Wer früher anfängt, hat länger was von der Kürbissaison. Es gibt Weisheiten, die sprechen sowas von für sich, die muss man gar nicht näher erläutern. In diesem Sinne: Herzlich willkommen beim ersten Kürbisrezept 2014. Entstanden ist es zum Geburtstag meiner Mama vor einer Woche, den ich traditionsgemäß dazu nutzte, mal wieder meinen Mixer zu schwingen und ein neues Geburtstagskuchenrezept zu kreieren. Letztes Jahr zum Beispiel gab es Birne-Helene-Cupcakes und anno 2011 (als die Bilder in meinem Blog noch kleiner waren und der Foto-Anspruch niedriger angesiedelt) zauberte ich die von mir so unfassbar kreativ getauften Brownie-Streusel-Törtchen. Dazwischen und davor backte ich auch, aber das habe ich nicht für den Blog dokumentiert und daher ist es in den tiefen Untiefen meines Gehirns verschwunden, was damals auf den Tisch kam.
Diese Muffins aber sollen nicht dem Vergessen anheimfallen, denn sie sind nicht nur supersaftig, sondern auch noch unfassbar kompatibel. Man kann sie zum Frühstück essen, zum Mittagessen im Büro, zum Nachmittagskaffee passen sie auch wunderbar und abends als Nachtisch wird sich ebenfalls keiner beschweren. Das liegt daran, dass sie einerseits natürlich eine sehr kuchige Komponente haben, andererseits aber durch den hohen Fruchtanteil fast gesund anmuten (ok, das rede ich mir vielleicht nur ein ;)) und geschmacklich an manche Kürbis- oder Apfelbrotvarianten erinnern. Was ich sagen will: Sie sind sehr lecker und man kann sie zu jeder Tages- und Nachtzeit weginhalieren. Ich für meinen Teil (und ich bin ein ganz furchtbarer Frühstücker) ziehe sie mir am liebsten als erste Mahlzeit des Tages rein. Rutscht gut, sättigt und schmeckt hervorragend.
Insgesamt spuckt das Rezept ganze 18 normalgroße Muffins aus und damit kommt man dann schon mal ganz gut über die Woche. Und ich würde sogar fast behaupten, dass sie am zweiten und dritten Tag noch saftiger sind als am ersten. Dass die Bilder übrigens eher frühlingshaft anmuten, ist wohl ein besonders hartnäckiger Fall von unterbewusster Selbstsuggestion. Abgesehen davon, dass ich sie mal eben zwischen Tür und Angel zusammengestöpselt habe (was man ihnen leider auch ein wenig ansieht, aber ich wollte das ja alles nicht mehr so eng sehen hier) und ich daher einfach schnell alles gegriffen habe, was nicht bei drei auf den Schränken war (und das war offensichtlich nicht mehr so viel), scheint meine innere Jahreszeitenuhr so rein atmosphärisch noch nicht beim beginnenden Herbst angekommen zu sein. Oder zumindest reduziere ich den Herbst auf die leuchtenden Blätterfarben an einem sonnigen „Goldener Herbst“-Tag und werfe noch ein wenig Maiwiese in den Topf. Aber das ist ok. Ist ja mein Laden hier. Ich darf das also :)!
Zwischenschritt: Kürbispüree herstellen – kann man immer brauchen!
Aber zum Rezept. Zunächst braucht Ihr Kürbispüree. Das kann man theoretisch kaufen, rein praktisch ist es aber schwer zu bekommen, weil es sich dabei um Importe aus dem Ausland handelt. Zumindest wüsste ich nicht, dass eine deutsche Firma sowas anbietet. Fazit: Selbstmachen. Ich schneide dafür immer Kürbis in kleine Würfel (meine bevorzugte Wahl: Butternut), gebe etwas Rapsöl dazu, vermische es gut, so dass alle Oberflächen bedeckt sind und backe ihn bei 200°C Umluft ca. 20-30 Minuten in einer oben offenen ofenfesten Form. Anschließend muss es nur noch püriert werden und kann dann sowohl für süße als auch für herzhafte Rezepte verwendet werden. Im Kühlschrank gelagert hält es sich bestimmt ein paar Tage, ich würde aber zur Sicherheit nicht zu viel auf einmal herstellen. Bedenkt dabei, dass das Gewicht durch den Backvorgang etwas abnimmt. Ihr müsst also mehr Kürbis vorbereiten, als Ihr hinterher an Püree benötigt.
Butter bei die Fische oder Kürbis zum Teig – Hier kommt das Rezept:
Ein kleiner Hinweis vorweg: Ich habe mich von diesem Rezept für Möhrenmuffins inspirieren lassen. Anschließend habe ich allerdings die Hälfte verändert, so dass ich es durchaus als mein Rezept durchgehen lassen kann, denke ich ;)! Also: Zunächst 120g normales Mehl (Typ 405) und 120g dunkles Weizenmehl (Typ 1050) mit 2 TL Natron, einer Prise Salz, 1/2 EL Zimt (oder auch ein bisschen mehr), 1/2 TL Ingwer und etwas Nelke und Muskat vermischen. In einer großen Rührschüssel 250g Zucker mit 20g Zuckerrübensirup vermengen. Dazu benutzt man die (frisch gewaschenen) Finger und knetet so lange, bis eine homogene hellbraune und feuchte Zuckermischung daraus geworden ist. Dazu gebt Ihr 170 weiche Butter, schmeißt den Mixer an und macht der Mischung Feuer unterm Arsch. Als nächstes folgen 190g Kürbispüree, 60g Joghurt (3,5% Fett), 3 große Eier und 1-2 TL Vanillearoma. Dann kommt die Mehlmischung dazu und zum Schluss 190g grob geriebener Apfel (ich habe Gala genommen), den Ihr leicht (!) ausdrückt, damit nicht zu viel Feuchtigkeit in den Teig gelangt, 40g Kokosflocken und 60g gehackte Mandeln.
Verteilt den Teig auf 18 Muffinförmchen und schreitet zu Tat Nummer zwei: Zimtstreusel. Dafür 100g weiche Butter mit 100g Zucker, 140 g Mehl und viiiiel Zimt verkneten, bis Ihr hübsche Streusel habt. Ich denke, das Prinzip ist bekannt. Jetzt nur noch die Streusel auf dem Kürbisteig verteilen und im vorgeheizten Backofen bei 175° Celsius Umluft circa 20 Minuten backen. Nach dem Abkühlen noch ein wenig zäh vom Löffel tropfende Glasur aus ca. 100g Puderzucker, einem Schluck Milch und Zimt über den Muffins verteilen und fertig ist der perfekte „Rund um die Uhr“-Snack. Guten Appetit.
Ooooh, das klingt lecker. Ich bin beim lesen im Geiste meinen Vorratsschrank durchgegangen. Ich glaub ich hab alles dazu da! Yay!
Weißt du denn so in etwas, wieviel Gewicht der Kürbis hatte, bevor er in den Backofen kam?
Und eine kleine Anmerkung hätte ich zu deinen Rezepten. Ich persönlich fände es praktischer, wenn du die Zutaten einmal als Auflistung aufschreiben würdest, dann muss man die sich (zum bereit legen oder für die Einkaufsliste) nicht aus dem Fließtext heraus suchen. Da übersehe ich nämlich gerne schon mal was. Nur so als Anregung 🙂
Viele Grüße, Goldengelchen
P.S.: Nochmal wegen des kommentierens: Ich war beim tippen nicht eingeloggt, habe dann Google/Blogger ausgewählt und dann "Veröffentlichen", kam dann auf die Einlogg-Seite, danach auf deine Seite, aber der Kommentar war weg. Wohlweislich hatte ich in vorausschauend in die Zwischenablage gepackt…
Blogger macht mich fertig. Ich werde das mal recherchieren…
… und was die Zutatenliste angeht, überlege ich mir für die Zukunft auch was! Danke für die Hinweise!
Ich glaube übrigens, es waren bei mir so um die 250g Kürbis, vielleicht etwas mehr, aber nagele mich nicht darauf fest. Ich werde das beim nächsten Mal genauer messen ;)!
Das mit dem kommentieren habe ich nicht nur bei dir, auch bei anderen Blogs!
Uaaah liebe Fee damit hast du aber mal sowas von meinen Muffin-Nerv getroffen! Apfel, Kürbis, Zimt – perfekt <3 Und die Fotos sind ganz wunderbar.
Viele liebe Grüsse, Assata
Hallo liebe Fee!
Ein tolles Rezept, das einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt 🙂
Ich muss mir noch was überlegen, wie ich die Butter ersetze (ich esse keine Milchprodukte), dann wird fleißig nachgebacken 😉
Vielen Dank dir!
Liebe Grüße, Steffi
Es gibt doch Alsan, das kann man da ganz hervorragend verwenden, denke ich. Im Originalrezept wird außerdem Kokosöl benutzt. Das wäre also auch eine Option :)!
Hmmmm…. kann ich vorbei kommen? Wie wäre es mit jetzt?!
Klar, ich backe einfach noch schnell eine neue Runde ;)!
Man kann das Kürbisses übrigens super einfrieren. So hab ich das immer gemacht. Am besten schon abgewogen in Tütchen und dann wenn der Muffin-Hunger kommt ist's ganz easy peasy.
Liebe Grüße, Tobia
Ich habe auch schon häufiger Kürbis eingefroren, der lässt sich dann aber, finde ich, nicht mehr so gut für Gebäck benutzen, eher für Suppen. Denn zumindest bei mir ist derr Kürbis nach dem Auftauen immer recht matschig und hat Wasser gezogen!
Oh, wie toll und voll meins!
Mhhmmm… das klingt gut. Ich probiere das mal ohen Weizen aus und gebe laut, ob das auch funktioniert. Mit Kokosmehl vielleicht. Oder Mandelmehl?
Die ersten beiden Kürbisse sind hier auch schon im Topf und Backofen gelandet, ist doch voll Saison jetzt. Nur süss hab ich ihn noch nie gegessen, dass muss also auch mal sein. Und Apfel-Zimt geht eh immer. Ich hab grade einen Nachthungeranfall…
Herzlich, Katja
(Kürbis ist übrigens ein Gemüse für Fortgeschrittene finde ich – eher schon Oberstufenniveau. Noch isst ihn mein Sohn nämlich nur mit Todesverachtung… ich hoffe dann mal ab der 8. mit mehr Begeisterung. ;-))
Ich habe noch nie mit Nussmehl gebacken, kenne mich da also gar nicht aus. Geschmacklich sollte beides gut passen, nur die Mengen müssten eventuell angepasst werden…
Ich bin übrigens erstaunt, dass du Kürbis für ein Fortgeschrittenengemüse hältst ;)! Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man Kürbis nicht mögen kann… Aber zu einem der wenigen Gemüse, die ich schon immer gerne gegessen habe, gehört auch Blumenkohl. Und das mag ja bekanntlich auch nicht jeder ;)!
Ohhhh, das liest sich traumhaft lecker! Ich habe hier noch ein paar Babygläschen Kürbis-pur rumstehen. Da werde ich umgehend Muffins von backen, jawohl!
GLG und ein schmackofatziges Wochenende
Johanna
Sowas gibts? Das wäre ja perfekt für solche Zwecke. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass das zum besten Schlucken für die Babys etwas mit Wasser verdünnt ist, dann müsste man schauen, ob man evtl. weniger nimmt oder es vorher ausdrückt. Mein Püree war schon recht trocken…
Kürbispüree kann man wirklich immer brauchen. 🙂 Ich mache es immer im Dampfgarer, klappt auch prima. Und so nen Muffin hätte ich jetzt auch gerne. Apfel und Kürbis geht auch immer.
Liebe Grüße!
Dampfgarer ist sicher eine super Sache, wenn man denn einen hat ;)!
Ich hab das Rezept schon nachgebacken und sie sind Super lecker! War am Anfang etwas skeptisch, aber sie echt gar köstlich. Danke für das Rezept 🙂
Liebe Grüße,
Franzi
Das freut mich aber :)! Warum warst du denn skeptisch?
Ich fand das mit dem Kürbis am Anfang gewagt, weil ich ihn noch nie süß gegessen habe, aber ich bin restlos begeistert! 🙂
Dann solltest du unbedingt (und ich betone UNBEDINGT) auch mal diese Muffins hier und vor allem mein süßes Kürbisbrot ausprobieren. UNBEDINGT ;)!