Wusstet Ihr eigentlich, dass ich mal Design studiert habe? Naja, ganz kurz. Dann habe ich erkannt, dass meine Zukunft nicht in der Fließband-Kreativität liegt und dass ich vor allem in Sachen übersprudelndes Selbstbewusstsein nicht mit meinen Kommilitonen mithalten kann. Und dann habe ich mir was anderes überlegt. Soweit zumindest die Kurzfassung. Jedenfalls muss man ja für die Aufnahme eine Mappe einreichen. Manchmal mit völlig willkürlichen Arbeiten, manchmal aber auch zu einem selbstgewählten Thema. Und damit schließt sich der Kreis zu meinem heutigen „Ich habe mal wieder im Archiv gekramt und bisher vernachlässigte und nie gebloggte Bilder aus der Dunkelheit gezerrt“-Post: Mein Thema waren nämlich Fenster. Rückblickend habe ich nicht den Hauch einer Ahnung, was mich damals zu dieser Wahl veranlasst hat, aber faszinieren tun mich Fenster immer noch. Jedenfalls fotografiere ich sie auch alle naselang. Fenster bieten Einblicke und Fenster bieten Ausblicke. Sie lassen die Außenwelt hinein und ein wenig der Innenwelt hinaus. Manchmal vermischt sich in ihrer Betrachtung auch das Drinnen und das Draußen. Oftmals sind sie eine Brücke zwischen privat und öffentlich. Sie können schlicht und funktionell daherkommen oder verspielt und kunstvoll. Sie bringen Licht ins Dunkel. Und ohne Fenster wäre die Welt ziemlich traurig.

Fensteransichten am Marktplatz in Bremen, im 25hours-Hotel in Hamburg, in der Speicherstadt dort direkt ums Eck (mit Kirchenspiegelung gratis obendrauf) und schließlich am Rathaus in Lübeck.

Ein Segelschiffskapitänskojenfenster im Hafen von Barcelona, ein paar Meter weiter im gotischen Viertel eins der etwas älteren Art, dann ein großes am Hamburger Fischmarkt, zwei Zwillinge in Gent und schließlich ein Fahrrad-Café-Schaufenster, ebenfalls in der schicken Stadt in Flandern.

Noch mal Gent, hier ein Ausblick in den Innenhof des Design Museums, dann was Pittoreskes im Eixample-Viertel in Barcelona, auch pittoresk, aber anders, in Wismar und schließlich das Holstentor in Lübeck, in einer Variante, die mit Sicherheit nur Einheimische erkennen würden.

Ebenfalls in Wismar steht die Nikolaikirche, zu der dieses doppelte Fenster-Lottchen gehört, die goldene Waagschale hängt an der Fassade der Stadtwaage Bremen, das Schaufenster lässt uns nächtens bei Wim van Assem in Alkmaar reinschauen und die Kannenparade steht in Lübeck.

Habt Ihr auch „übrige“ Fenster in Eurer Sammlung? Zeigt sie her. Den Link könnt Ihr gerne in den Kommentaren mit mir teilen. Ein paar Aus- und Einblicke mehr können schließlich nie schaden.