Die nächsten Wochen werden vermutlich trubelig, daher habe ich das Wochenende und das tolle Wetter genutzt, um vorher einfach noch mal hemmungslos unterwegs zu sein, ganz ohne Zeitdruck oder Verpflichtungen. Los ging es am Samstag in Krefeld beim Bloggerfrühstück im Liesgen, organisiert von Nike, Vanessa und Stephanie, die damit etwas von der Liebe für ihre Heimatstadt weitertragen wollten. Gut, Krefeld ist nicht wirklich Pott, wie in der Überschrift suggeriert, aber mal ehrlich: Vermutlich hätte ich Euch das einfach so verkaufen können, oder ;)?
Eigentlich ist Krefeld Niederrhein, aber da „im Geheimen“ ja jeder Teil unseres wunderbaren Ruhrpotts sein will (psst!), haben die Blogowskis (aka eine muntere Truppe Ruhrpottbloggerinnen) schon vor geraumer Zeit beschlossen, dass Krefeld einfach ehrenhalber eingemeindet wird, und die drei obengenannten Damen damit in unsere Mitte und unsere Herzen geschlossen. Soviel zum rührseligen Teil. Fakt ist also: Für mich ist Krefeld Ruhrpott. Punkt.
Das Treffen an sich war aber völlig ruhrpottunabhängig und versammelte einfach in kleiner Runde ein paar nette Bloggernasen. Neben den Gastgebern und meiner Wenigkeit waren noch Berit, Vanessa, Ninja, Charlotte, Nina und Katrin anwesend. Und zusammen futterten wir uns nicht nur durch die tolle Frühstückskarte des Liesgen (das ich hier schon mal vorgestellt habe), sondern unterhielten uns auch so gut, dass der Vormittag unheimlich schnell wieder vorbei war. Und als ich mich wieder auf den Heimweg machte, war ich nicht nur pfannkuchenglücklich, sondern auch noch ausgestattet mit einer tollen Goodie-Bag voll mit Präsenten von Künstlern und Unternehmen aus Krefeld und Umgebung, wie dem Design Verlag, Pink Bug, 100schön, Edition Apfelkern, dem Moses-Verlag, Shuyao, Daniela Küpper und Zipfelwerk. Und die anwesende Katrin von „daily perfect moment“ steuerte noch einen ganzen Stapel tolle Postkarten bei! Danke für die liebevolle Organisation <3!
Sonntag dann packte ich den Freund ins Auto und fuhr mit ihm nach Herten. In Herten steht nämlich die Halde Hoheward und da wollte ich schon lange mal hin. Und wenn irgendjemand bis zu diesem Zeitpunkt daran gezweifelt hat, dass Halden dass Pottäquivalent zu Bergen sind, dann schaue er sich bitte mal diese Treppe an! Und das Foto entstand wohlgemerkt erst, als ich mehr als die Hälfte der Strecke bereits zurückgelegt hatte. Als ich schließlich oben auf 152,5 m ü. NN ankam, nach circa 100 Höhenmetern und 529 teils extrem steilen Stufen, war ich jedenfalls ordentlich im Arsch.
Dafür entschädigte aber der Blick aufs Horizontobservatorium. Das ist ein unheimlich schicker Begriff für dieses Bogendings auf dem Foto obendrüber, das laut Wikipedia (und wenn Wikipedia das sagt, wird es wohl stimmen) „eine moderne Version prähistorischer Steinkreise und Bauwerke wie Stonehenge darstellen“ soll. Wisst Ihr Bescheid. Jedenfalls können mithilfe des Teils, das übrigens 45m am höchsten Punkt misst, diverse astronomische Dinge beobachtet werden. Zumindest theoretisch. Praktisch ist die Anlage bereits seit sechs Jahren durch ein Gitter abgesperrt und durch Gerüste gestützt, weil schon kurz nach der Eröffnung Risse im Bogen festgestellt wurden. Dumm gelaufen, würde ich sagen. Aber weil ich ja nicht so bin und spontane Eingebungen meist die besten sind, habe ich kurzerhand helfend eingegriffen und das Observatorium vorübergehend zur Entlastung an der Sonne aufgehängt. Dass da keiner früher drauf gekommen ist…
Nachdem die Lage gerettet schien, stiefelten wir weiter. Runter vom Plateau und aufs nächste wieder drauf. Denn dort steht die Sonnenuhr mit Obelisk. Die tut das, was eine Sonnenuhr halt so tut. Fand ich ehrlich gesagt nur so mäßig spannend und auch nur mäßig fotogen und so durfte das Gerät nur unscharf im Hintergrund aufs Bild. Sorry, Sonnenuhr. Während ich da mal wieder so auf dem Boden rumkroch, stellte ich allerdings auch fest, dass die Sonne weiterwanderte. Unfassbar neuartige Erkenntnis, ich weiß. Also eilte ich zurück zum Horizontobservatorium (nachfolgend „Hoobie“ abgekürzt) und packte selbst mit an. Ja, manchmal muss man eben Opfer bringen. Auch wenn einem der Hintern eh schon vom Bergsteigen schmerzt. Dann sind die Arme auch egal…
Nun ja, irgendwann, die Sonne stand bereits tief, dämmerte mir die Erkenntnis, dass ich nicht allein für das Schicksal von Hoobie verantwortlich sein könnte, und ich beschloss meine ehrenamtliche Rettungstätigkeit wieder niederzulegen. Fakt ist: Ich wollte noch zur Zeche Ewald, die am Fuß der Halde liegt. Zechentürme im Sonnenuntergang sind nämlich etwas, dass man unter keinen Umständen versäumen darf. Und man kann nicht gleichzeitig menschlicher Stützpfeiler sein und Zechenfotograf. Bittere Erkenntnis, aber man muss der Wahrheit eben auch ins Gesicht blicken. Und ich bin froh, dass ich das getan habe, denn mal ehrlich: Der Anblick ist ja wohl ein Traum. Und als ein paar andere Zechentouristen dann noch ihren Literkanister Seifenblasenlauge auspackten, war das Klischeefoto perfekt. Mit Instagram aufgenommen und daher quadratisch und etwas krisselig, aber sooooo schön ;)! Nur dass ich die ganze Suppe auf den Kopf bekommen habe, das war unschön.
Zum Abschluss der kleinen Tournee rund um die größte Haldenlandschaft des Ruhrgebiets schauten wir dann noch bei der Drachenbrücke und bei der Zeche Recklinghausen II vorbei, die sich auf der anderen Seite der Halde befinden. Oder zumindest ein Drittel um die Halde rum. Die Drachenbrücke verbindet den Statdteilpark Hochlarmark, wo sich die Zeche befindet, mit der Halde. Das ist dann schon Recklinghausen und nicht mehr Herten, was irgendwie sehr verwirrend ist, aber sei es drum. Die Sonne war da schon futsch, deswegen gab es nur noch Schattenbilder, aber die sind ja auch recht hübsch. Fazit: Ein Ausflug zur Halde Hoheward ist sehr zu empfehlen. Man kann was Gutes tun und sich ehrenamtlich engagieren, die Figur wird auch gestählt und nett anzuschauen ist die Kulisse allemal. Nur etwas Zeit sollte man mitbringen. Und vielleicht etwas trainieren vorher…
hach, der pott ist einfach schön 🙂
und deine bilder natürlich auch 😉 (besonders das klischee-kitsch-zechen-foto)
zu meiner schande muss ich gestehen, dass ich es (obwohl im kreis recklinghausen, also quasi um die ecke) aufgewachsen, noch nie zur halde hoheward geschafft habe. aber die nächsten semesterferien kommen bestimmt und dann will ich auch ein kitsch foto haben^^
lg,
miriam
Ein Bloggertreffen in Krefeld – nur 10 Min. from home… seufz! Schön, dass ihr KR nun auch eingepottet habt *lach*… wunderschöne Bilder hast du vom Wochenende mitgebracht. Liebe Grüße ♡
schöööööööööööööön!
Man erhält ja doch den Eindruck, dass es nur eine gut gestimmte Fee gibt: immer sonnigen Gemüts. Und wenn dem nicht so ist, kannst du mir meine rosige Vorstellung gerne lassen 😉
Ich lasse sie dir ;)!
Da würde meine Lunge aber ordentlich schnappen.
Bei eurem Bloggerfrühstückstreffen, wäre ich aber sooowas von gern dabei gewesen. Als ich das auf Instagram mitbekommen haben, musste ich mich zurück halten nicht gleich ein Ticket in den Ruhrpott zu buchen. Warum ist das mit dem beamen noch nicht weiter voran geschritten?
Liebste Grüße
Jaaaa, komm uns besuchen :)!
Ich bin verliebt in den Home is where the Nutella is Teller 😀
Ich glaub ich muss auch mal in den Ruhrpott. Da war ich nämlich noch nie und deine Bilder sehen immer so zauberhaft aus. Im Moment bin ich aber erst mal ganz weit weg.
Liebe Grüße
Belinda von billysreise.blogspot.de
Das klingt so schön, da wäre ich auch gerne bei euch gewesen! Aber ich hatte ja (zumindest namentlich) Vertretung 🙂 Wenn Krefeld eingemeindet wurde, wie ist es denn dann mit Asyl-Ruhrpottbloggern? 😉
GLG Charlotte
http://charlottenmarotten.blogspot.co.at/
Krefeld ist leider eine Ausnahme und mehr oder weniger vor Ort müssen alle schon sein, sorry ;)!
Liebe Fee,
wunderschöne Fotos hast du mal wieder mitgebracht!!!
Und es bleibt dabei: Mit dir würde ich gerne mal im Pott auf "Foto-Safari" gehen 😉
Liebste Grüße
Julia
Na, dann melde dich doch mal. Das bekommen wir sicher hin :)!
Ach, war datt schön mit euch am Samstag! Und ich denke, dass wir damit klar kommen, wenn Krefeld jetzt eingepottet ist;)
Bei deinen Sonnenuntergangsbildern denke ich jedes Mal wieder, dass ich das unbedingt auch mal machen muss…irgendwie hab ich es erst ein einziges Mal geschafft, den Sonnenuntergang festzuhalten…hmmmm…das kommt jetzt auf meine To-Do-Liste für diesen Sommer!
Das war es! Ich freue mich schon auf das nächste Mal :)!
Tolle Bilder – vor allem natürlich das Klischeehafte mit den Seifenblasen.. 😀 Und super geschrieben.. gefällt mir richtig gut! 🙂
Wow was für schöne Bilder! Da bekomm ich fast ein bisschen Heimweh nach meiner alten Wahlheimat….
Liebe Grüße
Dörthe
Ich war letzten Freitag nach einer Fahrradtour von Bottrop nach Herten da und war von den Stufen überwältigt. meine Beine konnten einfach nicht mehr 🙁 Trotzdem ist es dort oben ganz wunderbar und ich war nicht das letzte Mal da.
Wenn ich vorher auch Fahrrad gefahren wäre, hätte mich das vermutlich auch geschafft!