Innsbruck hat nicht nur schöne Weihnachtsmärkte, Innsbruck hat auch sonst einiges zu bieten: Kultur, Natur, Architektur, die Liste ist lang. Fangen wir jedoch erst mal mit den menschlichen Grundbedürfnissen an: Schlaf, Essen, Einkaufen. Wüsste ich nicht, dass ich gar nicht so die Shoppingqueen bin, hätte ich mich mit diesem letzten Satz fast selbst überzeugt ;)! Aber zum Shoppen kommen wir später, jetzt erst mal zum Thema „Übernachten“: Die Unterkunft ist zwar für mich nicht das Wichtigste an einer Reise, aber ein schäbiges Nachtlager kann einem so manchen schönen Aufenthalt schon vermiesen, wenn Ihr mich fragt. Schließlich wird man ja auch alt und der Rücken ist auch nicht mehr der jüngste. Ich verrate Euch jetzt ein Geheimnis: Im Normalfall verreise ich sogar mit meinem eigenen Kissen, weil ich da so empfindlich bin. In diesem Fall passte es leider nicht mehr in den Koffer, aber zum Glück bettete ich mein Haupt im erst jüngst eröffneten „aDLERS Hotel“ auf luftige noch blutjunge Daunen, die meinen Komfortansprüchen gerecht wurden.
Dear international readers, today’s blogpost got way to long, so I won’t translate it. But if you are interested in my sleeping, dining and shopping tipps for Innsbruck, I’m pretty sure that Google Translator will give you an (at least funny sounding) idea. Thanks for your understanding.
So, jetzt habe ich es geschafft, dass Ihr mich schon nach dem ersten Absatz für einen Snob haltet. Mission erfüllt :)! Nein, im Ernst: So lange da keine Kakerlaken rumrennen, es sauber ist und ich nicht friere, kann so ein Zimmer aussehen, wie es will, Hauptsache das Bett ist bequem. Scheißbett = grantige Fee. Aber ich sag mal so: Wenn das Hotel dann auch noch super chic ist und mit einer Bombenaussicht daherkommt, bin ich die Letzte, die sich beschwert. Und all das trifft auf das aDLERS eindeutig zu. Im Restaurant auf der 12. Etage habe ich zwar nicht gespeist, aber auch so ein Kaffee lässt sich mit Blick über die Stadt und die Berge ganz formidabel genießen. Auch für Nicht-Hotelgäste. Ich für meinen Teil hätte auch drei Tage im Schaukelstuhl vor meinem Panoramafenster im zehnten Stock sitzen können und wäre glücklich wieder nach Hause gefahren. Und das Tolle ist: Alle Zimmer dort haben so eine grandiose Aussicht. Was will man mehr? Einziger Minuspunkt: Die Wände könnten ein wenig besser schallgedämmt daherkommen, aber da ich ohnehin immer mit Ohropax schlafe, war das für mich kein Nachteil. Und die Lampen hätte ich auch gerne mitgenommen…
Wenn man sich dann morgens aus den kuscheligen Laken geschält und eine erste Dosis Gipfelliebe beim Blick aus dem Fenster genossen hat, kann man entweder im Hotel frühstücken oder man macht einen kleinen Spaziergang zum Wiltener Platzl, wo man auf einen der gemütlichen Plätze im „The Crumble“ fällt und sich erst mal eine große Portion köstlichen French Toast mit Banane und Heidelbeermarmelade in die Wampe haut. Oder eins der anderen tollen Frühstücks- und Brunchangebote. Und nicht nur das Essen dort ist vorzüglich, auch die Einrichtung lädt zum Bleiben ein. Das wäre allerdings unverantwortlich, denn der Sitzplatz ist begrenzt und auch andere Gäste haben Hunger. Ich hatte das Glück, dass mich eine andere Solo-Frühstückerin an ihren Tisch eingeladen hat, sonst hätte ich stante pede wieder in der Tür umdrehen können, so voll war es an diesem Dienstagmorgen (!) dort. Zur Sicherheit also am besten reservieren.
Theoretisch könnte man nun direkt zu „Stefans Brotmanufaktur“ am Innrain 16 umziehen, denn auch dort soll es köstliches Frühstück geben. Alternativ gibt es aber auch einen veganen Mittagstisch, leckere Snacks, natürlich Brot und Gebäck ohne Ende oder (wie für mich nach einem verfroreren Winterspaziergang) einen 1A Latte Macchiato zum Wiederaufwärmen. Oder auch zwei. Währenddessen blättert man durch Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher, die dort ausliegen, freut sich über die heimelige Atmosphäre, den netten Service und die lobenswerte Philosophie des Ladens, der sich Saisonalität, Regionalität und Bio-Qualität auf die Fahnen geschrieben hat.
Ein weiterer Tipp für alle auf der Suche nach Frühstück oder Kaffee und Kuchen ist übrigens das mitten in der Altstadt gelegene traditionelle Café Katzung. Man kann es auch so machen wie ich und den Apfelstrudel mit heißer Vanillesauce direkt zum Frühstück genießen. Ist ja schließlich Urlaub.
Wenn man dann abends nach einem langen Tag in den Bergen hungrig vor der Frage steht, „Und wer kocht jetzt für mich?“, hat man die Qual der Wahl. Ich für meinen Teil hätte jedenfalls noch ein paar Restaurant-Optionen in der Hinterhand gehabt, die alle ähnlich speichelflussanregendes Speisekartenmaterial im Angebot hatten. Am ersten Abend war ich mit Mela im Restaurant Lichtblick, das mir das zweifellos beste Rinderfilet seit langem serviert hat. Und man hätte dort wahrscheinlich nichts bestellen können, was nicht ebenso köstlich gewesen wäre. Für alle, die sich mal was Schickes gönnen wollen, ist das sicher eine der ersten Adressen in Innsbruck. Ich war aber froh, dass ich nicht alleine dort war, in schicken Läden brauche ich nämlich immer jemandem, an dem ich mich zumindest innerlich festhalten kann, um mir nicht absolut fehl am Platz vorzukommen. Aber im Notfall hätte ich hier auch aus dem Fenster starren und die tolle Aussicht auf das nächtliche Innsbruck genießen können. Der Name ist im „Lichtblick“ nämlich Programm :)!
Ebenfalls sehr lecker, etwas bodenständiger und auch für Alleinreisende wie mich ohne Zugehörigkeitsanimositäten machbar (auch dank freiem W-Lan und der Möglichkeit, mich hinter meinem Handydisplay zu verkriechen) ist das „dengg“ in der Altstadt. Hier kann man auch im Café-Bar-Bereich speisen, der mit weiß-goldenem Essgeschirr an der Wand etwas szeniger daherkommt als das Restaurant, und bei Hirsch mit Maronen, Knödeln und Rotkohl die Leute beim Kommen und Gehen beobachten. Oder bei einem anderen Gericht von der abwechslungreichen Karte. Dazu ein Almdudler und mein Klischee-Alpen-Urlaubserlebnis ist perfekt.
Leider ohne Fotos, aber nicht weniger zu empfehlen, ist „Die Wilderin“, ebenfalls in der Altstadt und ebenfalls mit kostenlosem W-Lan gesegnet. Die Karte hier ist überschaubar und wechselt regelmäßig, immer saisonal und regional. Der Herr am Nachbartisch wollte zwar gar nicht so genau wissen, WIE FRISCH die Leber auf seinem Teller war, aber ich sage: Es ist ein gutes Zeichen, wenn die Bedienung dein frisch verstorbenes Abendessen beim Vornamen nennt. Und die Maronen Panna Cotta hat mich in ein wohliges Nachtisch-Delirium versetzt. Ich bin dann zurück ins Hotel gerollt.
Schließlich zum Thema Shoppen: Die Tatsache, dass ich jetzt gefühlte fünf Jahre über Essen und Schlafen geredet habe und das Einkaufen zum Schluß (immerhin) noch eine kleine Nische in meinem Post zugesprochen bekommt, sagt eigentlich schon alles. Shoppen hat für mich keine Priorität. Und erst recht nicht im Urlaub. Nein, so ganz stimmt das natürlich nicht. Ich mag schöne Sachen und ich besitze auch gerne schöne Sachen, ich kaufe nur selten schöne Sachen. Zumindest für mich. Und überhaupt finde ich viele Läden furchtbar anstrengend und kaufe lieber im Internet. Kleine, individuelle Läden sind da etwas anderes. Läden wie das Schätzchen „feinheiten“, in einer ruhigeren Seitengasse der Altstadt, fast beim Dom. Ein Laden, bei dem man sich nicht sicher ist, was man bezaubernder finden soll: Das tolle Angebot oder die sympathische Besitzerin, die Dir mit einem Funkeln in den Augen das Konzept erklärt. Die glänzend-goldene Kasse oder die kleinen Zettel, die überall im Laden verteilt sind und interessante Details zu den Labels und den Designern dahinter verraten. Am liebsten hätte ich gesagt: Einmal alles zum Mitnehmen, bitte. Stattdessen habe ich mal wieder nichts gekauft. In diesem Fall ist das ein gutes Zeichen. Die Sachen hier sind alle so toll, dass ich mich schlicht und ergreifend nicht entscheiden konnte. Ich muss also wohl wiederkommen.
Ungefähr eine Stunde vor meiner Abreise bin ich dann doch noch in eine Art Kaufrausch verfallen. So eine Wartezeit muss ja überbrückt werden und daher bin ich am Sparkassenplatz und in der anschließenden Gilmstraße noch in insgesamt vier Läden gestolpert und aus keinem einzigen mit leeren Händen herausgekommen. Dank Chicas und Nika ist mein Kleiderschrank jetzt bunter, dank der Buchhandlung Haymon mein Bücherregal voller und dank der Geislerei (die zum Restaraunt Sitzwohl gehört, das auch noch auf meiner Liste stand) mein kulinarisches Mitbringselarsenal umfangreicher geworden. Hätte man mich anschließend wieder bei „feinheiten“ reingeschubst, wäre mein Konto jetzt vermutlich leer. Wenn Ihr also mal vorbeikommt, bestellt schöne Grüße von mir und vor allem: Kauft was. Ihr müsst ja nicht die gleichen Fehler machen wie ich ;)!
Vielen Dank an Tirol Werbung und speziell an Mela für die Einladung nach Innsbruck. Ich hatte eine großartige Zeit. Alles, was ich Euch darüber erzähle, ist und bleibt aber selbstverständlich meine unbeeinflusste Meinung.
Du solltest solche Reiseguides definitiv öfter schreiben! Finde deine Insbruck-Posts ganz fantastisch! Und die Bilder sind wieder sehr schön!
Liebe Grüße,Sarah
Liebe Fee – du hast Innsbruck genauso beschrieben, wie ich es anderen gerne erzähle. Und hätte ich einen Post über die Stadt veröffentlicht, wären genau diese Tipps und Empfehlungen darin enthalten. Nur wäre es wohl nicht so schön erzählt wie bei dir! <3 lg Mela
Du bist mir einiges voraus liebe Fee , im Crumbles hab ICH noch nie einen Platz bekommen ,
dafür hab ich im Stefans schon öfter gefrühstückt 😉
Ach , und die Grüße richte ich aus , wenn ich das nächste Mal ein Geschenk im " feinheiten " kauf 🙂
Das sieht toll aus! Bei Deiner nächsten Reise nimmst Du mich bitte wieder mit 😉
Der Freund
Ein richtig toller, informativer Post. Ich will meine Koffer packen und in diesem schnieken Hotel mit Blick auf Berge und Städtchen residieren. Und alles andere will ich auch! Soooo schöööön!
Toll! Die Fotos, der Text, ich möchte wieder nach Innsbruck! Und unbedingt in dieses Hotel! Hach!
Ich find Inssbruck ja wunderschön, auch als Österreicherin kann man sich daran nie satt sehen Schön, dass es dir so gut gefallen hat. Besonders im Winter ein super Urlaubsziel 😉
wow, toll!!!
jetzt freue ich mich noch mehr vor!
das hotel lacht mich ja enorm an! 😉
liebe grüße
nic
Irgendwie habe ich diesen Beitrag ursprünglich verpasst, ihn aber jetzt in Deinem Rückblick entdeckt – ich ahnte ja nicht im Entferntesten, daß Innsbruck so toll zu sein scheint!
Vielen Dank für diese sooo schönen Tipps, da will ich jetzt auch unbedingt mal hin!
Noch ein schönes Restwochenende wünscht aus Unterfranken,
Sibra