Innsbruck. Bisher verband ich mit dieser Stadt exakt eins: Ich war zweimal mit einem Reisebus auf dem Weg zum Skifahren in Südtirol entlang der Brenner-Autobahn hindurchgefahren. Nachts. Im Dunkeln. Alles, was ich von Innsbruck sah, war das hellerleuchtete und funkelnd glitzernde Swarowski-Headquarter. Und das fand ich eher so naja. Innsbruck verschwand also genauso schnell wieder aus meinem Fokus und Gedächtnis, wie es glassteinchenglitzernd hineingestolpert war. Bis ich vor ein paar Wochen eine Mail von Bloggerin Mela im Namen von Tirol Werbung bekam, die mich in der Adventszeit nach Innsbruck einladen wollte. Ich befragte meinen Freund Google und der spuckte mir einen ganzen Haufen schicker Bilder aus. Zwar auch funkelnd, aber weihnachtlich funkelnd, fast wie im Märchen. Mit zwiebelturmbewehrten Kirchen, schneebedeckten Berggipfeln und dazwischen eine heimelig leuchtende Adventswelt, die mein romantisches Seelchen glücksgebeutelt „Jaaa!“ rufen ließ. Letzte Woche war es dann soweit: Montag hüpfte ich in den Flieger und kam donnerstags vorweihnachts- und bergwipfel-beseelt wieder in Dortmund an.

I’ve never been to Innsbruck before and didn’t plan it until a few weeks ago neither. Then I got an invitation to visit the town in late november to experience the pre-Christmassy atmosphere and what can I say: It was pretty great. And I have a lot of pictures to prove it.

Denn Innsbruck ist wirklich so eine Art romantisches Winterwunderland und wenn das im Paket mit weihnachtlicher Beleuchtung und hübschen Adventsmärkten auftritt, was kann man sich dann mehr wünschen? An insgesamt fünf Orten im Innsbrucker Stadtgebiet haben sich dieses Jahr kleine Buden zum 40. Jubiläum der „Bergweihnacht“ zusammengekuschelt und auch wenn ich nicht der Typ bin, der bei solchen Gelegenheiten viel kauft, so lasse ich mich doch gerne treiben und genieße die festliche Stimmung. Während ich beim Dortmunder Weihnachtsmarkt seit Jahren ein „Immer mehr an völlig unweihnachtlichen Bratwurstständen und anderem Fressgedöns“ feststelle und eigentlich kaum noch hingehe, haben hier die kleinen individuellen Stände mit Kunsthandwerk und (kulinarischen) Geschenken, die sich nicht an jeder Ecke wiederholen, noch die Vorherrschaft. Was ich wirklich spannend fand und hier noch nirgendwo gesehen habe: Es gibt ein paar Stände, die Weihrauch und Myrrhe verkaufen und zwar in unzähligen verschiedenen Sorten. Nun wusste ich bisher gar nicht, dass es überhaupt verschiedene Sorten gibt, geschweige denn dass es sich in beiden Fällen um Harz handelt und wie sowas entsprechend aussieht. Dummerweise habe ich vergessen, ein Foto davon zu machen, denn ich bin sicher, dass ich nicht die Einzige bin, die bisher mit dieser Bildungslücke durchs Leben stolziert ist. Oder gibt es das bei Euch auch zu kaufen?

Innsbruck is a kind of winter wonderland that comes with cozy christmas markets on top. There are five different christmas markets all over town with different priorities. The main one is located in the old town and even has a whole fairy-tale lane for the smaller visitors. I’ve known christmas markets since I was born, but I’ve never been to one that sold incense and myrrh. Here you can find it all over the place. It must be a local thing, I guess. Have you ever seen and touched those resins? I haven’t…

So schön so ein Weihnachtsmarkt ja auch ganz im Dunkeln sein kann, mein Highlight war, als ich das festlich beleuchtete Innsbruck am letzten Abend für ein paar kurze Minuten zur Blauen Stunde erwischt habe. Das Wetter war an diesem Tag ein Traum, der Himmel aufgerissen und zum Abend hin verzogen sich auch noch die letzten Wolken, so dass man mit Blick von der Maria-Theresien-Straße auf die Altstadt mit dem „Goldenen Dachl“ (Foto unten links) die gesamte imposante Nordkette mit im Bild hatte. Und die Farben leuchteten unter dem adventlichen Lichterschmuck wie in einem Hochglanzkatalog. Hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen, ich würde es nicht glauben.

My highlight was definitely catching the atmosphere during the blue hour, especially with the mountains in the background. The colors were bursting and it was even more romantic than in the dark.

Und weil man schöne Weihnachtsmärkte nur mit noch mehr schönen Weihnachtsmärkten toppen kann, habe ich mich an einem Abend auch noch in den kleinen Nachbarort Hall in Tirol aufgemacht und habe mir dort von Mela die entzückende Altstadt zeigen lassen. Ist der leuchtende Adventskalender an den Häuserfronten um den Oberen Stadtplatz nicht eine tolle Idee? Dass es passend zu meinem Besuch zu schneien anfing, hat der romantischen Atmosphäre natürlich auch keinen Abruch getan! Das Schaf in einem kleinen Gehege vor dem Rathaus ließ sich noch nicht einmal davon abbringen, seinen Platz auf dem Strohballenausguck zu verlassen. Während alle anderen Tiere um es herumwuselten oder sich ein wärmeres Plätzchen suchten, stand es dort wie ein Ölgötze und ließ sich einschneien. Man könnte vermuten, es sei bereits eingefroren gewesen, aber ich bin mir sicher: Es wartet dort aufs Christkind… ;)!

One evening I also visited the nearby small town Hall in Tirol and it’s lovely old town. Isn’t the illumination with the advent calender numbers projected onto the house facades just beautiful?

Für alle Adventsromantiker wie mich ist so ein Ausflug ins vorweihnachtliche Tirol also nur zu empfehlen. Und für alle anderen gibt es auch genügend anderes zu sehen und zu unternehmen. Aber davon berichte ich Euch ein anderes Mal. Wieder am Donnerstag vermutlich, denn mein Lomovorrat ist im Moment ohnehin erschöpft und der Reise-Sonntag ist aktuell von den Adventsverlosungen belegt. Also schichte ich hier einfach ein wenig um. Passt schon, oder ;)?

If you are planning a wintery trip to Tirol I recommend going during the christmas market season. And there is even so much more to do. Curious? I’ll talk about some other options in the next posts.

Vielen Dank an Tirol Werbung und speziell an Mela für die Einladung nach Innsbruck. Ich hatte eine großartige Zeit. Alles, was ich Euch darüber erzähle, ist und bleibt aber selbstverständlich meine unbeeinflusste Meinung.