An Dana ist mir als erstes ihr Dutt aufgefallen. Der Dutt, der sich ganz prominent in das kleine Profilbildchen drängt, das sie mit jedem Kommentar bei mir hinterlässt. Auch wenn ich selbst nie einen trage: Ich mag Dutts. Und deswegen habe ich irgendwann beschlossen, mal zu schauen, wer so hinter dem Dutt steckt. Auf ihrem Blog „Danane“ teilt die Designerin und Wahlberlinerin ganz unaufgeregt Szenen ihres Alltags, ihre Inspirationsquellen und ab und zu ein paar ihrer schönen Arbeiten. Und manchmal, ganz assoziativ, schleichen sich auch ein paar ihrer Überlegungen zum Leben dazwischen. Und weil sie im Dezember schon mal von sich aus ein paar Gedanken zum Thema Glück gepostet hat, habe ich sie eingeladen, das Ganze doch auch noch mal bei mir zu tun.
Dear international readers, desperately my happiness guest post series is in german only most of the time. But I’ll be back tomorrow with my normal bilingual posting routine. Thanks for your understanding.
Ich sitze gerade gemütlich auf meinem Bett (von hier aus lässt es sich meistens am besten arbeiten), habe einen warmen Tee an meiner Seite, Kerzen leuchten und es ist warm und gemütlich. Ich fühle mich geborgen. Ich fühle mich zufrieden. – Glück, für viele fällt es sehr unterschiedlich aus. Für mich ist es immer mehr zum Glück geworden, zufrieden zu sein. Zufriedenheit ist mein Glück.
Was hat man sich früher als Kind wie wahnsinnig gefreut, wenn man das Geschenk bekommen hat, was man sich so sehnlichst gewünscht hat. Und wie enttäuscht war man, wenn man das ersehnte Geschenk doch nicht bekam. Natürlich waren wir Kinder damals nicht nur dann glücklich, wenn wir materielle Dinge geschenkt bekommen haben. Aber es hat uns doch alle sehr froh gemacht.
Wie ist das heute? Was wünschen wir uns zum Beispiel heutzutage alle zu Weihnachten oder zu Geburtstagen? Immer öfter werden Wünsche geäußert wie Zeit und Ruhe. Wir legen unser Glück auf eine andere Seite. Andere Prioritäten werden wichtig.
Und jetzt muss ich noch einen Break machen: Ich stand gerade in der Küche und habe mir noch einen kleinen Snack gemacht. Dabei schwirrte mir das Thema Glück noch ein wenig länger im Kopf umher. Und es fiel mir auf, dass so viele Menschen mit riesigen Scheuklappen durch die Strassen laufen. Vor allem hier in Berlin habe ich das Gefühl. Wie ist das in Eurer Stadt?
Wir waren Anfang des Jahres über Silvester in Amsterdam. Da gab es mehrmals folgende Situation: Wollte jemand an einem vorbei, entschuldigte er sich, dass er jetzt gerade stören würde und gerne vorbei möchte. Ich stand in dem Moment wie angewurzelt da und wusste erst einmal nicht wie mir geschah. Hatte sich dieser Mensch tatsächlich gerade dafür entschuldigt, dass er vorbei möchte?
Oder ein anderes Beispiel: Wir waren in verschiedenen kleinen Geschäften und immer wieder hörte ich Menschen beim Hinausgehen sagen: „Thank you very much“. Wer sagt das bitte schön noch bei uns? Entweder man geht stillschweigend aus dem Geschäft oder hat gerade mal ein Tschüss auf den Lippen. Sind die Menschen anderswo zufriedener? Oder sind wir hier viel unzufriedener?
Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass wir damit wieder anfangen und den anderen Menschen mehr Freundlichkeit entgegen bringen können. Denn wer freut sich nicht über ein Lächeln und kommt es noch so sehr von einer uns fremden Person. Oder über Höflichkeiten. Ich glaube, wir wären alle mehr als verwundert, wenn einem wieder viel öfter die Tür aufgehalten würde.
Ich habe eine Aufgabe für Euch: Die nächsten Tage lächelt ihr auf der Straße eine wildfremde Person an. Einfach so. Ohne Grund. Vielleicht lächelt diese nicht zurück. Weil sie zwei Minuten braucht, um diese entgegengebrachte Freundlichkeit zu verdauen. Dann versucht es bei einer anderen. Bis ihr ein Lächeln zurückbekommt. Am Abend seid nicht nur Ihr zufriedener, glücklich und im Reinen mit Eurer Umwelt, die anderen sind es auch :-)!
wie schön, an dieser Stelle von dir zu lesen – und ein herzliches Danke an Fee! Mit einem Lächeln auf den Lippen ziehe ich von dannen und werde den Berlinern in den nächsten Tagen mal zeigen, dass dieser Winter so gar nicht grau ist 😉 Merci!
Ja, Zufriedenheit ist großes Glück. Für mich ist der Zug dann mein Berlin. Die Leute gucken, als würden sie gleich kotzen oder wegrennen. Ekelhaft! Ansonsten sieht man im Pott natürlich auch viele Scheuklappenmenschen. ABER, es gibt auch viele offene und freundliche Menschen.
Glück, für jeden bedeutet die kurze – doch so wertvolle Wort – etwas anderes. Für mich ist Glück: Gesundheit, zufriedene GLÜCKliche Kinder, ein Lachen, der Duft der Natur … und so könnte ich noch mehr aufzählen. Ich selbst lese sehr gern bei Dana …
Einen lieben GLÜCKlichen Gruß, Kerstin
Ich gebe dir vollkommen Recht! Ich war auch schon öfter perplex, wenn jemand einfach nur freundlich ist hier in Berlin, das ist eigentlich sehr traurig. In Neuseeland sagt man auch immer dem Busfahrer "Thanks", wenn man aussteigt. Hier würde das niemandem einfallen. Selbst ein einfaches "Hallo" beim Einsteigen ist nicht drin.
Also werde ich heute Lächeln 😉
danke für das ansteckende lächeln… ich werde es mit in die kommende woche nehmen!!
Liebste Danane, das ist mir auch schon so oft aufgefallen. Ich habe das Gefühl, am Rhein in Baden ist es schon nicht mehr so schlimm wie in Berlin, aber trotzdem. Deine Lächelaufgabe nehme ich gerne an. Überleg mal, wir würden alle mitmachen…wie toll.
Habt alle einen wunderbaren Sonntag, liebste Grüße, Eva
Sehr schöne Worte! Als ich am Samstag fast meinen Bus verpasst hätte und die letzten Meter gerannt bin, hat mich der Busfahrer gesehen und mir nochmal die Türen aufgemacht. Ich glaube, ich habe mich mit einem freundlichen, erleichterten und glücklichen "Dankeschön!" bedankt. Und da ich dieser Tage wegen des Wetters öfter Bus fahren muss, begegne ich auch auf den Fußwegen viel mehr Menschen, die ich mit einem Lächeln beglücken kann. Mal sehen, wie sie reagieren 🙂
Liebe Grüße
Lulu