach so zu so einer Klinik gehen und sagen: „Hallo, hier bin ich.“ Erst muss die Krankenkasse so einen Aufenthalt bewilligen und dann muss man auch noch eine Einrichtung finden, die Kapazitäten frei hat. Und die am besten auch noch auf die eigene Störung spezialisiert ist. Das kann schon mal dauern. Hinzu kam, dass ich am liebsten in eine ganz spezielle Klinik wollte. In die „Klinik am Korso“ in Bad Oeynhausen, eine Klinik nur für Essstörungen und nicht ganz so weit von meiner Familie und dem Freund entfernt. Es war November oder Anfang Dezember und ich beschloss, das Semester abzubrechen. Ich war ohnehin völlig neben der Spur. Ich packte meine Sachen und fuhr nach Dortmund. Und da wartete ich dann auf einen Anruf. Auf den Anruf, der mir sagte: „Es geht los. Sie können kommen!“ Er kam überraschend „schon“ Mitte Januar und zwei Wochen später saß ich heulend im Aufnahmezimmer.

Insgesamt blieb ich zwei Monate, sechs Wochen regulär, zwei Wochen Verlängerung. Die ersten zwei Wochen ohne jeglichen Kontakt nach außen und auch ohne die Möglichkeit, die Klinik zu verlassen. Pünktlich zu meinem Geburtstag am 11. Februar durfte ich dann wieder telefonieren und am Wochenende auch Besuch empfangen. Davon abgesehen verliefen die Tage alle gleich. Wiegen nach dem Aufstehen, feste Essenszeiten, Einzeltherapie, Gruppentherapie, Gemeinschaftsaktivitäten, Ernährungsberatung, manchmal gemeinsames Kochen, geführte Spaziergänge, ein bisschen Sport und auch Freizeit mit den anderen Patienten. Insgesamt sehr viel Routine, was sehr wichtig für die meisten Patienten mit psychischen Erkrankungen ist. Ich redete viel. Und auch viel über mich. Viel mehr als ich es jemals zuvor in meinem Leben getan hatte. Das war nämlich eher wenig. Am Anfang fiel es mir schwer, zum Ende hin wurde es leichter. Ich lernte, wie wichtig es ist, dass ich auf meinen Hunger und mein Sättigungsgefühl achte, und stellte dabei fest, dass ich beides eigentlich kaum kannte. Ich lernte Menschen kennen, die magersüchtig waren, ich lernte Menschen mit schwerster Adipositas kennen und Menschen mit Bulimie. Meine „neue“ Störung bekam auch einen Namen: Binge Eating. Ich stellte fest, dass wir eigentlich alle ähnliche Ängste und Sorgen hatten und dass sie sich nur bei allen anders äußerten. Und dass die Essstörungen in der Regel nur ein Symptom sind und es weniger um den Körper, als um den Menschen dahinter geht.

+/- 17kg – Die Geschichte meiner Essstörung (schon kurzgefasst und trotzdem sehr, sehr lang) - © Fee ist mein Name
Links: Sommer 2006 bei einem Besuch in Hamburg, rechts im Mai 2007 bei einem Geburtstag.

Natürlich lernte ich noch viel mehr, aber was mir am eindrücklichsten in Erinnerung geblieben ist, ist der Gedanke „So schlecht es dir geht: Eigentlich geht es dir noch ganz gut. Und du solltest schauen, dass das auch so bleibt!“ Und als ich Ende März mit knapp drei Kilo weniger entlassen wurde, spielte das für mich eigentlich die geringste Rolle, am wichtigsten war, dass ich das Gefühl hatte: Ich kann es schaffen. Und zwar nicht mein Gewicht zu reduzieren, sondern gesund zu werden.

Und ich schaffte es. Das ging zwar nicht von heute auf morgen, aber es ging. Am Anfang hatte ich noch Rückfälle, aber sie wurden weniger. Ich versuchte feste Mahlzeiten einzuhalten und hielt mich an Routinen, die ich gelernt hatte. Ich ging wieder zur Uni und fing sogar einen neuen Job beim SWR an. In einer (Breiten-)Sportredaktion. Dabei fand ich Sport saudoof (daran hatte auch die Tatsache nichts geändert, dass ich mal monatelang sehr engagiert ständig ins Fitnessstudio gerannt war). Ich nahm nicht ab, aber ich nahm auch nicht zu. Das war durchaus als Erfolg zu werten. Was ich allerdings nicht loswurde, war meine Angewohnheit Kalorien zu zählen. Immer noch schaute ich auf meinen Teller und darüber lief vor meinem inneren Auge wie in einer billigen Werbung blinkend und laut schreiend eine Anzeige mit einer signalroten Zahl. Ausnahmslos immer. Was sich allerdings gebessert hatte, war mein Umgang damit. Ich konnte es mittlerweile aushalten, wenn die Zahl mir zu hoch erschien. Ich konnte mir etwas gönnen, ohne dass danach gleich der „Egal“-Schalter in meinem Hirn umklappte. Dieser Zustand hielt ungefähr ein Jahr an.

+/- 17kg – Die Geschichte meiner Essstörung (schon kurzgefasst und trotzdem sehr, sehr lang) - © Fee ist mein Name
Das Zielfoto bei meinem Halbmarathon im Mai 2008. 2 Stunden, 34 Minuten und 6 Sekunden.

Dann stand in unserer Redaktion ein Abnehmspecial an und mein Chef hatte sich überlegt, dass es doch ganz nett wäre, ein Jahr lang eine Person dabei zu begleiten, wie sie sich auf einen Halbmarathon vorbereitet, dadurch abnimmt und darüber dann einen Blog schreibt. Wir starteten einen Aufruf und es meldeten sich auch Leute, aber irgendwie kam keiner in Frage. Sei es aus gesundheitlichen Gründen, aus Kompetenzgründen an der Verschriftlichungsfront oder aus, sagen wir, persönlich-menschlichen Gründen. Also sagte mein Chef eines Tages: „Fee, wie wäre es denn mit dir?“ Und da ich schon immer schlecht „Nein“ sagen konnte, sagte ich „Okaaaayyy…“ Mein erster Blog war geboren. Und er hieß: „Der Preis ist Schweiß“. Ich begann also zu laufen. Oder sagen wir: Erst einmal versuchte ich es nur. Ich lief drei Minuten und musste mich dann erst mal für fünf Minuten ausruhen. Aber mit der Zeit wurde es besser. Wie mit allem. Und nach einem Jahr lief ich tatsächlich einen Halbmarathon (und wurde dabei sogar gefilmt). Ich brauchte zwar knapp 2 1/2 Stunden, aber ich kam an. Immerhin. Und trotz der Tatsache, dass ich ein paar Kilo abgenommen hatte und nun bei irgendwas um die 58kg vor mich hindümpelte, hängte ich meine Laufkarriere danach mit sofortiger Wirkung an den Nagel. So wichtig war mir mein Gewicht zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Zumindest nicht so wichtig, dass ich mich dafür regelmäßig mit Laufen geschunden hätte.

Mittlerweile war es Mai 2008 und ich lebte seit drei Monaten wieder in Dortmund. Zum ersten Mal in einer Wohnung mit dem Freund. Nach 5 1/2 Jahren hatten wir der Fernbeziehung endlich Adé gesagt. Es ging mir so gut, wie schon lange nicht mehr. Erst jetzt merkte ich richtig, wie mich dieser Pendel-Zustand und die Wochenendliebe belastet hatte. Und hatte ich in den letzten zwei Jahren seit Abschluss der stationären Therapie immer noch Kalorien gezählt und auch immer noch alles gewogen, das ich selbst zubereitete, fing ich nun langsam an, es immer häufiger einfach zu lassen. Das ging nicht einfach so, ich musste mich jedes Mal bewusst dafür entscheiden. Es war ein Fallenlassen meiner letzten kleinen Kontroll-Bastion, aber ich war glücklich und das war stärker als meine Angst. Ich brauchte sie nicht mehr.

+/- 17kg – Die Geschichte meiner Essstörung (schon kurzgefasst und trotzdem sehr, sehr lang) - © Fee ist mein Name
Mai und Juni 2008 bei Besuchen in Mainz und Frankfurt.

Und es dauerte gar nicht lange, vielleicht ein Jahr oder anderthalb, da war ich wieder bei irgendwas knapp über 50kg angelangt. Schon seit einigen Monaten ohne jegliche Beschränkungen, ohne weiteres Kalorienzählen, ohne Wiegen, ohne Druck, ohne Zwang, ohne Kontrolle. Ich kochte weiter, aber ich aß die Ergebnisse mittlerweile selbst. Mein Teller war voll und ich konnte ihn aufessen, wenn ich wollte, ich musste aber auch nicht, nur weil das eine Portion war „die noch kalorienmäßig möglich war“. Ich konnte mittlerweile die Zeichen meines Körpers deuten. Oder sagen wir: Mein Körper hatte wieder angefangen welche zu senden. Wenn ich satt war, hörte ich einfach auf. Ich aß nicht mehr, um irgendwelche anderen Gefühle zu kompensieren. Traurigkeit, Einsamkeit oder Angst. Und wenn es doch einmal vorkam, was ja auch bei nicht essgestörten Menschen einfach mal vorkommen kann, dann wusste ich nun: Nicht so schlimm. Dein Körper gleicht das wieder aus. Es gibt auch Tage, da isst man nicht so viel. Ich hatte gelernt, dass gerade weniger Beschäftigung mit dem Körper dazu führt, dass er ganz von selbst zu dem Zustand findet, der gesund für ihn ist.

+/- 17kg – Die Geschichte meiner Essstörung (schon kurzgefasst und trotzdem sehr, sehr lang) - © Fee ist mein Name
Ende 2008 und Anfang 2009 (Ich war schon immer ein Fan von Ben & Jerry’s ;)).

Nun ist es so, dass „gesund für einen Körper“ und „Normalgewicht“, nicht zwingend das Gewicht ist, das zu einer Körperform führt, die im Allgemeinen von den Medien und der Modeindustrie als Ideal kolportiert wird. Doch durch all die teilweise sehr extremen Gewichtsschwankungen ist mir irgendwann klar geworden: Mein Körper wird dieses Ideal nie im Leben erreichen. Der eine hat einen runderen Po, der andere Winkeärmchen, der andere einen kleinen Bauchansatz oder breite Hüften und Oberschenkel. Der eine vielleicht alles und der andere nichts. Das kann man doof finden, aber ändern kann man es nicht. Ich weiß nun: Ich bekomme meinen Körper vielleicht dünner, aber dann auch gleich überall. Das ist dann vielleicht an den Beinen „schön“, überall anders aber schon skelettartig hager. Aber das Allerschlimmste ist der Preis, den ich dafür zahlen muss: Ich werde dabei unglücklich. Und zwar so unglücklich, dass ich mir im Nachhinein wünsche, ich könnte die Jahre ungeschehen machen, die ich für diese Erkenntnis gebraucht habe. Jahre, in denen ich hätte jung sein können, unbeschwert, in denen ich hätte das führen können, was man gemeinhin ein „Studentenleben“ nennt, in denen ich hätte etwas von der Welt sehen können und wenn diese Welt nur vor meiner Tür gelegen hätte. Dafür hätte ich diese Tür aber erst mal verlassen müssen.

Ich habe etwas gelernt. Auf die sehr harte Tour, aber immerhin. Das Leben ist zu kurz, um sich unglücklich dabei zu machen, in Muster zu passen. Seien es Körpermuster, Muster, wie man sein Leben zu führen hat, welcher Karriereschritt an welchem Punkt im Leben sinnvoll ist, wann man Kinder zu bekommen hat und wann nicht, wen man zu lieben hat und wen nicht, was man trägt, woran man glaubt und noch so vieles mehr. Damit meine ich nicht, dass man sein eigenes Glück über alles stellen und zu einem kompromisslosen Egoisten werden sollte, aber man sollte versuchen (im Einklang mit seiner Umwelt) seinen eigenen Weg zu finden. Einen, den man nur für sich selbst wählt. Das ist schwer, egal in welchem Bereich, weil es immer Menschen gibt, die versuchen einen weiterhin in Schubladen zu pressen und einen verunsichern, wenn man nicht in diese Schubladen passt. Aber zu versuchen, zu einem unbeweglichen Quader zu werden, damit die Schublade zugeht, obwohl man eigentlich ein runder, springender Flummi ist, macht noch viel unglücklicher, als sich mit den Meinungen anderer auseinanderzusetzen. Es mag vielleicht dauern, aber daran wächst man.

+/- 17kg – Die Geschichte meiner Essstörung (schon kurzgefasst und trotzdem sehr, sehr lang) - © Fee ist mein Name
Sommer 2009 und später Frühling 2010. Nicht umsonst gibt es sehr viele Bilder von mir, wie ich esse. Ich stehe auf Essen. Ich habe das nur lange falsch angepackt.

Und das ist das, was ich in meinem Dellen-Post meinte, als ich im ersten Absatz in wenigen Sätzen konstatierte „Schon immer habe ich mit mir gehadert. Wertvolle Zeit damit vertrödelt, meine Beine zu kurz, die Oberweite zu klein und die Ärmchen für zu speckig zu befinden. Zeit in der ich hätte Spaß haben können. Stattdessen habe ich jahrelang damit zugebracht zu erkennen, dass mein Körper, so wie er war, eigentlich ganz schön gut war. Zwar kein durchschnittlich großer und mit vermeintlichen Idealmaßen daherkommender Körper, aber eben mein Körper und genau
richtig für mich. Alle Zwischenstadien die ich durchlaufen habe, haben meinen Körper nicht besser, meine seelische Verfassung aber dafür fragiler und mich unglücklicher gemacht. Und ich hatte es gerade hinter mir gelassen, war in einem Stadium angelangt, an dem ich das Gefühl hatte, mit meinem Körper ins Reine zu kommen und dass er, wenn ich mir nicht zu viele Gedanken mache, schon ganz gut klarkommt und mir signalisiert, was er braucht und was nicht, da kam die MS-Diagnose um die Ecke.“

Und jetzt sitze ich hier, vierzehn Jahre später, etliche mit Essstörung und auch schon ein paar mit MS auf dem Buckel. Und bin deutlich schlauer als vorher. Ich wünschte mir häufig so sehnsüchtig, ich könnte diese Erkenntnisse all jenen einimpfen, die an sich und ihren Körpern zweifeln, die unglücklich sind und mit ihrem Leben hadern. Denn es bringt nichts. Man muss das, was man hat und was man nicht ändern kann, annehmen. Sonst macht man sich unglücklich. Und das ist schlimmer als (vermeintlich) zu dick. Oder krank. Oder was auch immer nicht der „Norm“ entspricht. Und man kann sich und das Leben nicht konktrollieren. Auch wenn man sich das manchmal wünscht.

+/- 17kg – Die Geschichte meiner Essstörung (schon kurzgefasst und trotzdem sehr, sehr lang) - © Fee ist mein Name
Ende 2010 und damit ein Dreivierteljahr nach der MS-Diagnose und ein halbes Jahr nach dem Beginn dieses Blogs. Und seither wisst Ihr, wie ich aussehe: Immer ziemlich ähnlich, nur jeden Tag mit ein paar mehr Fältchen ;)!

Ich weiß aber auch, dass ich das nicht kann. Also das Einimpfen. Ich denke, dass jeder von uns seine Erfahrungen bis zu einem gewissen Grad selbst machen muss. Für manche liegt dieser Grad niedriger und sie sind empfänglicher für das, was andere erlebt haben. Andere müssen den Holzhammer selbst spüren. Ich weiß daher auch gar nicht genau, was ich mit diesem Post bezwecke oder glaube, bewirken zu können. Ich hoffe vielleicht, dass der eine oder andere sich hinterfragt. Seine Motive bei der Beurteilung von sich selbst oder bei der Beurteilung von anderen. Ein wenig mehr Verständnis und Toleranz würden schon viel ausrichten. Ich bin allen dankbar, die sich während all der Jahre meiner Essstörung nicht von mir abgewandt habe und die mir gezeigt haben, dass sie mich lieben, wie ich bin, egal wie das ist. Und die mir aber trotzdem signalisiert haben, wenn ich Grenzen überschreite, denn nur dass jemand psychisch krank ist, heißt nicht, dass er einen Freifahrtschein hat. Ich will wahrscheinlich ziemlich viel sagen. Und vielleicht kann ich ziemlich vieles von dem auch immer noch nicht richtig in Worte fassen und lerne immer nochselbst jeden Tag dazu. Ziemlich sicher tue ich das sogar. Vielleichtwill ich aber auch einfach nur mal meine Geschichte erzählen. Weil das gesundfür mich ist. Und vielleicht reicht das ja auch schon. Wer weiß…?!

Das könnte dir auch gefallen!

Geburtsbericht - "Fee ist mein Name"
Willkommen Piet Kasimir – ein Geburtsbericht
16. April 2019
38 Fakten zum 38. Geburtstag - "Fee ist mein Name"
38 Fakten zum 38. Geburtstag
11. Februar 2019
Wir haben geheiratet – tatsächlich! Und so war das… - Alles rund um die Hochzeit von"Fee ist mein Name"
Wir haben geheiratet – tatsächlich! Und so war das…
20. Januar 2019

163 Kommentare

  1. Fragmentage sagt:

    Mei, ziemlich genau so könnte ich meine Magersuchtgeschichte auch beschreiben und gerade dieser "Kontrollkick" kommt bei mir regelmäßig wieder hoch und muss immer wieder mal im Keim erstickt werden. Toll, dass du so offen darüber schreibst, Essstörung ist, wie du ja auch schreibst doch ein ziemliches Tabuthema und mit allerlei Stigmata behaftet.

    Ganz liebe Grüße zu dir,
    Hadassa

    (ich bin auch Ben&Jerry's-Fan)

  2. carolinda sagt:

    Liebe Fee,Danke für Deinen Post.
    Ich kann mich gut hineinfühlen. Aber das würde alles sprengen.
    Danke für deine ehrlichket

  3. Papagena sagt:

    Liebe Fee,
    das ist ein sehr berührender, ehrlicher und schonungsloser Bericht! Vielen Dank für Deine Offenheit, ich kann mir gut vorstellen, dass allein dadurch einige Denkanstöße gegeben werden. Mir war zum Beispiel gar nicht klar (obwohl wir drei magersüchtige Mädels in unserer Klasse hatten, damals), dass man so einfach und unbeabsichtigt in die Misere abrutschen kann. Und da ich seit Jahr und Tag mit etwas Übergewicht kämpfe, habe ich mich sogar mal bei dem Gedanken daran ertappt, dass ich Magersüchtige um ihre Disziplin beneidet habe.
    Ich nehme alles zurück!

    Dir alles Liebe, es wirkt, als hättest Du endlich Deine Mitte gefunden.
    Herzlich,
    Papagena

  4. Nadja sagt:

    Hallo liebe Fee,

    dies ist wirklich ein sehr persönlicher Post, für den du all meinen Respekt erhältst! Ich selbst hab ja schon Probleme einfach über meinen Körper zu schreiben, über meine Problemzonen zu sprechen, aber wenn man sich deine Geschichte einmal durchliest.. wirklich toll wie du es letztendich gemeistert hast und wie du dies nun weiter gibst!
    Ich selbst hatte toi toi toi keine solchen Probleme, aber ich hab einige Freundinnen, mit denen ich das durchmachen musste.. Von einem auf den anderen Tag ging das los, man sah sie eine Woche nicht und erkannte sie letztendlich nicht mehr wieder. Sie sammelte natürlich auch Komplimente, zeigte stolz ihre Figur, ließ sich von mir fotografieren und liebte die ganze Aufmerksamkeit (dies war auch ihr Grund weshalb sie rein rutschte – sie fühlte sich nicht verstanden, nicht erhört, wollte anerkannt werden und beliebt sein..)

    Wie schnell so etwas gehen kann, wie viel man dadurch verliertund auch wie schwer es ist da wieder rauszukommen scheint Aussenstehenden, denk ich, gar nicht so klar zu sein. Ich hab mein Abitur unter anderem mit Schwerpunkt Gesundheit gemacht und da waren Essstörungen natürlich auch Thema. Eigentlich traurig, dass es so leicht passieren kann und dass man da meist gar nichts für kann.

    Wirklich toll von Dir deine Geschichte mit uns zu teilen! 🙂

    PS: Halt deinen Herrn Freund gut fest – der muss dich wirklich lieben! ♥ Und ihr seht auch herzallerliebst aus.. abgesehen vllt von den Bildern mit dem ganzen Haargel.. 😀

  5. meikemeilen sagt:

    Danke für den beeindruckenden Beitrag! Der ist toll geschrieben, mutig und ermutigend.
    Herzliche Grüße, Meike

  6. Fee ist mein Name sagt:

    Na, das ist ja dann vielleicht ein Anfang ;)!

  7. Anonym sagt:

    Liebe Fee, schon lange lese ich deinen Blog. Deine Texte sind immer wunderschön und schonungslos ehrlich. Dieser Beitrag hat mich sehr berührt! Ich bewundere deinen Mut uns deine Geschichte zu erzählen, sogar noch mit Bildern. Es ist leider viel zu leicht in diese Spirale abzurutschen! Vielen Dank für diesen Beitrag! Capucine

  8. Nanne Kick sagt:

    Danke für so viel Ehrlichkeit! Fühl dich gedrückt, du kannst sehr, sehr stolz auf dich und deinen Weg sein!

    Mir sind deine Beiträge oft zu lang (und auch diesmal habe ich nicht alles gelesen), aber ich gucke sehr sehr gerne immer wieder hinein, auch weil ich um die Ecke von Dortmund komme. Was mir an deinem Blog einfach grundsätzlich gefällt, ist die Authenzität.
    Liebe Grüße
    Nanne

    • Fee ist mein Name sagt:

      Ich weiß, dass meine Texte für manche zu lange sind. Ich entscheide mich aber trotzdem bewusst dafür. Lieber manche überlesen es, als dass ich irgendwas nicht gesagt hätte :)!

  9. Cuchikind sagt:

    Hallo Fee! Ich bin die, die dich auf der Blogst netterweise mit "Juli" angesprochen hat und das war mir so peinlich, dass ich mich nicht mehr getraut habe, mit dir zu sprechen. Ich weiß ja eigentlich schon, wer du bist, ich war nur etwas durcheinander bei den vielen Bloggern, die ich irgendwie alle kaum kannte. Naja egal, auf jeden Fall finde ich deinen Post supermutig und toll und habe ihn gerade sehr gerne gelesen. Ich habe noch nie eine Essstörung gehabt und habe generell eher weniger Probleme mit meiner Figur, weil ich regelmäßig Sport mache, aber dafür habe ich andere Sachen, die mich beschäftigen, über die ich bisher noch nicht auf dem Blog geredet habe. Wahrscheinlich auch, weil ich weiß, dass viele Freunde und Bekannte meinen Blog lesen und ich das dann komisch fände. Aber wenn man bei anderen liest, dass nicht immer alles so toll läuft, dann geht es einem oft auch besser! Also danke dafür.
    Bist du dieses Jahr auch wieder auf der Blogst? Vielleicht traue ich mich ja dann doch noch mal, dich anzusprechen 🙂
    LG Steffi

  10. Anonym sagt:

    Wow Fee ich reih mich auch ein und sage Danke für Deinen Post!
    Ich habe damals eine ähnliche Geschichte selbst überwunden. Merke aber, dass die Geschichte trotzdem noch raus muss, damit ich endgültig damit abschließen kann.
    Wie gut, dass du dir damals Unterstützung geholt hast, für mich war die Schamgrenze zu hoch und nun merke ich, dass die Essstörung zwar ein wesentlicher Teil war, aber die Vergangenheitsbewältigung irgendwie noch hinterherhinkt.
    Danke fürs Bewusstmachen….Glg Anni

  11. Anonym sagt:

    Nach dieser deine Geschichte, freue ich mich sehr für dich. Deine Lebenslust sprudelt aus deinem Blog, und die zu spüren tut gut! Man sagt, die Menschen sind Katastrofe-süchtig. Aber über positive Lebensfreude zu lesen, ist doch viel schöner?!
    Und mit so einem lieben Freund neben dich, wirst du alles meistern können; komme was kommt!
    LG
    Jojo aus Berlin

  12. Simone sagt:

    Liebe Fee,
    dein Artikel berührt mich sehr sehr sehr! Ich hab ein paar Tränen verdrückt. Und ich glaube, dass ich den Artikel noch ein paar Mal lesen will. Hut ab vor so viel Ehrlichkeit und Mut.
    LG

  13. Silke K sagt:

    Hallo Fee,

    auch von mir Respekt und Bewunderung für deinen Mut diesen Post so ehrlich und ausführlich zu schreiben. Hoffe sehr, dass zumindest einige wenige zum Nach- oder Umdenken angeregt werden und dass in der Zukunft psychische Erkrankungen wie Depression oder Essstörung irgendwann genauso unbedenklich ausgesprochen werden können in der Öffentlichkeit wie jede andere körperliche. Das würde sicher vielen Betroffenen die Last nehmen sich verstellen zu müssen oder zu schämen. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg in unserer Gesellschaft. Doch mit deinem Mut hast du auf jeden Fall etwas bewegt. Vielen Dank dafür. Ich weiß selbst wie schwer es ist und wie lange es dauert zu erkennen, wann man wirklich glücklich ist und was es dafür braucht unabhängig davon, was gemeinhin dazu zählt.

    Ganz liebe Grüße, Silke

    • Fee ist mein Name sagt:

      Wenn ich schon ein paar Leuten damit geholfen habe, zu erkennen, dass sie nicht alleine sind, ist das viel Wert. Und der Rest geht Schritt für Schritt…

  14. Anonym sagt:

    Liebe Fee,
    hinter mir liegt ein ähnlicher Weg wie bei dir. Es fing bereits mit ca. 14 Jahren mit Magersucht an und seit ca. 3 Jahren habe ich keine Binge-Eating-Attacken mehr. Bei mir führte auch der Weg heraus aus der Essstörung über eine psychotherapeutische Beratungsstelle mit anschließender Gruppentherapie. Heute, mit 31 Jahren, kann ich sagen, dass ich das Essen (wieder) voll und ganz genießen kann, meinen Körper besser spüre, mit meinen Gefühlen besser umgehen kann und ich bei kleinen Frust- und Lustessattacken keine Einbahnstraße mehr vor mir sehe (wie früher: "jetzt ist eh alles egal, mach einfach weiter"), sondern weiß, dass ich alles wieder ausgleichen kann und eine erhöhte Kalorienzufuhr keinen Weltuntergang für mich bedeutet. Das Thema Essen ist heute ein Thema neben vielen anderen in meinem Leben und nicht mehr lebensbestimmend.
    Bis auf einen einzigen Eingeweihten (neben Therapeuten/Gruppentherapiemitgliedern) war das Thema meiner Essstörung für mich bis heute so schambesetzt, dass ich mit niemandem darüber gesprochen habe.
    Deinen Mut und deine Stärke bewundere ich. Du bist vorbildhaft für viele, viele junge Frauen! Chapeau!
    Deine Julia

  15. Anonym sagt:

    Liebe Fee, wow! Was für ein toller, emotionaler und sehr persönlicher Text. Du hast bestimmt vielen Mut gemacht und auch wachgerüttelt. Ich habe Ihn mit Freude gelesen und bin stolz, dass es dir heute besser geht. Ich wünsche dir für die Zukunft von Herzen alles Glück der Welt und bleib dir immer treu. Liebe Grüße, Laura

  16. Hanne H.-M. sagt:

    Liebe Fee

    In erster Linie möchte ich dir DANKE sagen… Danke, dafür dass du trotz (oder gerade wegen) dieser schwierigen Phasen in deinem Leben, trotz der (vermeintlichen) Umwege stets wieder den Weg zurück gefunden hast… zurück zu dir und zurück zu DEINEM Weg. Ich kann mir nur im Ansatz vorstellen, was dir diese Jahre abverlangt haben. Aber du beschreibst sehr toll, dass dir diese Zeit auch viel gebracht hat. Du bist vielen Menschen an Erfahrung und Wissen über sich selbst voraus. Dieses Wissen musstest du dir hart erkämpfen und das hast du getan. Auch ich ziehe meinen Hut davor… aber noch mehr danke ich dir dafür, dass du dein Leben so gelebt hast, dass du gekämpft und mal phasenweise verloren aber am Ende stets gewonnen hast. Wäre es nicht so gekommen wie es kam, würdest du vielleicht nicht da stehen wo du heute stehst. Du würdest diesen Blog vielleicht nicht schreiben und könntest uns nicht mitnehmen auf so vielen deiner Reisen (ob in deine innere oder äussere Welt). Dein Leben war definitiv nicht das einfachste und du wurdest mit vielen persönlichen Herausforderungen "gesegnet". Sie haben dich zu dem Menschen gemacht, den du heute bist. Danke, dass du uns daran teilhaben lässt. Danke, dass du deiner inneren Stimme immer wieder folgst und auch über Dinge sprichst, über die die meisten noch nicht sprechen können oder wollen. Danke, dass du mit deinen Worten berührst und zeigst, dass man den Lebensmut und die Lebensfreude auch bewahren kann, wenn einem das Leben Steine in den Weg legt oder gelegt hat.

    Danke dafür, dass du DU bist! Genau diese Authentizität ist so erfrischend und bereichernd. Du schaffst es trotz leichtem, schwingenden und so angenehm mitreissendem Schreibstil deine Tiefgründigkeit zu bewahren. Du hast einen wunderbaren Humor und eine ansteckende Frische. Und genau weil du SO DU bist, erreichst du mit deinen Worten so viele Menschen! Ich bin mir sicher, dass dein Artikel viele bewegt, berührt und zum Nachdenken anregt. Ich bin mir sicher, dass du damit in vielen einen Samen gesät hast, der zu mehr Toleranz, Verständnis und Mut heranwachsen kann… ob er das wirklich tut, liegt nicht mehr bei dir. Du hast den Samen nur gesät. Für das Wachsen sind die Menschen selbst verantworlich. Aber mit einem solchen Samen voller Menschenliebe, Empathie und Zuversicht hast du auf jeden Fall die besten Voraussetzungen gepflanzt. DANKE :-*

    herzliche Umarmung
    Hanne

    • Fee ist mein Name sagt:

      Liebe Hanne, das sind so wunderbare Worte, dass ich gar nicht weiß, wie ich mich dafür bedanken soll <3! Wenn mein Blog und meine Person wirklich so empfunden wird, ist das mehr, als ich jemals gehofft habe :-*

  17. Nina sagt:

    Liebe Fee,

    jetzt hat es lange gedauert, aber ENDLICH habe ich diesen Artikel von Anfang bis Ende lesen können. Ich finde es wunderbar, dass Du so ehrlich schreibst. Ich glaube, dass Du ganz sicher jemanden erreichen wirst und ggfs. (ohne es jemals zu erfahren) einen Ausschlag in die richtige Richtung gibst. Und wenn auch nur ein Mensch das als Startschuss sieht, hat sich der Artikel doch schon gelohnt!

    Leider ist mir das Thema Essstörung auch mehr als vertraut. Meine beste Freundin ist seit sie ca. 14 ist magersüchtig. Aus diesem Grunde ist mir die Klinik in Bad Oeynhausen auch persönlich bekannt. Denn ich habe sie dort besucht. Wir hatten immer ein enges Verhältnis und ich habe mich mehr als aufgeopfert, um sie zu unterstützen und ihre auch einen einfachen Weg zurück nach Hause zu ermöglichen. Denn leider reagieren so viele mit Unwissen und Ignoranz diesem Thema gegenüber. Und vor allem Jugendliche können sehr hart sein. Diese Zeit hat uns so zusammengeschweißt und hält bis heute. Sie war mit 17 und später mit glaube 25 nochmal in der Klinik. So richtig gesund ist sie bis heute nicht, aber sie hat es einigermaßen im Griff. Außerdem ist sie inzwischen verheiratet und hat (was mich mehr freut, als ich es jemals ausdrücken kann) 2 wunderbare Kinder. Sie hat ihr Nest gefunden und ich weiß, dass sie sich da gut fühlt.

    Manchmal glaube ich, dass ich aufgrund dieser jahrelangen "Verantwortung", die ich ihr ggü. gefühlt habe, im Kopf auch auf "die schiefe Bahn" gelangt bin. Sehe ich auf der Straße jemanden, der ganz offensichtlich eine Essstörung hat, würde ich manchmal am liebsten eingreifen oder einfach etwas sagen. Ich glaube auch sofort zu erkennen, ob jemand dünn oder magersüchtig ist. Ich bin ziemlich fokussiert auf das Thema und bin seitdem auch mit meinem eigenen Körper nicht mehr im Reinen. Seit meine Freundin erstmals alles vermeintlich im Griff hatte (ca. mit 18), fing bei mir die Gewichtszunahme an (nach dem Motto: lieber ein paar Kilo mehr, als dieses Drama Magersucht). Das zieht sich seitdem durch mein eigenes Leben. Nicht zwanghaft, aber eben auch nicht ganz unbelastet. +/- 15kg sind es hier. Zwischen Normalgewicht und zu viel.

    Jetzt weiß ich keinen adäquaten Abschlussatz. Daher möchte ich Dir einfach sagen, wie sehr ich mich für Dich freue, dass Du Deinen gesunden Weg gefunden hast und Deinem Freund möchte ich den allergrößten Respekt dafür aussprechen, dass er diesen Weg mitgegangen ist. Ich weiß so genau, was das bedeutet!
    Alles Liebe für euch beide
    Nina

    • Fee ist mein Name sagt:

      Liebe Nina, ich hoffe, deine Freundin findet auch irgendwann noch einen Weg, die Krankheit ganz zu überwinden. Dir meinen großen Respekt dafür, dass du die ganze Zeit an ihrer Seite warst <3

  18. Geschwister Gezwitscher sagt:

    Wow, so großartig ehrliche Worte von dir und so viele schöne Reaktionen darauf. Der Austausch mit Indre noch dazu ist ganz wunderbar. Ich finde es immer wieder so toll, dass du so ehrlich bist. Dass du jetzt glücklich bist, liest man zwischen allen Zeilen und strahlt einem auf jedem Foto entgegen. Und das macht mich als Leser gleich mit glücklich. Schön, dass du bist, wie du bist!!
    Liebste Grüße
    Eva

  19. Kathi sagt:

    Danke, liebe Fee! Danke, danke, danke! Ich wünsche mir, es gäbe ein stärkeres Wort oder eine Steigerung für ein einfaches Danke. Weil ich nämlich diesen Post abspeichern werde und ihn immer dann lesen werde, wenn mich meine panische Angst und die Kranknheit wieder von hinten überfällt. Denn das tut sie, immernoch. Auch nach 5 Jahren noch. Auch, wenn es keiner glaubt und keiner denkt und keiner weiß. Ich streite mich noch immer täglich damit herum und irgendwann werde ich an den Punkt kommen, an dem du gerade bist und an diesem Ziel arbeite ich. Und solange lese ich deinen Post und – auch, wenn es blöd klingt, aber vielleicht verstehst du wie ich es meine – freu mich auf den Moment. Weil ich weiß das er kommen wird.
    Alles Liebe und Danke <3
    Kathi

  20. Anonym sagt:

    Hallo Fee,
    auch mit 32 Jahren wurde ich ein Opfer meiner selbst,immer lieb,ordentlich,korrekt,angepasst.
    Jedes Gefühl kontrolliert,jede Körperregung im Griff,bis auf 37 Kilo magerte ich ab,Klinik,Therapie,bis ich das Joggen für mich entdeckte.
    Erst gannnnnnnnnnnnnz langsam ohne Druck,dann 5,10 Kilometer,heute 18 Jahre später mit 49 Kilo laufe ich Marathon ,esse wann und auf was ich Lust habe.Keine 3-4 Mahlzeiten auch nicht um 8 Uhr,13 Uhr,15 Uhr und 19 Uhr sondern wann ich will.Ich kann jedem nur Raten den eigenen Weg zufinden.Meine Klinik und Therapieaufenthalte haben für den Moment etwas bewirkt aber nie auf Dauer.Erst die mir eigene zugestandene Freiheit (ich bin verheiratet seit 25Jahren aber kinderlos) haben letzlich zum Erfolg geführt und ich habe wie von Geisterhand zugenommen ohne es bewußt zu merken und Angst auf zubauen.Wenn ich heute um 22 Uhr
    ein Käsebrot essen will dann tue ich das anstatt mit meinem Mann um 19 Uhr.Man darf sich von seinem Umfeld nur nicht verunsichern lassen,alles ist gut denn nur man selber weiss was für einen selber in dem Moment richtig ist,schmeckt,freude macht oder lustig ist.
    Alles Gute für dich und danke für die leckeren Rezepte.
    Gruß aus dem Norden
    Bine

  21. Fee ist mein Name sagt:

    Ich sage auch nicht, dass ein Klinikaufenthalt das ultimativ Wahre ist. Aber er hat bei mir eine Zäsur gesetzt! Richtig gesund wurde ich erst später. Aber um es dem Kreislauf auszubrechen und neue Sichtweisen zu lernen, kann es durchaus helfen! Ich halte mich übrigens auch absolut an keine Essenzeiten. Das ist auch wichtig für mich heute…

  22. Anonym sagt:

    Liebe Fee,
    herzlichen Dank für deinen Beitrag. Ich habe gerade Tränen in den Augen, denn deine Geschichte ist meiner so ähnlich.
    Ich war auch magersüchtig, habe auch viele verlorene Jahre hinter mir, in denen mein Leben nur aus Essen/Hungern/Kalorien bestand. Genau wie bei dir ist es bei mir auch so geendet, dass ich irgendwann die Kontrolle nicht mehr halten konnte und Fressanfälle hatte. Das war das Schlimmste, das Hungern ist schon schrecklich, aber die Fressattacken und das Gefühl danach sind noch viel schlimmer… Ich habe mir auch oft gewünscht, einfach kotzen zu können.. Beim Lesen sind viele Erinnerungen hochgekommen, ich kann mich noch erinnern, wie ich in meinen schlimmsten Zeiten mit einem Toastbrot und einem Glas Nutella auf dem Fußboden saß und mir alles egal war… Ich war danach auch in der Klinik am Korso, damals gab es noch 12 Wochen von der Krankenkasse. Wie du schon sagst ist das allein nicht die Rettung, aber es war für mich auch der Anfang für den Weg daraus.
    Das alles ist schon sehr lange her, mir geht es mittlerweile gut und ich habe ein normales Gewicht, wenngleich immer noch am unteren Limit. Das Einzige, was ich bis heute nicht geschafft habe, ist es, die Kontrolle komplett aufzugeben. Ich kann immer noch nicht entspannt essen, wo ich Lust zu haben, rechne im Kopf immer noch mit (keine Kalorien, eher Mengen), kann die Kontrolle einfach nicht abstellen. Ich ziehe den Hut vor dir, dass du auch diesen letzten Schritt geschafft hast. Bei mir ist dieses „kontrollierte Essen“ mittlerweile normal und ich glaube nicht, dass ich es jemals loswerde, aber dein Beitrag hat mich zum Nachdenken angeregt. Vielen Dank für deine Offenheit und alles Gute.
    Leonie

    • Fee ist mein Name sagt:

      Man muss sich schon auch bewusst entscheiden, die Kontrolle gehen zu lassen. Das geht nur, wenn man sich sonst gefestigt fühlt. Aber wenn das bei dir der Fall ist: Versuch es :)!

    • Anonym sagt:

      DANKE DANKE DANKE. Du sprichst mir aus der Seele…

      "Nun ist es so, dass "gesund für einen Körper" und "Normalgewicht", nicht zwingend das Gewicht ist, das zu einer Körperform führt, die im Allgemeinen von den Medien und der Modeindustrie als Ideal kolportiert wird. (…) Aber das Allerschlimmste ist der Preis, den ich dafür zahlen muss: Ich werde dabei unglücklich. (…) Ich wünschte mir häufig so sehnsüchtig, ich könnte diese Erkenntnisse all jenen einimpfen, die an sich und ihren Körpern zweifeln, die unglücklich sind und mit ihrem Leben hadern."

      Und auch sonst: ganz großartig geschrieben, und auch toll mit den Bildern irgendwie. Ich habe selbst seit Jahren mit einer Essstörung gekämpft…oder immer noch? Weiß ich nicht. Kann mich in vielem was du schreibst, wieder finden. Jedenfalls- ganz viel liebe und alles Gute für dich!!! <3

    • Fee ist mein Name sagt:

      Danke, das Feedback von selbst Betroffenen freut mich immer am meisten. Und vor allen Dingen dann, wenn ich nicht nur meine Gefühle zum Thema, sondern auch die anderer wiedergeben konnte…

  23. H. sagt:

    Hallo Fee,
    Dein Artikel hat mich sehr berührt! Ich habe noch nie mich einem Menschen so verbunden gefühlt, wie dir, als ich deine Zeilen gelesen habe, obwohl ich dich nicht kenne und obwohl das der erste Beitrag deines Blogs ist, den ich lese.
    Ich selbst bin, angefangen mit einem gestörten Essverhalten vor langer, langer Zeit (genau weiß ich es nicht, vielleicht schon vor der Grundschule?), an Magersucht erkrankt.
    Diese Zeit habe ich aber weniger belastend in Erinnerung (ähnlich wie du es schilderst) als die Zeit danach. Denn auf Dauer nur mit den von mir maximal vorgenommenen 600 Kilokalorien zu leben ging nicht.
    Daraufhin kamen die Fressattacken am Wochenende, die anfangs aus 1500 kcal bestanden (ja, auch das war damals für mich ein unglaublicher Fressanfall!), daraufhin sich langsam in den Alltag einschlichen und schließlich auch in ihrer kcal-Zahl wuchsen. und wuchsen. und wuchsen. Ich habe teilweise 5000 kcal in einer Mahlzeit verschlungen.

    Dann überfiel mich die Bulimie. Erst langsam und schleichend, sie klopfte scheinbar freundlich an meine Tür, doch da stand sie schon lange mitten im Haus. Aber (oder deswegen?) hielt ich mein Gewicht. Jedenfalls am Anfang. Doch dann hatte ich eine fürchterliche Phase, inklusive Selbstverletzung, die Depression (das war mir damals überhaupt nicht klar, heute im Rückblick kann ich es aber deutlich erkennen) verschlimmerte sich. Ich nahm zu. Unglaubliche 20 kg in weniger als zwei Monaten.

    Diese schlimmste Phase wurde auch meine Rettung. Ich weiß nicht, wie ich meine Krankheit besiegt habe. Aber ich habe es geschafft. Allein. Und jeden Tag, an dem ich das esse, worauf ich Lust habe, an dem ich Sport mache, weil ich es mag und nicht der Kalorien wegen, an dem ich gesund lebe, nicht wie Instagram es zeigt mit Chiasamen-Avocado-Tralala und Personal Trainer vor weißen Gardinen am mit Palmen gesäumtem Strand, sondern mit meinem (so lange verhassten und geschundenen) Körper in Kooperation. Ich bin noch lange nicht weg, das will ich auch garnicht. Ich will diese Zeit immer in Erinnerung behalten, damit ich weiß wie stark ich bin.
    Meine Vergangenheit hat auch ihre Narben hinterlassen. Zwar ist meine Periode zurückgekehrt und der Haarausfall, die geschwollenen Wangen, die schlechte Haut, die verätzten Zähne und all das sind verschwunden bzw. wieder gesund geworden.
    Aber ich habe Dehnungsstreifen. Viele Dehnungsstreifen. Auf der Hüfte, am Po, an den Beinen, an den Waden, an der Brust.
    Vielleicht sind sie nicht gesellschaftlich anerkannt und viel geächtet, aber sie sind mein persönliches, von der Natur geschaffenes Tattoo. Ein Tattoo, welches mir jeden Tag zeigt, dass ich ein starker Mensch bin und was ich alles schaffe. Und dass ich auf meine überwundene Vergangenheit stolz sein kann. Genauso wie Du und die anderen vielen bewundernswerten Menschen, die ihrer Essstörung den Kampf ansagen oder sie schon besiegt haben.
    Mit den allerliebsten Grüßen,
    H.

    P.S. Ich arbeite noch daran, offen und mit Namen zu der Krankheit zu stehen, deswegen möchte ich anonym bleiben, zumal niemand aus meinem Umkreis (Familie und Freunde auch nicht) genaues über diesen Teil von mir weiß. Außer, dass da was war..

    • Fee ist mein Name sagt:

      Danke für deinen ausführlichen Kommentar und dass du dich hier geöffnet hast, wenn auch anonym <3! All diese Geschichten, egal ob ein Name darunter steht oder nicht, sind wichtig für die, die noch nicht so weit sind wie wir. Alles Gute für dich und ich hoffe, dass du irgendwann auch offen dazu stehen kannst.

  24. Paulina Kristina sagt:

    Wow meine liebe Fee! Was für ein Wahnsinns Artikel. Ich habe mich in so vielen Dingen wieder erkannt!

    Ich habe zwar nie wirklich an Magersucht gelitten, aber dennoch weisen unsere Geschichten viele Parallelen auf und wenn ich mir die Kommentare unter deinem Post so durchlese, dann merke ich erst einmal, wie vielen es doch ähnlich geht. Ich bin sehr froh, dass das Thema mittlerweile nicht merh komplett totgeschwiegen wird und es doch einige mutige unter uns gibt, die sich den anderen öffnen. Das zeigt, dass man nicht alleine ist und das es verschiedene Wege in eine bessere Richtung gibt!

    Daher danke ich dir sehr für deinen ausführlichen und großartigen Bericht über deine Geschichte!!

    Ich selbst habe vor kurzem die Bulimie besiegt und bin davon überzeugt nicht mehr Rückfällig zu werden, weil das für mich einfach keine Option ist. Zwar habe ich hier und da noch mit Binge Eating d.h. Fressattacken zu tun, aber das wird immer weniger.

    Manchmal ist es einfach wichtig auf den Prozess zu vertrauen – und vor allen Dingen nie aufzugeben!

    Ganz liebe Grüße mitten in der Nacht 🙂

    • Fee ist mein Name sagt:

      Bei mir war es ja auch nicht nur die Magersucht, ich bin ja quasi nahtlos ins Binge Eating übergeglitten. Und hätte ich es „gekonnt“, wäre ich vielleicht auch Bulimikerin geworden. Ich bin überzeugt, dass alle Essstörungen im Prinzip ähnlich sind. Von daher wundert es mich nicht, dass du dich wiedererkennst. Ich danke dir für deinen Kommentar <3

  25. Laura sagt:

    Vielen Dank für diesen Post.. Habe nach einer Essattacke nach einem Halt, einem Wink gesucht und bin auf diese Seite gestoßen… Dein Text hat mich berührt und mich hinter die Mauer treten lassen, mich selbst aus dieser Position betrachtend… Danke für diesen Moment Halt und Trost…! Es zeigt mir, dass es weitaus wichtigere und bedeutendere Dinge gibt, als Gedankenkreisen um Kalorientracken, Trainingsplanung und Selbstvorwürfe…

  26. Ina sagt:

    Liebe Fee,

    ich ringe gerade mit den Worten.

    Wir sind den komplett gleichen Weg gegangen: Philologie an der Uni Mainz, Poliklinische Institutsambulanz, Klinik am Korso, Diagnose Autoimmunerkrankung. Noch dazu liebe ich Worte (Ich schreibe hauptberuflich) und bin so alt wie du. Und: Ich bin am Ankommen – auch wie du.

    Es fühlt sich gerade an, als hätte ich meinen Zwilling gefunden. Schön.

    Dir alles Gute! Danke für deine Worte.
    Ina

    • Fee ist mein Name sagt:

      Liebe Ina,

      in so einem Kontext zu sagen „Ich freue mich über deinen Kommentar“, wirkt irgendwie ein bisschen fehl am Platze, denn das impliziert ja irgendwie, dass ich es gut finde, dass du das Gleiche durchgemacht hat, aber tatsächlich ist es so, dass ich mir kaum eine schönere Nachricht vorstellen kann. Wenn du mir mal privat schreiben und mehr erzählen möchtest, würde ich mich darüber sehr freuen.

      Viele Grüße und ebenfalls alles Gute, Fee

  27. Laura sagt:

    ich bin total begeistert von deiner Seite! Bei mir ist die Krankheit zum Glück auch schon seit nun fast 8 Jahren besiegt aber es tut gut zu lesen, dass es anderen auch mal so erging und das man nicht die Einzige ist. Auch deine Art zu schreiben ist echt toll! Deine Formulierungen haben mich echt beeindruckt und ich finde du hast es echt super auf den Punkt gebracht!
    Ich traue mich gar nicht in der Öffentlichkeit so darüber zu reden, weil ich Angst habe, dass mich Menschen, die ich erst „kürzlich“ kennengelernt habe, dann verurteilen würden oder mich mit anderen Augen sehen würden, als jetzt. Ich möchte nicht, dass all zu viele Leute wissen, dass es auch mal eine Zeit gab, in der ich nicht in jeden Tag mit einem Lächeln gestartet bin. Einfach aus Angst man würde mich anders beurteilen.
    Meine Anerkennung hast du auf jeden Fall, dass du alles hier so ehrlich und offen alles schilderst!
    Liebe Grüße, Laura

    • Fee ist mein Name sagt:

      Danke dir :)! Ich kann es gut verstehen, wenn man Skrupel hat, über seine Essstörung zu sprechen, immerhin ist sie dann doch bei vielen mit Vorurteilen belegt. Ich habe mir vielleicht durch meine MS eine „Ist mir doch egal“-Haltung an dieser Stelle angeeignet, von der ich früher selbst überrascht gewesen wäre. Ich merke, dass man auf viel mehr Verständnis trifft, als man denkt. Und am Ende können einem die anderen auch irgendwie egal sein ;)! Aber das war auch für mich ein langer Weg. Und selbst mit sich im Reinen zu sein, ist vor allem anderen die Hauptsache!

  28. Laura sagt:

    Hey du 🙂

    eine schreckliche Geschichte erlebt. Deine Worte bewegen mich sehr! Du bist eine sehr starke Person und du kannst wirklich stolz auf dich sein!
    Danke für diesen sehr persönlichen Einblick in deine Geschichte und deinen Lebensweg!

    Liebe Grüße

  29. Eva sagt:

    Liebe Fee, was für ein schrecklich trauriger und zugleich mutiger Post von dir! Ich finde es toll, wie ehrlich und offen du mit der Krankheit umgehst! Du hast meinen größten Respekt! Mir geht es aktuell leider auch nicht gut, ich stehe kurz vor meiner stationären Therapie und habe mir deswegen diesen Blog errichtet, um ein bisschen verarbeiten zu können, was in mir so vorgeht und um mich selbst in dem, was ich tue, zu bestärken. ich weiß momentan noch nicht, ob mir das helfen wird, aber hoffe es sehr! Ich denke, etwas zu ändern, und an Problemen zu arbeiten, ist der erste Weg zur Besserung! ♥ 🙂 Alles Liebe Dir! Deine Eva

    • Fee ist mein Name sagt:

      Liebe Eva, ich danke dir für deine Offenheit. Denn immerhin ging es mir schon wieder gut, als ich so offen dazu stehen konnte. Ich glaube, denn so klingt es für mich, dass du auf dem richtigen Weg bis. Du hast dir Hilfe gesucht und du willst aktiv an dir arbeiten. Das ist die halbe Miete, wenn nicht mehr. Alles Liebe für dich <3!

  30. Marni sagt:

    Liebe Fee,
    was für ein warmherziger, super geschriebener Beitrag – ich wünschte, man könnte derartiges in Frauenzeitschriften lesen. Ich bin mir sicher, es gäbe weniger Frauen und Mädchen mit Essstörungen. Außerdem finde ich die Fotos sehr ansprechend, du bist immer wunderschön, weil du ein so hübsches und offenes Gesicht hast. Du zeigst deine Seele, wenn du in die Kamera guckst und wenn du schreibst – das ist unglaublich mutig und ein Vorbild.
    Ich freue mich darauf, mehr von Dir zu lesen und sende dir viele liebe Grüße

    • Fee ist mein Name sagt:

      Ich wünschte auch oft, ich würde mit meinem Beitrag noch mehr Menschen erreichen, bevor es „zu spät“ ist. Danke für das tolle Feedback…

  31. Christiane sagt:

    Liebe Fee,

    ich bin in den vergangenen Tagen eher zufällig über Deinen wunderbaren Blog gestolpert und bin fasziniert von Deiner Kreativität und Lebensfreude, die Du damit vermittelst. Vielen Dank an dieser Stelle. Das war in der letzten Woche so ein richtiger Lichtblick für mich 🙂

    Meine Frage zu Deinem Beitrag wegen der Essstörung, da mein persönlicher Verlauf – wie bei so vielen – ganz ähnlich ist: erst Futtern als Jugendliche, heimlich versteht sich, dann Magersucht, heute Essanfälle vs. kontrolliertes Essen. – Du schreibst, dass Du nach Deinem Klinikaufenthalt zwar noch Rückfälle hattest, diese aber weniger wurden und ich habe den Eindruck, dass Du heute wirklich in der Tiefe „genesen“ bist. Dein Weg war sicher ein schwerer, trotzdem klingt es für mich so, dass Du die Essstörung dann trotzdem irgendwie im Laufe der Zeit „ablegen“ konntest. Es klingt so „einfach“. Kannst Du darüber vielleicht noch ein paar Worte verlieren? Denn meine persönliche Erfahrung ist eben, nur weil ich persönlich die Gründe meiner Essstörung kenne und auch die Umstände kenne, die mich heute noch in dieses Verhalten „stürzen“, kann ich trotzdem noch lange mich nicht heilen (also die Seele, die ja das wahre Problem ist). Wie war das bei Dir?

    Wenn Du darauf nicht weiter eingehen magst, ist es auch ok.

    Lieben Dank im Voraus und ein schönes Herbstwochenende, falls Du grad in Deutschland bist 🙂

    Christiane

    • Fee ist mein Name sagt:

      Hallo Christiane, danke für deine netten Worte. Ich würde gerne näher erklären, was genau es war, was mir am Ende geholfen hat. Am liebsten würde ich ein Tutorial mit Schritt-für-Schritt-Anleitung für Betroffene veröffentlichen. Leider geht das nicht so leicht. Ich weiß es einfach nicht genau. Ich weiß nur, dass es gedauert hat und ein schrittweiser Prozess war, in dem ich Stück für Stück immer weiter loslgelassen habe. Aber für den ich eben auch erst einmal Hilfe brauchte. Tut mir leid, dass ich nicht mehr sagen kann und alles Gute für dich <3.

  32. Julia sagt:

    Hallo Fee,
    Als Erstes möchte ich mal schöne Festtage wünschen 😉
    Aber der eigentliche Grund meines Kommentars ist ein anderer. Deine Geschichte ist wohl die, die meiner bisher am ähnlichsten ist und die Einzige, über die ich so einen guten, ehrlichen Beitrag gefunden habe. Nun ja, ganz gleich ist sie nicht aber ich habe viele Parallelen gefunden. Ich habe sozusagen, alles im Schnelldurchlauf gemacht. 15 Jahre, 2 Jahre essgestört, ein gutes halbes Jahr magersüchtig und eineinhalb Jahre Binge – Eating.
    Heutige Diagnose:
    A Magersucht
    B Binge-Eating
    C mittelschwere depressive Episode
    Ich habe mich in vielen Zeilen wiedererkannt: Kontrolle und Kontrollverlust, Leistungsdruck. Vor allem die Zeilen über das Kalorienzählen waren sehr eindrücklich. Der innere Taschenrechner- der nie ausgeht, die innere Stimme die nie verstummt.
    Jedenfalls möchte ich mich für deine Offenheit und deine Ehrlichkeit bedanken. Ich habe großen Respekt davor, wie du dir ein gesundes Essverhalten und ein gesünderes Körperbild erarbeitet hast. Meine Hochachtung! Ich finde deinen Blog generell sehr positiv und ermutigend und hoffe , dass auch ich einmal einen Weg aus der Essstörung finden werde ( jetzt im speziellen ).
    Danke fürs Mutmachen
    Julia

    • Fee ist mein Name sagt:

      Liebe Julia, danke für deinen Kommentar und deine Geschichte. Ich hoffe, auch du hattest schöne Feiertage. Es tut mir sehr leid, dass es dir schlecht geht, aber ich freue mich, dass ich dir Hoffnung geben konnte. Ich bin sicher, du kannst es schaffen, wenn du möchtest. Und nimm dafür Hilfe an, man braucht sie. Ich wünsche Dir alles Liebe für 2018. Auf dass es für dich ein Neustart ist!

  33. Gabi sagt:

    Wow! Ich ziehe meinen Hut vor dir, liebe Fee!
    fühl dich lieb umärmelt
    Gabi

  34. lena sagt:

    Liebe Fee

    Ich finde deinen Mut so offen über deine Geschichte zu schreiben sehr bewundernswert. Meine beste Freundin ist auch magersüchtig und ich wollte fragen, ob du mir vielleicht ein paar Tipps geben kannst, wie ich sie am besten unterstützen kann. Sie beteuert zwar immer, dass sie einfach froh ist, dass ich da bin, aber trotz allem habe ich das Gefühl, ihr nicht die Stütze sein zu können, die sie in schwierigen Momenten benötigt. Ich selber kann die Situation nicht nachempfinden und fühle mich sehr unbeholfen und nutzlos.
    Ihre Geschichte fing vor ca. 2 Jahren an mit leichtem Abnehmen. Sie war wie ich Leistungssportlerin und wollte noch mehr aus sich rausholen. Als dies dann zu drastischer Gewichtsabnahme führte, wurde sie für 6 Monate stationär aufgenommen. Die anfängliche Zeit war schwer, da sie vor allem auch ohne den Sport keinen Ausgleich hatte und manchmal auch depressiv wurde. Gegen Ende der 6 Monate hingegen kam sie immer besser damit klar und auch das Gewicht hielt sich wieder stabil auf einem gesunden Level. Nun ist sie seit fast 6 Monaten wieder zu Hause und kämpft sehr. Ihr Gewicht fällt wieder und ich habe das Gefühl, die Enttäuschung zieht ihre gesamte Stimmung und somit ihre Ambitionen wieder nach unten. Doch ich weiß nicht, wie ich sie am besten unterstützen sollte, da alles was ich versuche nichts hilft. Ich weiß, sie soll ihren Weg finden und ich will sie auf keinen Fall unter Stress setzen, aber ich kann auch nicht nur hilflos zuschauen. Deshalb habe ich ein bisschen im Internet recherchiert und bin auf deinen Blog gestoßen und dachte mir, ich frage einfach mal an.
    Hast du vielleicht irgendwelche Erfahrungen gemacht, wie man dich am besten auf deinem schweren Weg begleiten und unterstützen konnte?

    Mit lieben Grüßen aus der Schweiz
    Lena

    • Fee ist mein Name sagt:

      Hallo Lena,
      dass du für sie da bist, ist vermutlich schon das Beste, was Du für sie tun kannst. Ich war immer sehr dankbar für Menschen, die sich nicht abgewandt haben, sondern die geblieben sind, obwohl es hart war. Die immer wieder gefragt haben, ob ich was machen will, obwohl ich meistens Nein gesagt habe, die für mich einen Anschein von Normalität erzeugt haben. Andererseits solltest du aber auch nicht so tun, als wäre sie völlig gesund. Biete ihr regelmäßig an, mit dir zu reden, frag sie, ob du etwas tun kannst. Sag ihr, dass du sie unterstützt. Geht sie noch zur Therapie? ANsonsten frag sie, ob sie nicht noch mal darüber nachdenken möchte. Ich wünsche Euch alles Gute, Fee

      • Lena sagt:

        Hallo Fee
        Danke für deine Antwort, ich werde versuchen, sie weiterhin zu motivieren und für sie da zu sein. Ja, sie ist noch in Therapie und hat jetzt auch ein neues Konzept erarbeitet. 🙂 ich hoffe, es klappt.
        Mit lieben Grüssen
        Lean

  35. Eve sagt:

    Hallo Fee,

    danke für deinen Post! Ich bin gerade nach 15 Jahren Magersucht an dem Punkt, wo ich beginne, die Kontrolle loszulassen, einfach zu essen, wenn ich das Gefühl habe, dass ich Hunger haben könnte, nur noch so oft und so viel Sport zu machen wie Lust habe etc.

    Das fühlt sich manchmal richtig schlimm an … undiszipliniert, maßlos, nichtsnutzig, unkontrollierbar … ich weiß oft garnicht mehr, was richtig und falsch ist … manchmal will ich zurück in die Essstörung, merke aber, dass ich das garnicht mehr aushalten kann und fühle mich dann noch mehr wie ein Versager.

    Dein Post hat mir Mut gemacht und mich daran erinnert, dass ich auf dem richtigen Weg bin, auch wenn es sich nicht so anfühlt …. wenn man seinen Weg in neuen „Wanderschuhen“ beschreitet, dann ist es wohl normal, dass diese am Anfang ein bischen drücken, bis sie eingelaufen sind und man mal über offene Schnürsenkel stolpert, weil man sie noch nicht so fest gebunden hat, wie nötig.

    Danke fürs Mutmachen – und dafür, dass du so viel Hoffnung verbreitest … auf ein normales Leben und darauf, das hinter der rauen steinigen Bergetappe ein Tal mit bunten fröhlichen Wiesen wartet!

    Ich wünsche dir alles Gute – und ich hoffe, dass deine Lebensfreude & Kraft dir auf DEINEM Weg mit der MS stets gute Begleiter sein werden!

    Die herzlichsten Grüße

    Eve

  36. Stephanie sagt:

    Liebe Fee,

    du bist einfach nur toll! Ich befinde mich in der Phase kurz vor dem Normalgewicht und kann das Kalorienzählen einfach nicht lassen. Es ist bewundernswert wie du das alles gemeistert hast! Hut ab 🙂
    Ganz liebe Grüsse

    Stephanie

Hinterlasse einen Kommentar

Wichtig: Beim Absenden eines Kommentars werden Daten übertragen, darunter Deine IP-Adresse. Weitere Informationen dazu findest Du in meiner Datenschutzerklärung.

Wer suchet, der findet…

Cookie-Einstellung

Bitte treffen Sie eine Auswahl. Weitere Informationen zu den Auswirkungen Ihrer Auswahl finden Sie unter Hilfe.

Treffen Sie eine Auswahl um fortzufahren

Ihre Auswahl wurde gespeichert!

Hilfe

Hilfe

Um fortfahren zu können, müssen Sie eine Cookie-Auswahl treffen. Nachfolgend erhalten Sie eine Erläuterung der verschiedenen Optionen und ihrer Bedeutung.

  • Alle Cookies zulassen:
    Jedes Cookie wie z.B. Tracking- und Analytische-Cookies.
  • Nur First-Party-Cookies zulassen:
    Nur Cookies von dieser Webseite.
  • Keine Cookies zulassen:
    Es werden keine Cookies gesetzt, es sei denn, es handelt sich um technisch notwendige Cookies.

Sie können Ihre Cookie-Einstellung jederzeit hier ändern: Datenschutz.

Zurück

Folge mir!
Archiv
Kategorien

Cookie-Einstellung

Bitte treffen Sie eine Auswahl. Weitere Informationen zu den Auswirkungen Ihrer Auswahl finden Sie unter Hilfe.

Treffen Sie eine Auswahl um fortzufahren

Ihre Auswahl wurde gespeichert!

Hilfe

Hilfe

Um fortfahren zu können, müssen Sie eine Cookie-Auswahl treffen. Nachfolgend erhalten Sie eine Erläuterung der verschiedenen Optionen und ihrer Bedeutung.

  • Alle Cookies zulassen:
    Jedes Cookie wie z.B. Tracking- und Analytische-Cookies.
  • Nur First-Party-Cookies zulassen:
    Nur Cookies von dieser Webseite.
  • Keine Cookies zulassen:
    Es werden keine Cookies gesetzt, es sei denn, es handelt sich um technisch notwendige Cookies.

Sie können Ihre Cookie-Einstellung jederzeit hier ändern: Datenschutz.

Zurück