Seien wir ehrlich: Jetzt so kurz vor Weihnachten sind Blogposts mit viel Input, die dem Leser Aufmerksamkeit oder gar Einsatz abfordern, einfach nicht mehr gefragt. Wenn überhaupt, dann zieht jetzt nur noch leichte Kost, die sich im Vorbeigehen konsumieren lässt. Und das ist auch total ok.
Deswegen habe ich mal wieder in meiner Restekisten-Schublade der vernachlässigten und noch nie auf dem Blog gezeigten Fotos gekramt und einen Haufen tierischer Zeitgenossen herausgekramt, die mir so auf meinen Reisen fernab von Zoos oder ähnlichem untergekommen sind. Tiere wie du und ich ganz einfach. Und weil sie in den contentlastigeren Reiseposts häufig das Nachsehen gegenüber Sehenswürdigkeiten und Co. haben, bekommen sie jetzt ihre fünf Minuten Ruhm.
Da wäre zunächst einmal der rosa Pelikan aus dem Londoner St. James Park, der hier von einer Kanadagans interessiert beäugt wird. Dicht verfolgt wird das Duo von einer Schwebefliege, die mit uns in Warnemünde eine Hafenrundfahrt gemacht hat. Auf dem dritten Foto flüstert sich ein Schafspärchen am Leuchtturm von Westerhever Geheimnisse ins Ohr. Und zuletzt dreht ein stolzer Schwan seine Runden auf dem Minnewater in Brügge.
Es geht weiter mit einem römischen Mops auf dem Altstadt-Pflaster von Trastevere. Leider unscharf, aber da kann das arme Tier ja nichts für. Der kleine Fuchs (zumindest glaube ich ihn mit meinen begrenzten Schmetterlingskenntnissen als einen solchen identifiziert zu haben) trohnte auf dem Flieder in einem Hauseingang in Lübeck. Die Möwe mit dem durchtriebenen Blick rastete nur kurz in Warnemünde, bevor sie wieder dazu ansetzte, Menschen wie mir den Kibbeling zu klauen. Eine römische Taube kackte einem hysterischen Pferd auf dem Piazza Navona in Rom auf die Nase. Und ein paar Gänse chillten im Innenhof der Kathedrale von Barcelona.
Weiter geht es mit einer nordholländischen Spinne am Grachtenufer von Alkmaar und einem durchnässten Labrador oder Retriever (was Hunde angeht bin ich nur so semi-informiert) am Strand von St. Peter-Ording. Die irgendwie seltsam puschlige Biene (was für mich darauf hindeutet, dass ich sie vielleicht irrtümlich als eine solche indentifiert habe) saugte Nektar auf dem Gelände des Olympus Photography Playgrounds in Köln und die Stracciatella-Möwe kehrte dem einsamen Strandbesucher in Egmond aan Zee radikal den Rücken zu.
Zuguterletzt haben wir da noch eine einsame Libelle in St. Peter-Dorf, eine zunächst süß und liebenswert erscheinende Streuner-Katze in Barcelona, die ich solange adoptieren wollte, bis sie mich anfiel, und ich schwere Tetanus-Befürchtungen hegte, kreisende Möwen über dem Hafen ein paar Kilometer weiter, ein (leider verstorbener) Krebs in St. Peter-Ording, dem ich posthum eine Ehren-Muschel-Krone verlieh und die liebenswerteste niederländische Landesrasse-Ziege überhaupt am Rande von Alkmaar, die Juli und ich in einem privaten (Windmühlen)-Vorgarten stalkten.
Ich kann mich ja nicht entscheiden, ob ich die Ziege lieber mag oder den gekrönten Krebs?! Was meint Ihr? Oder ist ein ganz anderer dieser Gesellen Euer Favorit?
Hihi.. die Ziege ist schon mal klasse. Sieht ja ein wenig so aus, als wolle sie sagen: boah.. wann gehen diese nervigen Zweibeiner mal weiter?
Mir gefällt das Vermutlich-Biene-Foto super. Was für ein gestochen scharfes Bild. Man sieht jedes Häarchen und vor allem den kleinen Rüssel so schön. Toll!
Aber wie immer sind alle Fotos super (ich bin ja immer so ein klein wenig neidisch auf Können und Kamera – natürlich im positiven Sinne, weißte ja 🙂 )
Danke für die schönen Bilder – Lg
Ja, vor allem weil Juli gerade versucht auf ihrer Nase #toptipping zu betreiben ;)!
/Flüstermodus an
Liebe Fee, die Biene ist eine Hummel 😉
/Flüstermodus aus
Bist du sicher? Das ist dann aber eine sehr anorektische Hummel. Sie war nämlich schlank wie eine Biene…
Dem Bild nach zu urteilen ja. Es hätte auf den ersten Blick eine Sandbienen-Art sein können, die sind auch ziemlich puschelig, haben allerdings meist einen schwarzen Bauch, keinen hellen. Es gibt Hummelarten, die sind ziemlich klein und zierlich und sehen Bienen zum Verwechseln ähnlich. Allerdings sind die Zeiten, in denen mein Vater Bienen gezüchtet hat und mir ständig den Unterschied zwischen allen möglichen Hummelarten, Wildbienen, Wespen und Hornissen erklären mußte schon ein bißchen länger her, viele der einzelnen Artenbezeichnungen hab ich nicht mehr so auf dem Schirm. Man wird halt alt 😉
Hach, Informationen aus erster Hand, so lobe ich mir das ;)!
Wie recht du hast!!!!
Traumhaft schöne Bilder!
Danke und LG Sonja
Also ich bin ja verliebt in das Schafspärchen! <3
Sehr tolle Fotos, wer will da schon Text lesen!
Sehr schöne Bilder! Du hast Recht, Bildchen gucken ist jetzt genau das Richtige. Noch ein Plätzchenrezept, Geschenkideen oder Inspirationen für die Weihnachtsdeko würden mich jetzt wirklich überfordern. Ich hatte eigentlich auch noch vor einen "Geschenke aus meiner Küche " Post zu verfassen, aber du hast schon Recht, da hat jetzt niemand mehr einen Kopf für. Ich lasse die Bilder lieber in der Schublade und hole sie pünktlich zum 1. Advent 2015 raus.
Meine Favoriten sind die knutschende Schafe, die Möve am Strand und der flotte Mops.
Lieber Gruß,
Miri