Mo von „knallbraun“ ist meine persönliche Heldin in Sachen Druckgrafik. Ich tue mich schwer mit dem Begriff „Held“ und sowas wie „Vorbilder“ habe ich nie in meinem Leben gehabt. Aber wenn ich mal groß bin, dann will ich so grandiose Drucke herstellen können und so kreativ sein wie Mo. Ich bin daher sehr froh, dass Mo ihren Text mit ihren eigenen Grafiken illustriert hat (die natürlich auch noch passen wie die Faust aufs Auge), wie hätte ich sonst überzeugend die Werbetrommel für sie rühren können?! Denn mein Arbeitsauftrag an Euch alle lautet: Sobald Ihr den Post zu Ende gelesen habt, springt Ihr rüber in Mos Shop und kauft ihn leer. Ich werde das überprüfen ;)! Jetzt aber erst mal herzlich willkommen, liebe Mo, und Vorhang auf für dein persönliches Glück.
Bei den Überlegungen zu diesem Beitrag habe ich festgestellt, dass ich einen Unterschied mache zwischen »Glück« und »glücklich« sein.
Glücklich machen mich unglaublich viele Dinge. Farben zum Beispiel und bestimmte Farbkombinationen noch mehr. Gerüche, die mich schlagartig an etwas erinnern. Gutes Essen, Manieren, Gesichter, Wachstum, Holz, Post, frische Luft, Schnee, Bücher, Worte im Allgemeinen und im Speziellen, Buchstaben und natürlich noch unglaublich viel mehr. Diese Dinge entfachen ein glückliches Glimmen. Ganz plötzlich, aber meistens auch von sehr kurzer Dauer. Wenn es eine Woche lang schneit, macht mich das bei einem Spaziergang durch den Schnee glücklich oder einen kurzen Moment, beim Blick aus dem Fenster, aber natürlich nicht die ganze Woche.
Echtes Glück dagegen bleibt langfristig. Es ist nicht immer vordergründig anwesend, aber es ist da. Ich habe das große Glück, mein Glück schon gefunden zu haben (haha – Wortspiel). Und zwar als ich mich vor knapp einem Jahr entschied, mich als Druckgrafikerin selbständig zu machen. Ich hatte erst wenige Monate davor meine Masterthesis bestanden und war eigentlich auf der Suche nach einem Job. Ein regelmäßiger Geldeingang auf dem Konto macht nämlich sicherlich auch glücklich. Allerdings stellte sich heraus, was irgendwie immer klar, mir aber nicht bewusst, war. In mir sträubte sich alles gegen die Bewerbungen als Grafikdesignerin in einer Agentur oder der Grafikabteilung eines größeren Unternehmens. Ich schickte sie also widerwillig und wahrscheinlich auch sehr lustlos ab und machte mich stattdessen mit Feuereifer daran, mein kleines Label »Knallbraun« voranzutreiben. So stellte sich ganz heimlich, still und leise das Glück in meinem Leben ein. Hätte ich nicht irgendwann kurz innegehalten und aufgeschaut, ich hätte es vielleicht gar nicht bemerkt. Kein Wunder also, dass so manch einer an der Suche nach seinem Glück verzweifelt. Es kann sich so gut tarnen.
Mein großes Glück ist ein sehr persönliches, das Außenstehende vielleicht gar nicht und auch ich an manchen Tagen nicht als ein solches begreife. Aber dann schnitze ich mal wieder stundenlang an einer Linolplatte herum, rühre Farben an, experimentiere mit neuen Techniken, rieche die Druckfarbe, fühle das Papier und bin überglücklich!
Ach die tolle Mo <3 Und so tolle Bilder zu ihren Glücksgedanken! Am meisten Freude hatte ich an dieser Stelle: "Kein Wunder also, dass so manch einer an der Suche nach seinem Glück verzweifelt. Es kann sich so gut tarnen."
Wie schön! …und ich habe zwei tolle Drucke von ihr zu Hause hängen/stehen! …war auch toll sie auf dem Design-Gipfel am WE in Bielefeld mal kurz persönlich zu sprechen…
Liebe Grüße, Anni