Auf Sandras Blog „3-ZIMMERKÜCHEBAD“ geht es (Überraschung) in erster Linie ums Wohnen. Ihr Blog ist allerdings keiner dieser typischen Interiorblogs, die in erster Linie daraus bestehen, neue Möbel oder Accessoires zu zeigen oder Einblicke in Wohnungen zu geben, die der Autor niemals selbst gesehen, geschweige denn fotografiert hat. Bei Sandra ist alles „echt“. Echte Menschen, echte Wohnungen, echte Geschichten. Aufgeschrieben und fotografiert von ihr selbst. Abgerundet durch ein paar Einblicke in ihr eigenes Leben hier und da und Musiktipps von ihrem Mann entsteht eine Kombination, die ich sehr gerne lese, auch wenn ich sonst gar nicht so der Typ für „Wohnblogs“ bin. Sandras Anfrage auch mal bei mir vorbeizukommen und zu fotografieren, musste ich leider ausschlagen, dafür bin ich einfach mit viel zu vielem hier unzufrieden. Ich freue mich daher aber doppelt, dass sie sich trotzdem die Mühe gemacht hat, für mich über das Glück nachzudenken…

… gar nicht so leicht zu beschreiben wie man erst glaubt.

Glück ist… ja was ist es eigentlich? Das Wort ist so bedeutungsschwer und zugleich so schwer zu fassen. Aber was bedeutet es eigentlich genau und wie unterscheidet es sich von Zufriedenheit, Freude oder Euphorie? Nachdem Fee mich gefragt hat, was Glück für mich ist, habe ich mich in den vergangenen drei Wochen bewusst auf die Suche danach gemacht. Und mich immer wieder gefragt: Ist das Glück, was ich gerade fühle?

Dabei ist mir eines sehr schnell aufgefallen: Wir sprechen häufiger über Glück, als wir es empfinden. Und schwächen das große Gefühl damit oft ab. Wenn wir zum Beispiel sagen: „Zum Glück hatte ich meinen Schirm dabei, als es vorhin anfing zu regnen“. Oder: „Ich habe den Zug gestern Abend gerade noch rechtzeitig erwischt. Da war das Glück wohl auf meiner Seite“.

Aus kleinen Glücksmomenten… entsteht das große Glück.

Glück ist in meinen Augen kein freudiger Umstand. Und für mich ist auch klar: Das Glück liegt nicht in Dingen. Natürlich freue ich mich, wenn ich mir etwas Schönes kaufe, vielleicht spüre ich sogar ein aufgeregtes Kribbeln. Aber wegen eines neuen Kleides oder eines neuen Stuhls bin ich kein glücklicherer Mensch. Dankbarer und zufriedener vielleicht ja.

Also was ist Glück? Ist Glück ein Grundgefühl, das mal schwächer und mal stärker ausgeprägt ist, aber nie ganz weg ist? Ist es in Zeiten größter Verzweiflung und Trauer unterschwellig auch noch da? Oder kann es zwischendurch verloren gehen? Ich denke an Wochen, in denen ich getrauert habe oder voller Angst war. In denen diese Gefühle so stark waren, dass das Glück keine Chance hatte, sich zu zeigen. Und in denen ich trotzdem gesagt hätte, dass ich ein glücklicher Mensch bin.

Glück ist… Momente mit lieben Freunden zu verbringen.

Sicherlich müssen dafür wesentliche Bedingungen wie Gesundheit erfüllt sein. Aber ich glaube: Um glücklich zu sein, muss nicht alles perfekt sein! Man muss nur lernen, auch die kleinen Dinge im Leben zu schätzen. Die Fähigkeit, im Alltag Zufriedenheit und Freude zu finden, ist aus meiner Sicht ein wichtiger Baustein zum Glück. Deshalb muss man vielleicht unterscheiden zwischen dem Glück, das wir in besonderen Momenten verspüren, und dem dauerhaften Glücksgefühl, das einen sagen lässt: „Ich bin ein glücklicher Mensch“.

Auf der Suche nach dem Glück habe ich Momente erlebt und erinnert, die sich richtig anfühlten. Welche Momente das waren?

Glück ist… wenn wir am See spazieren oder durch den Wald laufen.

Das größte Glück für mich ist aber, am Leben und gesund zu sein. Geliebt zu werden, vertrauen und unbeschwert lachen zu können.

Ich kenne zwar nicht alle Antworten und kann GLÜCK auch noch immer nicht mit einem Satz erklären. Aber ich bin mir des Glücks nun noch bewusster. Und das ist schön. Deshalb danke ich Dir, liebe Fee, dass ich hier zu Gast sein durfte. Und ich freue mich, dass Du mir die Möglichkeit geboten hast, über das Glück nachzudenken.