Lang, lang ist es her, um genau zu sein über zweieinhalb Monate, da verkündete ich den neuen Gemüsefeind Pastinake. Wenn man sich überlegt, dass das mal eine monatliche Aktion sein sollte dann: Autsch. Aber es geht trotzdem weiter und die Pastinake trägt auch nur zum Teil die Schuld daran, dass es jetzt so lange gedauert hat, bis ich einen Rückblick wagen kann. Der Großteil der Verantwortung lastet auf den Schultern meiner aktuellen To-Do-Liste, die mich regelmäßig zum Lieferdienst-Prospekt greifen lässt, statt dass ich selbst etwas koche. Nun ja, this too shall pass.
Wenn ich aber sage, dass die Pastinake nur einen Teil der Schuld trägt, bedeutet das natürlich im Umkehrschluss, dass sie auch nicht ganz unschuldig ist. Denn, wer hätte es gedacht, ich stellte schon relativ früh im Verlauf der zweieinhalb Monate fest, dass mich die Pastinake von allen Feinden, die ich bisher bekämpft habe, am wenigsten begeistert. Und ich rufe in Erinnerung: Konkurrenten um diesen unrühmlichen letzten Platz waren immerhin Rosenkohl, Grünkohl und Rote Bete. Juli hatte mich ja sogar dafür ausgelacht, dass ich die Pastinake zum Feind ernenne, aber was soll ich sagen: Die schmeckt mir echt nicht. Zwar nicht „Ich ekele mich zu Tode und muss effektvoll würgen“-Schmecktmirnicht, aber doch „Muss eigentlich nicht wiederholt werden“-Schmecktmirnicht. Und ich habe Ihr durchaus die Chance gegeben, mich vom Gegenteil zu überzeugen. Es gab zwar einige Gerichte, die ganz gut essbar waren, aber ich stellte fest: Je mehr der Eigengeschmack der Pastinake durchkam, desto weniger schmeckte es mir. Und wenn ein Gemüse nur dann schmeckt, wenn man es nicht mehr schmeckt, dann kann man es wohl auch gleich lassen, oder? Und dementsprechend groß war meine Motivation, weitere Rezepte auszuprobieren.
Aber immerhin sechs Mal habe ich dann doch etwas mit Pastinake zubereitet und so fiel mein Urteil im Detail aus: 1) Zunächst gab es unser klassisches Ofengemüse in Honig-Rosmarinmarinade mit Sesam, dem ich ein paar gestiftelte Pastinaken in homöopathischen Dosen zugesetzt hatte. Schon hier wurde mir klar: Och nö. Am liebsten hätte ich die blassgelben Streifen am Tellerrand liegen lassen, stattdessen ertränkte ich sie in Tzaziki. 2) Versuch Nummer Zwei war eine Suppe. Ich kann Euch gar nicht mehr sagen, was genau drin war, außer Pastinaken und Kartoffeln, denn so babybreiig wie die schmeckte, verschwand sie genauso schnell wieder aus meiner Erinnerung, wie sie hineingerutscht war. 3) Nun sollte man meinen, dass ein Püree aus Kartoffeln und Pastinaken da nicht wesentlich besser gewesen sein dürfte, aber das war tatsächlich deutlich genießbarer, wenn ich es auch nicht lecker nennen würde. Ich servierte es zu Thunfischsteak mit Pilz-Balsamico-Gemüse (mjam) und gab zur Sicherheit noch eine gute Dosis Balsamicocreme über das Püree. Könnte auch geholfen haben. 4) Meine bisherige Erfahrung mit allen Gemüsen war: Mit Chips kann man wenig falsch machen. Grundsätzlich trifft das, glaube ich, auch auf die Pastinake zu, aber nur wenn man sie frittiert. In meiner Ofenvariante jedenfalls wurden sie nicht richtig knusprig, auch wenn das Foto das Gegenteil suggeriert. 5) Das fünfte Gericht waren Nudeln mit Zucchini und Pastinake in Erdnusssauce. Fazit: Alles, was man mit ausreichend Erdnussauce serviert, kann nur lecker sein, man schmeckt aber auch nichts mehr außer Erdnusssauce. Das begrüße ich zwar grundsätzlich, ist aber wohl hier nicht im Sinne des Erfinders. 6) Als letztes habe ich ein Brot gebacken. Mit Pastinaken, Salbei und Cheddar. Die Cheddarmenge habe ich zur Sicherheit verdoppelt, nicht dass man noch zu viel vom Gemüse schmeckt. Und das hat auch ganz gut geholfen. Der Freund sagte sogar: „Das ist aber lecker.“ Nun ja, so weit würde ich zwar nicht gehen, aber man konnte es ganz gut essen.
Aber Fakt ist: Freiwillig kommt mir die Pastinake nicht mehr in die Bude. Sie ist zwar kein Todfeind, aber ich kann auch absolut nichts Begehrenswertes an ihr finden. Schade eigentlich.
Was noch fehlt, ist die Kür des nächsten Kandidaten und wie man unschwer erkennen kann, handelt es sich dabei um Spargel und zwar sowohl in der grünen als auch in der weißen Variante. Ich lege mich jetzt mal auf keinen Zeitraum fest, in dem ich mich ihm stelle, aber da die Spargelzeit ja naturgemäß begrenzt ist, werden wir mal sehen, wie viele Rezepte ich zusammenbekomme. Ich sammele schon fleißig, wenn mir etwas über den Weg läuft, die Blogs sind ja voll davon im Moment, aber wenn Ihr einen tollen Rezepttipp habt, würde ich mich wie immer sehr freuen, wenn Ihr den Link oder die Zubereitung in den Kommentaren hinterlasst. Also dann: Auf in den Kampf.
Liebe Fee,
deine Gemüsefeind-Reihe finde ich wirklich genial, obwohl ich selbst nicht viel Gemüse als Feind habe 😉 Aber umso beruhigender, dass es doch noch andere Leute gibt, die mit Spargel nichts am Hut haben! Ich freue mich jedenfalls immer nur wegen leckerer Kartoffeln und Sauce Hollandaise auf die Saison!
Liebe Grüße
Sabrina
Also da kann man jetzt jammern, nutzt aber nix – wenn Du keinen Spargel magst ist es für mich zwar schwer nachvollziehbar, aber es ist halt so.
Ich hab aber in jedem Fall eine Idee, die Du auch nach der Spargelsaison noch ausprobieren kannst – und ich sage das nicht, um Dein mögliches Leiden zu verlängern, sondern um Dich für Deinen Kampf besser zu rüsten! 😉
Also einfach eine Platte Blätterteig mit etwas gewürzter Eier-Schmand-Mischung gut bestreichen, darauf grünen TK-Stangenspargel legen und dann mit etwas Käse überstreut heiß backen – kommt natürlich auf Größe und Dicke an und auf den Ofen, ca. 20-30min bei 180-200°C.
Aber auch ohne dieses Rezept – ich wünsch Dir hier einen größeren Erfolg als bei der Pastinake, denn ich finde ja schon, es lohnt sich total 😉
Lieber Gruß,
Uli
sehr tapfer…
ich werde ja gerade verlockt, die pastinake zu probieren, weil ich mich nicht mehr an den geschmack erinnern kann o.O
spargelzeit ist schon fast wieder vorüber bei mir – bei der hitze könntest du ja mal so einen spargel-salat versuchen?
Mit weißem Spargel kann ich auch gar nix anfangen. Da lutscht und kaut man dann so drauf rum, ertränkt ihn in Soße oder backt ihn in eine Tarte und denkt sich immer: hätte ich auch weglassen können. Grüner Spargel mit Rinderfilet, Nudeln und Tomaten is ganz okay oder die Erdbeer-Salat-Variante geht auch.
Hallo liebe Fee,
hier noch meine Rezeptidee: grünen Spargel in Olivenöl anbraten und mit Pasta und Bärlauchpesto genießen! 🙂
Auch gut: Bärlauch-Spargel-Flammkuchen 🙂
Liebe Grüße und viel Spaßß beim Probieren, Katha
Tolle Reihe!!!!! Ich liebe Spargel – allerdings vor allem dann wenn er nicht wabbelig weich gekocht ist sondern noch ordentlich Biss hat! Meine Lieblings-weisser-Spargel-Zubereitungsmethode der Saison lautet wie folgt: Den Spargel einfach schälen, in circa 2-3 cm große Stückchen schneiden – am besten etwas abgeschrägt – und zusammen mit Zitronenscheiben und etwas Chili in gutem Olivenöl scharf anbraten und mit Salat servieren *mhhh*
Und für die grüne Variante gibts auf dem Blog eine Quiche, die sogar eigentliche Spargelfeinde begeistert hat 😉 ( ->>> http://kochtherapie.blogspot.de/2014/04/zeit-fur-spargel-quiche-mit-grunem.html )
allerliebste Grüße und viel Spaß beim (Küchen-)Kampf!
Spargel 😉 lecker ich freue mich jedes Jahr auf die Spargelzeit. Ich bin jedoch auch ein ausgesprochener Gemüsefan.
Hier ein Rezept mit einer Paprikasoße http://eatsmarter.de/rezepte/gnocchi-spargel-auflauf
Gnocchis mache ich jedoch auch selber und hier gerne Basilikumgnocchi oder Bärlauchgnocchi….. ich glaube 😀 ich gehe jetzt Einkaufen
Hallo Fee,
wenn ich an Pastinake denke, kommt mir eigentlich nur das Bild vom Babybrei in den Sinn, den ich vor ca. drei Jahren meiner Tochter andrehen wollte. Sie lehnte ihn brüllend ab. Zum Brüllen finde ich das Zeuch nicht unbedingt, aber ich kam damals auch nicht in Versuchung, vom Brei mal ein Löffelchen zu kosten. Alleine die Farbe spricht mich nicht an. 🙂
Tja ja, Spargel ist da definitiv ne andere Veranstaltung. Vorzugsweise verspeise ich den grünen, bestenfalls mit Butterkartöffelchen. Und Balsamicocreme 😉
Guten Hunger und viele liebe Grüße!
Marina
Wir haben mal in einem Kochkurs grünen Spargel als Beilage gebraten. Den gab es dann zu Kalbsbries – etwas, was ich freiwillig nicht angerührt hätte, weil es fies aussieht und in der Vorbereitung ziemlich Arbeit macht. Das Ergebnis war dafür um so leckerer.
Außerdem finde ich grünen Spargel als Pizzabelag gut. Wenn er roh auf die Pizza kommt, hat er hinterher immer noch ordentlich Biss.
Viel Spaß noch beim Experimentieren. Ich bin gespannt, welches Gemüse es als nächstes erwischt.
hm..Pastinake,sieht langweilig aus das Dingen, hab ich glaub ich schonmal verarbeitet in jüdischem Kugl,aber kann mich nicht großartig erinern an den Geschmack.
grünen Spargel mag ich eigentlich recht gerne,aber da alle sagen "muss man nicht schälen" schälte ich nicht und hatte harte unkaubare, zwar leckere, aber auch faserige Genüsse…
Pastinake lockt mich auch nicht wirklich, die sieht schon so langweilig aus – dazu die Farbe – neee, da kann ich dich gut verstehen.
Bzgl. Spargel (den mag ich ja echt gerne)… wie wäre es mit Spargel-Pfannkuchen-Röllchen?
Ich habe mal vor zwei Jahren ein Rezept dazu gepostet:
Spargel-Pfannkuchen-Röllchen.
Die Fotos sind echt schlimm – bitte gnädig sein – aber es geht ja um das Essen, und das ist lecker!
Viele Grüße, Goldengelchen
Juhu, meine Lieblingsreihe ist zurück!
Schade, dass das mit der Pastinake so ein Reinfall war. Ich kann mich gar nicht erinnern, dass ich das jemals probiert hätte… aber du machst ja nun auch nicht gerade Werbung dafür 😉
Spargel dagegen mag ich sehr! Bei uns herrscht da immer etwas Kleinkrieg, weil Sven lieber den weißen und ich lieber den grünen mag. Am Wochenende habe ich eine Spargeltarte gemacht (natürlich mit grünem Spargel!) und mich dabei grob an diesem Rezept orientiert. Anstelle von Mozzarella habe ich Ziegenkäse verwendet. Das war so lecker, dass ich dir nichtmal ein Bild davon zeigen kann, weil die Tarte so schnell verputzt war.
Viel Erfolg mit diesem Gemüsefeind und liebste Grüße,
Katha
Ich liebe deine Gemüsefeindreihe!
Es gibt halt einfach Sachen, die mag man eben nicht. Da nützt dann auch nichts.
Aber beim Spargel drück ich dir jetzt volle Kanne die Daumen:) Ich steh total auf Spargel. Bei mir gibt es bald ein Spargelsalat mit Korianderpesto:) Wahrscheinlich magste gar keinen Koriander, was?! 😀
Haha, ich musste gerade doch ziemlich lachen – ich liebe Gemüse in fast jeder Form, aber Pastinake rangiert bei mir auch auf den hinteren Rängen.
Mein Lieblings-und-gleichzeitig-ratzfatz-Spargel-Rezept: Pizzateig herstellen oder kaufen, dünn auf Blech ausrollen, mit Ajvar (ich mag den scharfen lieber als den milden) üppig bestreichen, grünen Spargel putzen, in Stücke schneiden und roh auflegen, Ziegenfrischkäse in Bröckchen ebenfalls üppig verteilen: im Ofen backen, bis der Teig durch und der Spargel weich, aber noch bissfest ist. Sooooo lecker! Mein Freund und ich könnten uns da reinlegen und verdrücken durchaus auch mal ein ganzes Bleck an einem Abend 🙂
Ich bin gespannt und harre der Spargel-Dinge, die da kommen mögen!
Herzliche Grüße aus Würzburg,
Simone
@Marmeladekisses: Koriander, äääh :)! Ich bin aber auch durchschaubar, was. Aber da wird es auch nichts mit Feindbekämpfung, da weiß ich, dass das nichts wird…
Mir ist gerade dieses Rezept begegnet, da musste ich an dich denken:
http://hauptstadtmutti.de/food/pesto-aus-ofengeroestetem-gruenen-spargel
Ich finde, das klingt gut!
Juhu Fee, schau mal hier: Die mag sogar mein Mann 🙂 http://www.new-kitch-on-the-blog.blogspot.de/2011/05/ab-in-den-ofen-uberbackene-spargel.html Gruß von Eva
Hier mein Beitrag zum Thema grüne Stängchen: http://queenliz.de/gruen-gruen-gruen-nudeln-mit-rucolapesto-und-gruenem-spargel/
Falls der grüne Spargel doch nicht schmecken sollte – das Pesto ist einfach der Hammer! 😉
Liebe Grüße, Liz
Die armen Pastinaken… 🙂 also ich mag sie sehr gerne! Wie Möhrchen in Butter mit etwas Zucker ( ganz wichtig) gedünstet und dann nur abgeschmeckt mit Salz… mhhh. Kann mich aber auch noch an die Gläschen von unserem Jüngsten erinnern- das war widerlich und hat mit dem richtigen Geschmack der Pastinke eigentlich kaum mehr was zu tun!
Spargel lieben wir hier heiss und innig! Ich koche ihn aber nicht, sondern bereite ihn entweder im Backofen oder dünste in der Pfanne. Für die Backofen- Variante den geschälten Spargel in eine Auflaufform legen, mit geschmolzener Butter übergiessen, zuckern und salzen und dann bei 200° zugedeckt im Backofen backen. Je nach Menge mindestens 30 Minuten. Da muss man dann testen, wieviel Biss er noch hat. Wir essen dazu nur Kartoffeln, evt. Schinken und keine extra Soße, da der Sud, der entsteht, soooo lecker schmeckt!
Den so gegarten Spargel kann man auch super auf eine Pizza packen:
als Belag Creme Fraiche mit Senf verrühren und würzen und auf dem Teig verteilen. Darauf flächendeckend Kochschinken legen und darüber geriebenen Käse verteilen. Zum Schluß den Spargel ( am besten grünen) dekorativ darauf verteilen. So lecker… wenn man denn Spargel mag 😉
So, genug "gelabert". Ich wünsche Dir viel Vergnügen beim Zubereiten und überaschende Geschmackserlebnisse.
Liebe Grüße, Andrea
Ich empfehle unbedingtestens einen Salat aus Spargel und Erdbeeren! Ich habe ihn mal ohne Rezept so etwa gemacht: Spargel (weiß), schälen und in mundgerechte Stücke zerlegen, blanchieren, Erdbeeren waschen, Stückchen schneiden, Spargel kurz in Olivenöl anbraten, aus abgeriebener Schale einer Biozitrone, dem Saft der halben Zitrone, ein paar pürierten Erdbeeren, Balsamico, Olivenöl, Salz, Pfeffer ein Dressing herstellen, alles vermengen und noch grob geschnittenen Basilikum zugeben (Minze passt sicher auch toll). Wir fanden es total super! Frohes Spargelprobieren!
Wenn ich mich hier schon immer inspirieren lasse, dann geb' ich doch gerne mal mein liebstes, schnellstes Spargelrezept bekannt: Grüner Spargel waschen, Enden abbrechen, auf ein Blech damit. Cherrytomaten, Rosmarin und Rohschinken drauf verteilen. Salzen und mit Olivenöl beträufeln und im Ofen bei 200°C ca. 15-20 Minuten backen. "En Guete" aus der Schweiz!
Das hier http://smittenkitchen.com/blog/2009/05/asparagus-goat-cheese-and-lemon-pasta/ ist total lecker – bei mir war vorher Estragon der totale Feind, aber seit diesem Rezept nicht mehr. Und Saucen ohne Kochen und alles, wozu man nur einen Topf braucht, ist sowieso ganz vorn mit dabei! 🙂