… und allüberall auf den Reifenspitzen sah ich bunte LED-Lichtlein blitzen! „Häh?“, werdet Ihr jetzt sagen, „was labert die denn da schon wieder?“ – Ich verrate es Euch: Ich war letzte Woche Montag bei einem VHS Lightpainting Workshop und weiß jetzt nicht nur, wie man solche kunterbunten „Domes“ zaubert, ich bin auch total angefixt und plane eine leuchtende (haha, Wortspiel) Zukunft voll mit glühender Stahlwolle, Drehhilfen, Orbit-Lichtkugeln und hasse nich‘ gesehn…
Und das Ganze kam so: Eigentlich wollte ich schon für meine Lomo-Challenge im Spätsommer gaaaaanz tolle Lightpainting-Bilder zaubern. Ich hatte hehre Pläne und den Strand von St. Peter-Ording als Ort des Geschehens auserkoren. Eigentlich waren wir auch gar nicht so schlecht vorbereitet, wir hatten ein Stativ dabei, eine profimäßige Taschenlampe (der Freund hat sowas immer zur Hand, es kann ja immer mal sein, dass die Sonne plötzlich versagt und gleichzeitig unsere Energieversorgung zusammenbricht und dann ist man eben vorbereitet) und zumindest eine grundsätzliche Vorstellung davon, was wir da tun. Nur Durchhaltevermögen hatten wir keins. Natürlich hatten wir auch die hervorragende Idee, die analogen Bilder ohne vorherige digitale Vergleichstests zu machen. Immerhin hatten wir uns noch nie in dieser Disziplin versucht. So aber machten wir erst zehn analoge Fotos, um dann im Anschluss digital zu versuchen, was dabei überhaupt so rauskommt. Und das war bei den von uns gewählten Einstellungen herzlich wenig.
Spätestens jedoch als wir die analogen Bilder aus dem Labor holten, war endgültig klar: Das war ein Schuss in den Ofen. Schönstes Schwarz. Mit ein paar dünnen Lichtsprenkseln hier und da, aber nichts, was nicht auch als Bildfehler hätte durchgehen könnten. Großes Kino.
Wir fabrizierten dann zwar noch ein, zwei brauchbare (digitale) Fotos, aber so richtig klappte das, was wir uns vorgenommen hatten, nicht. Merke: Wir können keine Herzen malen und mit Licht schreiben erst recht nicht, aber Kabelsalat und doofe Gesichtsausdrücke, das haben wir drauf. Ich für meinen Teil habe das mit dem „Konturen malen“ auch ganz gut hinbekommen, dafür habe ich dem Freund noch ein „Ladekabel“ ans Bein gehangen. Beim umgekehrten Versuch hat der Freund zwar konturenmäßig versagt, dafür aber ein wunderbares „Entführung durch Aliens“-Foto produziert. Das hat schließlich auch nicht jeder. Danach war unsere Muße aber auch flöten und das Experiment Lightpainting wurde von uns zu den Akten gelegt. Ohne die Absicht, das kurzfristig zu ändern…
Doch dann meldete sich vor einigen Wochen Ellen bei mir, die vor kurzem nach Dortmund gezogen ist, und fragte, ob ich nicht Lust hätte sie zu einem VHS-Kurs zu begleiten, das würde mir sicher auch gut gefallen, es ginge um Lightpainting. Und ich so: Joooaaah, mal gucken, ich sag dann noch mal Bescheid. Ich zögerte nicht wegen Ellen und auch nicht aufgrund des Themas. Ich zögerte wegen drei Buchstaben: VHS. Ich gebe zu: Volkshochschulkurse standen zu diesem Zeitpunkt nicht besonders hoch in meinem Ansehen. Da lese ich mir doch lieber ein Tutorial im Internet durch, dachte ich, das ist billiger und da lerne ich sicher genauso viel. Und vermutlich ist diese Annahme auch nicht total falsch. Fakt ist aber (und das weiß ich jetzt, nachdem ich trotz meiner Vorbehalte hingegangen bin): In so komprimierter Zeit einen so guten Einblick und hilfreiche Tipps zu bekommen, das hätte ich zu Hause nie im Leben geschafft. Mit viel Trial and Error hätte ich sicher einiges davon auch selbst rausbekommen, aber vielleicht hätte mich zwischenzeitlich auch schon wieder die Muße verlassen.
Wenn überhaupt hätte ich mir wahrscheinlich aber auch nur solche Dinge beigebracht wie: „Wie lange muss ich wofür belichten?“, „Wie fokussiere ich am besten?“, „Wie verirre ich mich nicht im Dunkeln?“ oder „Wie verhindere ich Lichtfetzen auf meinen Bildern, die noch gar nicht zum eigentlichen Motiv gehören?“ – Wie man dagegen Lichtkugeln herstellt oder solche Halbkugel-Domes, wie Ihr sie hier auf den Bildern sehen könnt, was man dafür für Hilfsmittel braucht und wie man sich die einfach selbst herstellen kann, das hätte ich dann immer noch nicht gewusst oder sogar: Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, das ich selbst in der Lage bin, so etwas „relativ einfach“ konstruieren zu können. Viele der Bilder hier sind natürlich immer noch weit entfernt davon, perfekt zu sein, und in vier Stunden setzt man den Fokus eher darauf viel auszuprobieren, statt ein Detail zu perfektionieren. Ich fand es aber super und habe meine Vorurteile in Bezug auf VHS-Kurse zurückgefahren. Learning by doing ist eine Methode, mit der ich in der Regel sehr gut fahre. Aber ich weiß jetzt auch: Manchmal kann es auch ganz hilfreich sein, sich zum Einstieg helfen zu lassen ;)! Den Kurs an der VHS Dortmund (von dem es demnächst auch noch weitere geben soll), der von den Machern von „verknipst online“ angeboten wird, kann ich jedenfalls guten Gewissens empfehlen. Und wer weiß, vielleicht gibt es bei Euch in der Nähe ja etwas Vergleichbares…?!
Oder habt Ihr sogar selbst schon mal Lightpainting gemacht? Und findet Ihr es genauso großartig wie ich? Ich würde ja sofort mit glühender Stahlwolle zur nächsten Stahlwerkkulisse rennen, wenn ich nicht Angst hätte, mich und die gesamte Botanik dabei versehentlich anzuzünden. Ich übe daher vielleicht erst mal noch mit Taschenlampen weiter. Silvester ist sicher eine 1A Gelegenheit dafür. Und Ihr müsst Euch dann die Ergebnisse ansehen… Freut Ihr Euch schon ;)?
Hey-
das sieht ja total abgefahren aus. Da sind echt tolle Fotos entstanden.
glg
Jaaaa! Ich freue mich schon! Die Bilder sind schon klasse! Und davon möchte ich unbedingt mehr sehen und vielleicht irgendwann auch selber machen – den VHS Kurs schreib ich mir mal in meinen Hinterkopf!
Einen schönen zweiten Advent!
Judith
das sieht wirklich richtig toll aus! 🙂
Wow, das will ich auch können 🙂
Und ja: ich FREU mich auf weitere Bilder von dir. Egal, ob schwarz oder mit Licht!
LG
Na du sitzt ja an der Quelle. Dann behalt mal das VHS-Programm in Auge. Und danke ;)!
Unbedingt!
Super. Genau mein Thema. Ich find das total spannend. In der Dunkelheit von Südafrika habe ich mich etwas mit einer Taschenlampe ausprobiert und einen wackeligen Schriftzug zusammen bekommen. Aber mehr schlecht als recht. Heißt ich muss auch noch viel lernen und üben 🙂
Liebe Grüße
Christina
Ja, mehr schlecht als recht: Das trifft unsere Versuche auch sehr gut ;)! Aber ich gebe nicht auf…
Oha, die Ergebnisse sind ja grandios! Hat sicher viel Spaß gemacht! 😀
Mit VHS-Kursen ists ja immer so eine Sache: es gibt gute und schlechte Kurse. Schön, dass du hier Glück hattest! 🙂
Ja, so ist das wahrscheinlich! Aber man darf sie eben auch nicht alle in einen Topf werfen…
Licht ist immer toll ;-)) Ich liebe es, wenn um die Weihnachtszeit in vielen Parks Winterleutchen etc. ist. Immer wieder tolle Motive und auch viele Aktionen mit LP.
Vielleicht ist dann auch das Lichtfestival in Gent etwas für dich.
http://www.visitgent.be/de/event-lichtfestival-gent?context=tourist
Das ist lustig, da fahre ich im Januar hin. Ich bin schon sehr gespannt!!
na super 😉 ich bin zu 90 % auch da. Hast du einen guten Tipp 😉 wo man ganz gut Übernachten kann? Wir sind noch mal suchen.
Sorry, ich bin nicht alleine da, wir haben auch noch nichts und ich kümmere mich auch nicht selbst ;)! Aber viel Erfolg!
😉 ups… ich wollte mich nicht anschließen 😀 da habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt. ….. aber ich stelle fest, dass du es viel besser getroffen hast 😉 du mußt dich um nichts kümmern…… sehr praktisch 🙂
Unsere Buchungsanfragen sind nun raus 🙂
Haha, das habe ich auch nicht so verstanden, keine Sorge ;)! Ich wollte nur vermitteln, dass ich mit dem Buchungsprozess nichts zu tun habe…