Man könnte sagen, ich habe mich da in etwas reingeritten. Letzten Sonntag am Ende meines ersten Barcelona-Posts habe ich großspurig verkündet, dass ich Euch heute einen supergeheimen Geheimtipp präsentiere. Na gut, „supergeheim“ habe ich vielleicht nicht gesagt, aber das Wort „Geheimtipp“ ist wortwörtlich gefallen. Und keine zwei Minuten, nachdem der Post online war, saß ich hier und dachte :“Uih uih uih, wenn du da mal nicht die Erwartungen zu hoch geschraubt hast.“ Denn ist so: Für mich ist der Botanische Garten in Barcelona, um den es heute gehen soll, wirklich ein Geheimtipp. Aber ich finde obskure Pflanzen fotografieren auch toll. Ich fahre in eine Weltstadt mit Highlife und das erste, was ich tue, ist mit meinem Makroobjektiv zwischen Kakteen, Sukkulenten und anderem Gestrüpp rumzukriechen und alle drei Sekunden entzückt zu quietschen. Für 99,9% von Euch sieht das Traumprogramm eines Nachmittags in Barcelona aber vermutlich anders aus. Falls dem so ist: Ihr dürft mich jetzt gerne in die Schubalde „Die Irre mit dem Grünzeug-Fetisch stecken“ und den Blog für heute schließen. Alle anderen lade ich allerdings herzlich ein, mit mir einen kleinen Rundgang zu machen. Denn es lohnt sich. Zumindest in Fetischisten-Maßstäben ;)!

Last week I mentioned that there was another station on our first day in Barcelona. After walking around Palau Nacional and the Olympic stadium we visited the botanical garden, which is located on the Montjuïc, too. A botanical garden is clearly not a must see for everyone, but we really liked it.

Wie ich letzte Woche schon angedeutet habe, liegt der Botanische Garten auf dem Hausberg Montjuïc und so schließt unser Spaziergang dort direkt an unseren ersten Bummel in Barcelona und die letzte Station am Olympiastadion an. Man muss schon wissen, wo der Botanische Garten liegt, sonst würde man vermutlich eher nicht zufällig daran vorbeikommen. Wenn Ihr Euch hinter dem Olympiastadion in die entgegengesetzte Richtung vom Palau Nacional orientiert, solltet Ihr ihn aber problemlos finden. Wie viele Botanische Gärten kostet auch der Jardí Botànic in Barcelona ein wenig Eintritt, 3,50€ für den Otto-Normal-Besucher und 1,70€ reduziert. Dafür hat man die Anlage dann aber auch mehr oder weniger für sich. Während das restliche Barcelona während unseres Aufenthalts einem riesigen Abenteuerspielplatz für Erwachsene glich, die sich um die Spielgeräte prügeln, war es hier angenehm ruhig. Und ich stehe ab und zu auf angenehm ruhig.

The entrance fee for the Jardí Botànic is 3,50€ or 1,70€, depending on whether you pay the normal or the reduced fee. It was pretty empty and quiet there, regarding the fact that Barcelona itself was so crowded in September. So if you wanna spend a few relaxed hours, this is your place to go.

Insgesamt gibt es im Jardí Botànic acht verschiedene Zonen: Südaustralien, Südafrika, Chile, Kalifornien, die Kanarischen Inseln und die drei Mittelmeerzonen. Theoretisch kann man anhand eines Plans, den man am Eingang bekommt, systematisch vorgehen und auch dank der Beschilderungen sicher viel Sinnvolles lernen. Rein praktisch kann man aber auch so wie wir völlig unkoordiniert durch die Gegend rennen, mit Kakteen kuscheln, alles fotografieren, was irgendwie anders ist, und hinterher trotzdem keine Ahnung haben, was das denn nun genau ist. Macht aber auch nichts, Hauptsache man hat Spaß. Sag ich jetzt einfach mal so. Und den hatten wir. Wenn Ihr also mal nach Barcelona kommt, eventuell genauso bekloppt seid wie ich oder vielleicht auch einfach nur mal eine Auszeit vom hektischen Treiben braucht, dann kann ich Euch den Botanischen Garten nur wärmstens ans Herz legen. Wann sonst macht man eine Weltreise in so kurzer Zeit?

The botanical garden covers eight zones, South Australia, South Africa, Chile, California, Canary Islands and the three Mediterranean Zones. There is so much to see and to take pictures of. It’s like travelling the world in just a few wee hours. If you like parks like this one, I can highly recommend it.