Ihr werdet nicht erraten, wo ich gerade sitze. Ich bin in der Schule. Genauer gesagt hocke ich in einem Essener Gymnasium vor 14 Neuntklässlern und gebe im Rahmen einer Projektwoche mein Bestes, ihnen Bloggen beizubringen. Nun könnte man einwenden, dass mein Bestes ja nicht besonders viel sein kann, sonst hätte ich jetzt keine Zeit, hier blöd rumzuquatschen, aber wir haben schon die „Ich knalle Euch mein ganzes (Halb-)Wissen frontal vor den Kopf“-Phase hinter uns und sind in der „Wir basteln uns alle einen eigenen Blog, den wir dann am Donnerstag präsentieren müssen“-Projektarbeitsphase angekommen. Und da alle gerade so schön konzentriert und selbstständig arbeiten, kann ich ein bisschen Zeit totschlagen und wo geht das besser als hier :)?
Weil die Schüler natürlich auch regelmäßig hier reinspinksen (wahrscheinlich um heimlich über mich zu lachen – hätte ich an ihrer Stelle zumindest früher getan ;)), möchte ich Euch eben schnell einander vorstellen: Schüler, das sind meine Leser. Leser, das sind meine Schüler. Sagt brav „Hallo“. Wunderbar, hätten wir das auch hinter uns. Zurück zum Geschäft. Und das heißt heute: Ich blicke mit Euch gemeinsam auf meinen Juni zurück. Nach dem stressigen Mai war der echt eine Erholung. Zumindest in großen Teilen. Wollt Ihr mal sehen?
Zuerst habe ich direkt zu Anfang des Monats meine Tittengläser mal wieder ausgepackt, um einen leckeren Erdbeershake darin zu servieren. Ja, meine Freude daran ist irgendwie infantil, aber erzählt mir nicht, dass Ihr die nicht gut findet (1) ;)! Als nächstes bekam die Dame meines personifizierten Übertopfduos, das ich Euch bereits als eins der Projekte aus meinem Buch gezeigt habe, eine neue Frisur. Ihre alte Mähne wurde einfach zu lang und da habe ich ihr bei Ikea eine Kurzhaarfrisur besorgt. Sie trägt sie mit Würde, während der Herr sein Haar eher wachsen lässt (2). Als erstes dokumentiertes Mahl im Juni servierte ich Kürbispizza. Immer gut, auch außerhalb der Kürbissaison (3). Von Julis und meinem Ausflug zur Zeche Zollern habe ich Euch ja bereits berichtet. Nach einem üppigen Mittagsmahl, fotografierten wir, bis uns die Finger glühten. So muss das. (4 bis 6). Nachdem ich eine erste Variante Spargelrisotto für gut befunden hatte, kochte ich in der ersten Juniwoche gleich noch eine, diesmal mit Speck und Feta. Meinen Rückblick auf die gesamte Spargelchallenge findet Ihr übrigens hier (7). Die Rotkehlchen lagen monatelang fertig zum Dekorieren bei mir herum. Dabei musste ich sie nur noch an einen Zweig hängen. Wäre das also auch geschafft (8). Und schließlich bekam ich pünktlich zum Pfingstwochenende einen dicken Umschlag mit Überraschungspost von „Sieben Morgen“. Kennt Ihr das entzückende, kleine Label von Tinee? Wenn nicht, schaut unbedingt mal bei ihr vorbei. Der Shop macht leider gerade Sommerpause, aber auch auf ihrem Blog bekommt Ihr einen ganz guten Eindruck (9).
Und dann kam Pfingsten. Und mit Pfingsten das dicke Paket Entspannung gepaart mit einer vollen Dosis Familie und Gästebewirtung sowie Traumwetterchen. Wir ließen es zunächst ruhig angehen. Am Samstag frühstückten der Freund und ich gemütlich auf dem Balkon und bewunderten die in der Entstehung begriffene Megablüte unseres Dachwurzes (1). Aber auch die blütenlosen, puscheligen Varianten machen ordentlich was her (2). Am Nachmittag empfingen wir unsere Nachbarn zu Birne-Helene-Cupcakes und Limetten-Pfirsich-Limonade mit einem Hauch Vanille und brieten gemeinsam in der Nachmittagshitze, die bis auf 31°C stieg und das trotz Nordbalkon (3 und 5). Am Sonntag und Montag fand im Westfalenpark das jährliche A-Cappella-Festival statt und wir taten im Prinzip nichts anderes, als unbewegt auf unserer Picknickdecke vor uns hinzuvegetieren und der Musik zu lauschen (4). Im Prinzip bedeutet, dass ich auch noch Gänseblümchen und vierblättrigen Klee pflückte (6 und 8) und mehr oder weniger lustige Gesichter-Fotos mit meinem Knie in der Hauptrolle mit der Welt via Instagram teilte (9). Am Montagnachmittag empfing ich außerdem meine Familie zu einer weiteren Runde Brutzeln auf dem Balkon inklusive Zuckerschock dank Limetten-Mohn-Muffins mit Erdbeernest (7). Und abends kam dann das Jahrhundertgewitter. Aber das habe ich leider nicht fotografiert, ich war mehr damit beschäftigt mein Leben zu retten ;)!
Dienstag nach Pfingsten besuchte ich meine Eltern, bewunderte den Mutantenmohn und verbrachte geschlagene 20 Minuten damit, einem guten Schnappschuss mit Biene fürs „Foto der Woche“ hinterher zu jagen. Ulkigerweise ging das mit dem Handy wesentlich einfacher (1). Außerdem probierte ich todesmutig Früchte der Felsenbirne im elterlichen Garten. Schmecken ein bisschen wie Heidelbeeren, falls es jemanden interessiert (2) ;)! Und dann Curry. Curry geht ja bei mir immer, wie Ihr wisst. In diesem Fall mit Spargel, der zumindest nicht störte (3). Diese Rose war ein Mitbringsel meiner Eltern zum Pfingstkaffeetrinken. Eigentlich stehe ich ja nicht auf Rosen, aber dieses Modell im (wahrscheinlich nicht mehr angesagten) Ombre-Look ist etwas Besonderes, findet Ihr nicht auch (4)? In der Kategorie Fremdessen testete ich diesen Monat zusammen mit Juli das Salatangebot im Essener „miamamia“. Fazit: Durchaus schmackhaft, aber auch kein Oberknaller (5). Ich bastelte in Nullkommanix ein paar magnetische Tafel-Sprechblasen (6), kaufte gleich 5 kg Erdbeeren auf einmal, weil sie so günstig waren, ließ dann aber dummerweise einen ganzen Haufen verschimmeln, weil ich zwei Tage wartete, bis ich Marmelade daraus machte (7), errettete in einer Late-Night-Aktion eine neue Sukkulente für meine Sammlung aus den Fängen von Ikea (8) und erfreute mich an den ersten Miniblüten meiner Outdoor-Sukkulentenfarm auf dem Balkon (9).
Gegrillt wurde leider nicht besonders häufig, das müssen wir dringend noch optimieren, vor allem wenn es so tolle Beilagen gibt, wie diese Spargelröllchen mit Parmaschinken (1). Für die meisten von Euch nichts Neues: Sobald das Wetter lockt und die Zeit es zulässt, bin ich im Westfalenpark. So auch am zweiten Juniwochenende, wo ich Flamingos beim Wasserballett zusah (2), selbstsuggestives Gute-Laune-Springen praktizierte (wie das geht, habe ich hier beschrieben) (3), den Freund zu einem Pärchenselfie nötigte (4) und auf dem Rückweg eine hübsch bepflanzte Verkehrsinsel bewunderte (5). Zum Abendessen gab es endlich mal wieder selbstgemachtes Möhrenpesto (6), während parallel die Produktion von Erdbeermarmelade anlief, die durch die wohldosierte Zugabe von Arsch-Birnen eine ganz spezielle Note erhielt (7). Dann ging auch schon die WM los und ich kleidete mich in das patriotischste Outfit, das mein Kleiderschrank zu bieten hatte. Und das erste Spiel konnte ja auch noch was (8). Meine Airplantsammlung steht dazu natürlich in keinerlei Bezug, aber ich wollte sie doch so gerne mal herzeigen (9)…
Dass ich viele Pflanzen habe, habt Ihr vermutlich mittlerweile mitbekommen. So viele, dass alle Fensterbänke vollstehen. Da kann es bei einer unachtsamen Bewegung schon mal passieren, dass der auf den ersten Blick halbwegs harmlose Minikaktus sich bösartig in deinen Arm krallt und sich weigert, wieder loszulassen. Böser Kaktus (1). Dieser hier behielt seine Stachel dagegen für sich. Er war ein Geschenk für unsere ehemalige Nachbarin – ein Zeichen unserer weiteren Verbundenheit quasi. Und nicht dass Ihr was Falsches denkt: Wenn ich Kakteen verschenke, ist das ein gutes Zeichen (2) ;)! Farblich passend zu meinen Dschungelambitionen kochte ich tags darauf mein letztes Spargelgericht. Eigentlich sollte es Spargelpesto werden, aber da es wohl zu feucht geraten ist, habe ich es als Spargelsauce serviert. Tat dem Geschmack aber keinen Abbruch (3). Anlässlich des zweiten Deutschlandspiels besuchten wir Freunde und ihren neugeborenen Sohn. Mein Outfit aus dem ersten Spiel hatte ich beibehalten (ich hörte, alles andere soll Unglück bringen ;)), komplettierte es aber an diesem Abend durch das Accessoire „Baby“ (4). Letzte Woche Montag fiel mir die Decke auf den Kopf. 1A-Gegenmaßnahme und in diesen Fällen dringend zu empfehlen: Ein Spaziergang auf Phoenix West. Oder wo auch immer es Euch gefällt. Ich jedenfalls suchte das Stahlwerk meines Herzens auf, erfreute mich an einer Spiegelung (5), vollbrachte zu später Stunde noch sportliche Höchstleistungen (6), sah die Sonne untergehen (7 und 8) und pflückte sogar auf dem Heimweg noch ein bezauberndes Sträußchen Wiesenblumen (9). Danach war die Welt wieder in Ordnung.
Letzte Woche war es auch, dass die erste meiner größeren Hauswurzblüten ihr Gesicht zur Welt öffnete. Mittlerweile sind es schon ziemlich viele und ich gehe jeden Tag schauen, ob wieder eine hinzugekommen ist (1). Diese Airplant ist nicht neu hinzugekommen, aber trotzdem musste ich sie einfach mal in die Kamera halten. Ist sie nicht (ganz) schön (riesig) (2)? Auch in der Woche eignet sich der Westfalenpark ganz hervorragend für einen gemütlichen Spaziergang (3). Bonus: Wenn man sich das Kochen spart und anschließend im „Schürmanns im Park“ speist. Zum Beispiel Ente mit Kartoffel-Blumenkohl-Stampf und Spitzkohl. Sehr lecker (4). Und ich trug zwei Trophäen heim. Erinnern mich irgendwie an den Film „Black Swan“ (5). Schließlich stand auch schon das letzte Spiel der Gruppenphase an, das wir bei schönstem Wetter mit Grillen im Schrebergarten der Nachbarn begingen. So könnte das auch den ganzen Sommer weitergehen (6). Am Wochenende rang ich mich nach längeren Überlegungen tatsächlich dazu durch, der Tomate meinen Gemüsefeind-Kampf anzusagen. Warum das für mich eine besonders harte Nuss ist, steht hier. Und jegliche Hilfe, in Form von Rezepten oder Tipps, nehme ich natürlich auch weiterhin gerne entgegen (7). Am Sonntag verwöhnte uns meine Mutter mit Zitronenhähnchen und nahm mir so, nach einer arbeitsreichen Woche, die Verantwortung zu kochen ab. Und sehr lecker war es noch dazu (8). Und besagte Arbeit, in Form von Projektwoche und gleichzeitig anstehender Buchkorrektur, führte auch dazu, dass ich gestern nur ein hübsches, grünes Dachwurzfoto ohne tiefere Bedeutung postete (9). Einmal raus auf den Balkon und dann zurück an den Schreibtisch ;)!
Da sitze ich jetzt gerade auch wieder, denn die Schule ist schon vorbei und so viel Zeit totzuschlagen hatte ich dann doch nicht ;)! Aber bevor ich mich jetzt wieder ans Korrekturlesen mache, haue ich noch schnell diesen Post raus und wünsche Euch einen schönen Nachmittag und einen schönen Juli. Ich hoffe, er wird warm und sonnig, voller roter Kirschen und Eis, das am Stiel runtertropft. Voller Ausflüge, die mit vollen Speicherkarten enden, glücklichen Gesichtern und mehr Grillen als im Juni. Was wünscht Ihr Euch für diesen Monat?
Danke für den wunderbaren Monatsrückblick! Die Arschbirnen – Great!
Ich wünsche mir für den Juli mehr Picknicke im Westfalenpark, endlich mal einen Besuch beim von Juli und dir gepriesenen "das Dog" und ganz viel Zeit zum Kuchen backen.
LG
die "Nachbarin" Heidi
Oh ja, zum "Das Dog" muss ich auch mal wieder. Der Freund hat sogar noch einen Gutschein von mir dafür. Vielleicht packe ich ihn nachher ins Auto und lasse Kochen ausfallen ;)!
Ich sehe nur Pflanzen und Essen 😀 Sehr gut!
Ich weiß halt, wie man im Leben Prioritäten setzt ;)!
Tolle Bilder! Sieht alles lecker und/oder hübsch aus!
Ich sach auch mal brav "Hallo Schüler" und würde gerne wissen, was die zum Tittenglas und der Arschbirne gesagt haben 🙂
Liebe Grüße!
Sie haben mir ihre Meinung dazu leider nicht mitgeteilt ;)!
Hallo Schüler, so eine Lehrerin hätte ich auch gern gehabt!
Wow Fee, da hast Du ja einen tollen Monatsrückblick und jede Menge ansteckender guter Laune rausgehauen! Soooo toll!!! Wie immer mein Favorit: die überraschenden Selbstportraits der charmanten Gastgeberin 🙂 diesmal besonders in extremer Kurvenlage auf dem Fahrrad, so eine prima Idee und so Klasse umgesetzt!
Viele viele Grüße, Johannes
Was für eine Fülle an Unternehmungen, schönen, leckeren und netten Sachen. Vor allem die zweite Collage ruft so laut "Sommer!!!", dass es absolut ansteckend ist. Und das Accessoire steht dir ausnehmend gut. 🙂
Herzlich, Katja
Meine Augen sind am Wort "Tittenglas" hängen geblieben, und ich kriegs nicht mehr weg 😀 Was hab ich gelacht 😀
Felsenbirnenfrüchte habe ich in diesem Jahr auch zum ersten Mal gegessen, und nun futtere ich regelmäßig die Bäume leer, die ich so finde.
Liebe Grüße,
Sandra, ehemals Kivi
Wieder so viele wunderbare Bilder. Für den Juli habe ich mir vorgenommen mehr Zeit draußen zu verbringen, sei es auf dem Rad zum Sport oder Einkaufen, spazieren gehen, grillen, in der Sonne chillen und lesen, picknicken oder im Biergarten die (hoffentlich bis dahin eingetretene) sommerliche Wärme mit einem kühlen Getränk erträglicher machen. Werde morgen schon mal den ersten echten Sommertag im Juli im Biergarten begrüßen, fängt also schon gut an mein Vorsatz. Mein Kalender ist auch noch nicht übermäßig voll, sodass alles schaffbar sein sollte. Toll wäre natürlich wenn Deutschland noch weiter kommt, dann kann ich noch irgendwo "Rudelgucken" hinzufügen. Wünsche dir einen wundervollen Juli, das du alles schaffst was du dir vornimmst (und natürlich uns daran teilhaben lässt), Silke
Wow, was für ein cooles Schulprojekt. Da sind bestimmt alle ganz begeistert dabei. Oder gab es "Alles was man in der Schule macht ist doof"-Probleme?
Die Fotos sind wieder ein wunderbarer Rückblick und ich musste sehr über dein Knie-Gesicht lachen. Vielleicht sollte ich mir doch Instagram zulegen. 😉
Liebste Grüße und dir noch eine großartige (Schul)Woche, Eva
Naja, die Begeisterung kannte schon Abstufungen, aber das ist glaube ich normal ;)! Ich hoffe, dass wenigstens ein paar der Teilnehmer Freude daran hatten und etwas mitgenommen haben… Und ja, unbedingt Instagram ;)!
Haha Abstufungen in der Begeisterung ist eine super Beschreibung. Das muss ich meinen Schülern auch mal sagen. "Ich merke Abstufungen in eurer Begeisterung." 😉
Puh, endlich geschafft. Musste beim Lesen viermal unterbrechen, weil ich so lachen musste, dass ich mich an meinem Essen verschluckt habe. Daraufhin nur noch wohldosierte Absätze gelesen, damit mich der Humor nicht auf einmal trifft.
Genialé, Frau Lehrerin 🙂
Ich bin gespannt auf die Umsetzung (gibt es Links?) Deiner Kurzzeit-Lehrtätigkeit … und ich gebe zu, ich vermisse Deine Wochenrückblicke, echt jetzt.
LG Doris
Einen Link kann ich zeigen, die restlichen Blogs mussten leider auf privat gestellt werden, weil von den Eltern kein Einverständnis fürs Impressum vorlag. Aber dieser hier ist auch besonders gelungen, finde ich: Soulfoodguys. Dafür, dass das drei Fünfzehnjährige in einer Woche aus dem Boden gestampft haben: Respekt.
Und schön, dass du die Rückblicke vermisst. Nicht für dich natürlich aber für mich :)!
Ich habe gar nicht damit gerechnet überhaupt etwas sehen zu dürfen – Kompliment. An die Ersteller und die Lehrerin.
Ja, ich vermisse Deine wöchentlichen Mandelstifte, Badezusätze und netten Täglichkeiten. Das waren so schöne kleine visuelle Happen, gut und schnell zu lesen – bloggerisches Fingerfood sozusagen. Lecker anzusehen, leicht aufbereitet. Zugegebenermaßen, der Monatsrückblick liegt mir etwas schwer im Magen, das ist ja ein ausgewachsenes Foto 5-Gänge Menü ;). Da mußte ich zweimal ansetzen.
Bei mir ist alles soweit gut, bin halt filzerisch sehr eingespannt. Aber das ist ja freiwillig, keiner zwingt mich, also beklag ich mich auch nicht.
Euch ein schönes WE.
LG Doris
Ja, der Wochenrückblick war schon dosierter… Aber trotzdem ist der Monatsrückblick wesentlich stressfreier für mich. Und daran muss ich eben auch denken ;)! Vielleicht kann ich ihn ja irgendwie übersichtlicher gestalten. Mal sehen…