Ich führe seit knapp zwei Jahren eine sehr glückliche Beziehung. Jedem, der es hören will oder auch nicht, erzähle ich davon, wie gut wir miteinander klar kommen, wie wunderschön mein Partner ist und wie verliebt ich bin. Allerdings bin ich seit kurzem versucht, Schluss zu machen und einen Neuen, einen Jüngeren in mein Leben zu lassen. Nie wollte ich so sein und ich weiß auch nicht, wie es passieren konnte. Aber jetzt stehen wir da und ich muss mich entscheiden…
Nein, damit meine ich natürlich nicht den Freund, der ist schon seit knapp 15 Jahren an meiner Seite und da bleibt er hoffentlich auch. Ich rede von meiner Kamera. Schmutzige Details? Könnt Ihr haben!
Zunächst einmal: Was für eine Kamera habe ich denn eigentlich? Das werde ich sowieso alle naselang von irgendjemandem hier gefragt. Also frühstücken wir das mal als Erstes ab: Ich fotografiere mit einer Olympus OM-D E-M5 in der silbernen Variante*, gekauft Ende 2012 mit dem Standard Kit-Objektiv M.Zuiko Digital ED 12-50mm. Sie ist nicht nur eine echte Schönheit, sie ist zusätzlich auch noch super handlich und leicht, kommt als spiegellose Micro-Four-Third-Kamera mit einer großen Objektivauswahl daher, ist als Gimmick außerdem staub- und spritzwassergeschützt, hat einen 5-Achsen-Bildstabilisator, und macht (und das ist eigentlich das Wichtigste) wirklich großartige Fotos. Alles Bilder, die Ihr hier seit schätzungsweise Mitte November 2012 zu sehen bekommen habt, sind mit dieser Kamera gemacht, nicht alle mit dem Kit-Objektiv, aber tatsächlich doch auch eine ganze Menge. Gerade bei Reisen wechsele ich ungern ständig das Obktiv, deswegen bleibt das 12-50mm (was 24-100mm Kleinbildäquivalent entspricht) zumindest tagsüber meistens drauf. Aber auch die ganzen (Makro-)Pflanzenfotos, die ich ja gerne im Westfalenpark aufnehme, sind alle damit gemacht. Für ein Kit-Objektiv ist das Ding nämlich echt ganz schön gut…
Außerdem habe ich ein weiteres Zoom-Objektiv, das Olympus Zuiko Digital ED 40-150 mm*, mit dem seit Februar 2013 vor allem all meine Zoofotos entstanden sind und das gerade bei guten Lichtbedingungen auch wirklich tadellose Ergebnisse abliefert. Und, ganz wichtig, ich habe auch noch zwei Festbrennweiten, die mir vor allem bei Indoor-Fotos oder schlechten Lichtbedingungen ausgezeichnete Dienste leisten. Einmal ist das das Olympus M.Zuiko Digital 45 mm*, das vor allem für Porträts toll ist, mir aber auch bei meinem Buch gute Dienste geleistet hat, und dann das Panasonic Lumix Pancake 20 mm*, mit dem ich vor allem nach Sonnenuntergang draußen fotografiere (wie zum Beispiel beim Correfoc oder auch bei diesen Tiger & Turtle Aufnahmen aus Duisburg), das aber auch zum Einsatz kommt, wenn ich drinnen nicht nur Details einfangen möchte. Das Tolle bei allen Micro-Four-Thirds-Kameras ist nämlich, dass die Objektive firmenübergreifend kompatibel sind und man daher eine wirklich recht große und abwechslungsreiche Auswahl hat.
Ihr mögt jetzt zu Recht einwenden, dass das Ganze aber im Vergleich zu Einstiegs-DSLR-Kameras ein teurer Spaß ist. Ich stimme Euch zu. Hätte ich nicht damals im Herbst 2012 einen Preis gewonnen, ich hätte mir die Kamera auch nicht leisten können (aber auch keine andere ;))! Ich habe mich sehr intensiv mit der Fragestellung auseinandergesetzt, was ich von einer Kamera erwarte und was mich stören könnte und bin dann im Endeffekt (und nachdem ich auf der Photokina auch etliche Modelle ausprobiert habe) zu dem Ergebnis gekommen, dass die Olympus für mich die beste Alternative darstellt. Für mich war die Größe und das Gewicht tatsächlich ein entscheidendes Kaufargument, gepaart mit einer ausgezeichneten Bildqualität, vor allem auch in schlechten Beleuchtungssituationen, und einem super Autofokus. Ich sage damit nicht: Kauft Euch alle meine Kamera, sie ist die Beste. Aber für mich ist sie tatsächlich die Beste (oder war es zumindest zum damaligen Zeitpunkt, aber dazu gleich mehr) und das ist das Wichtigste. Ich empfehle immer wieder, dass man sich vor einem Kamerakauf die verschiedenen Alternativen anschaut, sich mit Vor- und Nachteilen auseinandersetzt und nicht die Erstbeste kauft, nur „weil alle Blogger die haben“ ;)! DPReview ist da übrigens eine ganz hervorragende und unglaublich umfassende Test-Website, die ich Euch dringend ans Herz legen möchte. Ihr habt eine Frage, egal welche, hier findet Ihr die Antwort. Unter „Reviews“ gibt es Tests zu jeder Kamera und Ihr könnt viele Features verschiedener Modelle einander gegenüber stellen und vergleichen. Das ist wirklich super hilfreich.
So, jetzt aber zurück zur Einleitung und warum meine Liebe plötzlich einen Knacks bekommen hat. Die Sache ist schlicht und ergreifend: Es geht immer noch besser (und das ist wirklich Klagen auf hohem Niveau). Am Tag der deutschen Einheit war ich beim Olympus Photography Playground, der von September bis Anfang Oktober in Köln stattgefunden hat. Eine Aktion, die ich als eine Mischung aus Kunstevent, Mitmach-Spaß und Verkaufsveranstaltung einstufen würde. Alle Bilder, die Ihr in diesem Post seht, sind dort entstanden. Verschiedene Küntler haben sich interaktive Installationen überlegt, die man fotografisch erfahren kann. Eine ganz tolle Sache, wie ich finde. Und das Beste: Man kann dort alle möglichen Olympus Kameras ausleihen und testen und bekommt die Speicherkarte mit den Bildern hinterher geschenkt. Und diese Gelegenheit habe ich mir nicht entgehen lassen und die OM-D E-M1 inklusive dem neuen Top-Kit-Objektiv* getestet, quasi das Premiummodell der Olympus Systemkameras, die es noch nicht gab, als ich meine Kamera gekauft habe und die allem noch mal die Krone aufsetzt. Jepp, der Spaß kostet 2000€ und ist daher auch erst mal für mich jenseits von Gut und Böse, aber ich habe mich wirklich schwer verliebt.
Die Kamera liegt hervorragend in der Hand (und ich merke daher auch nicht, dass sie minimal schwerer ist als meine), sie bietet integriertes W-LAN, der „continuous autofocus“ ist verbessert und überhaupt ist der Autofokus noch mal schneller als bei meinem Modell. So schnell kann man gar nicht gucken. Obwohl das wohl auch teilweise am Objektiv liegt, das für ein Zoom-Objektiv echt obere Spitzenklasse ist. So oder so, würde eine gute Fee mir drei Wünsche schenken, die E-M1 stünde auf jeden Fall auf der Liste. Die Abbildungsleistung ist echt noch mal eine Klasse besser. Ich habe auch noch ein paar Testfotos draußen gemacht, wie Ihr sehen könnt, und das Bienenfoto zum Beispiel (so das denn eine Biene ist ;)) haut mich echt vom Hocker. Hier auf dem Blog kann man es nur erahnen, aber es ist wirklich unfassbar scharf und war innerhalb von Sekundenbruchteilen richtig fokussiert. Fakt ist aber: Meine E-M5 ist nichtsdestotrotz ebenfalls eine Top-Kamera und dabei deutlich günstiger. Ich denke, wir Zwei werden es noch eine Zeitlang hervorragend miteinander aushalten. Außer ich gewinne überraschend im Lotto. Dafür müsste ich aber erst mal Lotto spielen ;)!
Übrigens gibt es auch noch ein günstigeres Einsteiger-Modell, die E-M10*, die zwar keinen Staub- und Spritzwasserschutz hat und auch ein paar andere Features vermissen lässt, aber vieles davon ist vermutlich für viele gar nicht so relevant, sodass sie eine gute Alternative darstellt. Ich kann mich nur wiederholen: DPReview studieren und schauen, was für einen selbst das Beste ist.
Der Photography Playground macht übrigens als nächstes in Wien Station, allen Österreichern kann ich nur empfehlen: Hin da! Und ich hoffe, dass Ihr alle aus meinem durchaus sehr umfassenden Gechreibsel vielleicht etwas für Euch mitnehmen konntet. Das muss nicht sein: Kauft Euch eine Olympus, kann es aber durchaus sein, denn ich bin schwer von den Kameras überzeugt. Aber vielleicht auch einfach nur: Sich vor dem Kamerakauf umfassend informieren kann sinnvoll sein. Oder: Ich weiß jetzt, womit Fee fotografiert, und damit ist die Sache für mich auch gegessen. Ich kann damit leben, so oder so. Und endlich habe ich das Thema auch mal abgehakt ;)!
Und falls Ihr noch irgendwelche Fragen habt, sei es speziell zu meiner Kamera, oder zur Entscheidungsfindung bei einem Kamerakauf, fragt in den Kommentaren, ich helfe gerne…
* Dieser Post ist völlig freiwillig, Niemand hat mich darum gebeten oder gar dafür bezahlt. Ich informiere schlicht und ergreifend über etwas, wovon ich überzeugt bin. Allerdings habe ich bei den Sternchen Links hinterlegt, bei denen ich im Rahmen des Amazon-Affiliate-Programm ein paar Prozente bekomme, sofern Ihr dort die Kameras kauft. Wenn nicht dann nicht, aber wenn doch, dann freue ich mich, dass ich eine kleine Belohnung dafür bekomme, dass ich mir hiermit so viel Mühe gegeben habe. Dann kann ich vielleicht für die Zukunft und den Traum einer eigenen E-M1 sparen. Nicht mehr und nicht weniger. Und natürlich informiere ich darüber hinaus sehr gerne und ohne Hintergedanken ;)!
😉 ich habe die 60 D von Canon und es ist wirklich eine tolle Kamera, die auch ich nicht missen möchte. Allerdings konnte ich auch mal die Olympus testen und muß sagen WOW … das wäre meine Wunsch-Zweit-Kamera 😀 sie ist wirklich echt klasse und der absolute Vorteil gegenüber meiner 60 D ist das Gewicht. Meine 60 D 😀 für die kleinen oder besonderen Touren und die Olympus für City- und Reisetouren. Tolle Wahl 😉 und wenn du im Lotto gewinnst beherzige den Satz "geteilte Freude ist doppelte Freude" ;-)))) kaufe gleich zwei Kameras und ich nehme dir gerne die zweite Kamera ab. 🙂 und wie immer schöne Fotos
P. S. 😉 eine Nikon Coolpix 8300 ziert seit 4 Jahren und eine Olympus XZ-2 seit ein paar Monaten meine Handtasche … eine Kamera für die Tasche muß unbedingt immer sein ;-)) Hilfe ich bin süchtig
Ja, genau. Der Trend geht zur Zweit-Kamera ;)!
… das der Trend wieder zu kleineren Kameras geht finde ich richtig gut.
Olympus liefert zurzeit glaube ich die besten Kit Objektive.
Kit-Objektive der anderen Hersteller hohlen nach meiner Erfahrung bei weitem nicht das aus einer sogenannten „ Einsteigerkamera“ heraus was möglich waere. Die Sensoren ab APS-C bzw. 4/3 Format tun sich alle nicht mehr so viel, egal bei welchem Hersteller.
Das Objektiv macht den Unterschied, um einen Vergleich zu ziehen: Was nutzt der beste Verstärker wenn man nur schlechte Boxen hat?
Sigma hätte ich führe nicht angefaßt. Seit diesem Jahr ist das dann meine neue Liebe 🙂 . Was die ART Serie kann ist nicht zu glauben. Als ich die ersten Bilder in Lightroom entwickelte, sah ich nichts weniger als eine gefühlte Verdoppelung der Bildqualität. Was sonst nur in .raw ging, sehe ich jetzt wenn ich „nur“ in .jpg fotografiere. ( Tiefen, Lichter, Kontrast und Schärfe)
Du hast recht Fee, jeder muß für sich entscheiden was für Ihn das Beste ist. Da hat man die Qual der Wahl!
Ja, die Kit-Objektive sind wirklich der Hammer. Ich bin auch der Meinung, dass das Objektiv die Musik macht, aber der Body ist auch ausgesprochen "schön" ;)!
Hallo Fee, ich glaube ja dass Du mit jeder Kamera, egal ob vor oder hinter der Linse, "bella figura" machst ☺ Sehr nett, dass Du hier, inspiriert von Deinem Thema "Spiegelungen", sogar alles in einem präsentiert! Hübsch, wie Du den Kopf zur Komposition auf die Seite neigst! ��
Apropos Olympus, mir gefallen ja besonders Deine Farben. Liefert die Deine Kamera frei Haus, oder musst Du im post processing noch mächtig herumschrauben?
Grundsätzlich spuckt die Kamera bereits frei Haus tolle Farben aus. Aber ich bearbeite eigentlich auch jedes Bild nach, zumindest was so die Basics wie Helligkeit und Kontrast angeht. Da muss man mal mehr, mal weniger machen, wie eigentlich bei jeder Kamera. Ich habe aber das Gefühl, dass die Olympus da schon recht weit vorne ist!
Ich habe ja leider so gar keine Ahnung von Kameras. Naja, und vom Fotografieren auch immer noch nicht – irgendwie kann ich mir das alles nicht merken. Aber ich kann total verstehen, wenn man Spaß daran hat und mit der Zeit einfach ein (noch) besseres Equipment haben möchte.
Vielleicht klappt's ja doch noch mit dem Lottogewinn ;).
Was ich auf jeden Fall großartig fand, war der Playground! Den hätte ich liebend gerne nochmal besucht – dann aber bitte in Begleitung, denn alleine war das Knipsen nicht so erfolgreich.
…nur wenn ich Deine Bilder hier sehe, dann werde ich meine wohl besser doch nicht mehr verbloggen..ich sag ja, ich habe einfach keine Ahnung davon. (Foto)Technik und ich – das ist so'ne Sache.
Liebe Grüße an euch 2 & habt ein tolles Wochenende!
Vanessa
Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass man eher mit einer schlechteren Kamera und einem guten Gefühl für Komposition etc. gute Bilder machen kann als umgekehrt. Ich habe jahrelang meine Bilder hier mit einer Superzoomkamera ohne Wechselobjektive gemacht. Also nicht entmutigen lassen. Und der technische Background ist hilfreich, aber eben nicht alles. Bitte blogge deine Bilder. Nein, das ist ein Befehl ;)!