Irgendwie sind wir doch alle ein bisschen bekloppt, oder? Wir machen Dinge, die andere nicht so gut nachvollziehen können, finden sie aber selbst total super. Was ich zum Beispiel voll nicht in meinen Kopf bekomme: Die Tuner-Szene, die mit ihren gepimpten Karren vor Phoenix West rumhängt, die Straßen dort mit einer Rennstrecke verwechselt und „schicke“ Fotos von Prollschlitten vor Industriekulturkulisse macht. Aber: Die fanden mich wiederum auch komisch, als ich vergangenen Sonntag dort aufschlug, eigentlich ebenfalls mit dem Plan Industriekultur zu fotografieren, plötzlich aber ein buntes Funkeln im Augenwinkel wahrnahm und die nächste halbe Stunde kriechend auf einer Wiese zubrachte – in neu entflammter Liebe für Moose jeglicher Couleur.
Dass ich gerne mal auf allen Vieren durch die Botanik krieche, ist nichts Neues. Ich habe dieser recht speziellen Leidenschaft bereits hier und hier Ausdruck verliehen. Ich habe eben ein Herz für die ganz kleinen Dinge. Das mag oder mag nicht mit meiner eigenen Körpergröße zusammenhängen. Fakt ist aber jedenfalls: Als ich da plötzlich die Brachfläche direkt vor Phoenix West stellenweise rot-golden leuchten sah, war mein Makro-Foto-Jagdinstinkt geweckt. Und das, was von weiten nur aussah wie ein paar bunte Flecken zwischen mickrigen Grashalmen und Dreck, entpuppte sich bei näherem Hinsehen als unfassbar abwechslungsreiche und spannende Miniaturwelt.
Moose sind ganz zu Unrecht völlig unterschätzte Lebensformen, die aus ihrer Nichtbeachtung befreit werden müssen. Aus der Nähe besehen könnten sie aus mir glatt noch einen Hobby-Botaniker machen, so toll finde ich sie. Besonders die gestielten Sporenkapseln mit ihren unterschiedlichen Farben und Formen, die fast wie kleine Wälder oder Schilfansammlungen daherkommen, nur eben in winzig klein, haben mein Herz im Sturm erobert. Und die Tatsache, dass sich in den Zwischenräumen teilweise mikroskopische Sukkulenten niedergelassen hatten, tat meiner Liebe auch keinen Abbruch. Genauso wenig wie die kleinen Schneckenhäuser, die nur halb so groß waren wie mein kleiner Fingernagel. Und der ist schon verdammt klein, das könnt Ihr mir glauben ;)!
Einzig die Tatsache, dass der Plural von Moos Moose ist, verwirrt mich immer noch nachhaltig. Ich meine, eigentlich ist es klar und ich glaube auch mich zu den Menschen mit halbwegs gutem Sprachschatz und guter Rechtschreibung zählen zu können, aber in diesem Fall: Totalausfall. In meinem Kopf war Moos scheinbar so ein Fall wie Saal, wo ein Vokal im Plural abhanden kommt. Gut, das stimmt auch nicht wirklich, schließlich wird das „a“ zum „ä“, aber Ihr wisst, was ich meine. Ich dachte also, es heißt Mose. Was natürlich Quatsch ist, denn das ist der Typ aus der Bibel, der im Schilfkörbchen über den Nil schippert. Aber selbst der dezente dahingehende Hinweis einer Followerin auf Instagram, wo ich meiner Begeisterung ebenfalls Ausdruck verlieht, führte mich noch nicht auf die richtige Spur. Es brauchte erst den Freund, der mir den Missstand mit der Holzhammer-Methode beibrachte. Nun ja, wir alle machen Fehler. Aber mal ehrlich: Moose, das sind massive Elche auf Englisch, aber doch bitte keine solch zarten Geschöpfe wie meine neuen Freunde hier…
Und jetzt bitte: Sind sie nicht wunderschön, die Mo(o)se? Erzählt mir nicht, Ihr seht das anders…
Hallo Fee,
das sind wunderschöne Fotos. Ich hätte nicht gedacht, dass Moos so vielfältig, farbenfroh und hübsch sein kann. Verrätst du mir, welches Objektiv du verwendest?
Viele Grüße!
Die Fotos habe ich mit meiner OM-D E-M5 mit dem 12-50mm Kit-Objektiv aufgenommen! Hier habe ich schon mal darüber geschrieben.
Also der Duden sagt, der Plural von Moos ist "Moose" oder… pass auf! … "Möser"! Da ist er wieder der umgewandelte Vokal 🙂
Aber egal, wie das nun im Plural heißt… ich teile deine Leidenschaft für diese auf jeden Fall nicht genug gewürdigte Art von Plfanzen. Ich find du hast die auch wunderschön in Szene gesetzt mit deinen Bildern!
Möser finde ich richtig, richtig gut :)!
Nur das r am Ende sollte man dann wirklich nicht vergessen! 😀
Die Fotos sind aber wirklich sehr schön!
Ich liebe diese Fotos! Sehr schöne Aufnahmen!
Liebe Grüße Samir 🙂
ja, wirklich wunderschön 🙂
Hehe garkein Bild von mir dabei 😀
Sehr sehr schön liebe Fee
Alles Liebe
Das Moos
Das sind wirklich tolle Bilder <3 ich habe ebenfalls ein Herz für die kleinen Dinge 🙂 Moose sind faszinierend 🙂
Die Fotos sind mal wieder der Knaller. Granz toll. Und ich bin grad laut lachend fast von der Couch gefallen, weil ich fast erwartet hatte, du wendes die (Saal) Regel – nämlich a wird ä – auch bei Moos an. Nur eben mit ö :-))) Nun ja..
Oh gut, dass du deine Assoziation nicht ausgeschrieben hast, das hätte wieder zu vielen ungewollten Zugriffen geführt :)!
lach.. ich bin ja manchmal ein bisschen schlau 🙂
Seh ich genauso. Wunderschön.
Man stelle sich vor, da einfach so drüberweg zu latschen – arrrghh!
Liebe Grüße
Christiane
Also, um die Verwechslung mit Kleingewächsen aus der Botanik zu vermeiden, nenn ich den Typ aus der Bibel immer MOSES. Geht auch. 🙂 Durchs Meer.
Liebe Grüße!
Oh, sind das tolle bilder!
und ich muss ehrlich zugeben: Als ich die Uberschrift las dachte ich auch an Elche 😉
Ganz viele liebe Grüße!
Franzy
Die sind wirklich wunderschön. Erstaunlich, denn Moose hat man ja so gar nicht auf dem Schirm, wenn man an hübsche Fotomotive denkt. Vielmehr sind das doch diese Pflänzkes, die man im Garten immer rausreißt und die "den Rasen kaputtmachen". Aber wie man sieht, lohnt es sich, mal näher ranzugehen. Toll! ♥
Liebe Grüße
Nele
Sehr schöne Bilder, die Farben mag ich sehr. Ein Hoch auf die kleinen Dinge!
Liebe Grüße
Tine
Wow, die Fotos sind einfach toll. Da lohnt es sich auf jeden Fall auf einer Wiese herumzukriechen!
Liebe Grüße, Kirsten
Wenn ich mir Deine Fotos so anschaue, kann ich Deine Begeisterung total nachvollziehen. Du hast ein gutes Auge (und schreibst auch noch gut dazu) 🙂
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Du bist ein *Knaller* – dieses auf Phoenix West zu entdecken – genial!
Lovely hugs
Molly
Wieder mal soooo tolle Fotos! Die Natur ist echt unschlagbar.