Ich erzähle Euch ja nichts Neues, wenn ich sage: Windmühlen und ich, das ist mehr als Zuneigung. Wenn wir uns treffen, sprühen die Funken. Rote herzförmige Funken. Windmühlen sind die Zechentürme des Nordens (oder so) und als solchen ist ihnen ein Platz in meinem Herzen sicher. Vielleicht prägen sie aber auch einfach nur mein frühkindliches Bild von Urlaub und, machen wir
uns nichts vor, im Urlaub ist alles toll (naja, meistens). Hinzu kommt: Windmühlen sind unglaublich hübsch. Ich meine, kann man Windmühlen eigentlich NICHT gut finden? Ich bin sicher, wer Windmühlen doof findet, hat als Kind einmal zu häufig was mit der Schüppe auf den Kopf gekriegt.

I already mentioned my love for wind mills a few times here on the blog. Last time I wrote about the panic that I experienced, when I climbed up the windmill in Greetsiel, East Frisia.

Neben dem Besuch der Zwillingsmühlen in Greetsiel, der mich, wie bereits in den schillerndsten Farben ausgemalt, in einen Zustand plötzlicher Panik ungeahnten Ausmaßes versetzte, nutzte ich in unserem Ostfrieslandurlaub auch jede weitere Gelegenheit einer Mühle meine Aufwartung zu machen. Denn wahrer Liebe kann so ein klein bisschen Panik gar nichts anhaben. Wenn der Freund während unserer Fahrten übers platte, friesische Land plötzlich ein „Ooooiihhaaaiii“ (lies: verzücktes Quietschen) von seiner Rechten vernahm, war ihm klar: Die Alte hat mal wieder eine Windmühle entdeckt. Und weil der Freund der Beste ist, folgte auf meine animalischen Laute jedes Mal ein verständnisvolles „Soll ich ranfahren? Du möchtest doch sicher ein Foto machen.“ – Ja, will ich.

But the wind mills in Greetsiel weren’t the only ones we saw during that trip. I used every opportunity to take photos of the different types along our way. The boyfriend even stopped by himself every time he catched sight of a mill and said: You don’t wanna miss that one, right?!

Während wir die meisten anderen Mühlen nur von außen anschmachteten (wie zum Beispiel die beiden in Norden, die sich eine heimelige Nachbarschaft mit Einkaufszentrum und Riesen-Schnapsflasche teilen), traute ich mich trotz der noch frischen Panikwunden in die Rysumer Windmühle und siehe da: Es gibt auch Windmühlen, die die psychiatrischen Nachbehandlungskosten gering halten. Die Windmühle in dem kleinen Warftendorf ist vollständig renoviert, besticht mit gut begehbaren Treppen mit ausreichend großen Stufen, einer angemessenen Steigung und breitem Handlauf. So lange ich meinen ersten Herzinfarkt noch etwas hinauszögern kann, lebe ich gerne mit etwas historischer Ungenauigkeit. Dank der Arbeit einer Interessengemeinschaft ist die Mühle technisch voll funktionsfähig. Hier kann man dank kleiner Infotafeln und hübscher Deko auch noch etwas lernen. Der Eintritt ist frei, aber es gibt eine kleine Spendenbox. Ich sage: Nutzt sie.

Despite my panic the last time, we visited the inside of another mill – the one in Rysum. It’s renovated and the stairs are way more comfortable than the ones in Greetsiel. It may not be historical correct, but if you are with kids or pretty big bags, I recommend to climb up this one :)!

Auf die Galerie habe ich mich trotz meiner Vorschädigung auch wieder getraut. Und beim zweiten Mal, mit etwas höherem Geländer, war es auch schon gar nicht mehr so schlimm :)! Solltet Ihr also, so wie ich, mit großen Taschen und etwas Höhenangst unterwegs sein und trotzdem mal eine Windmühle von innen sehen wollen, empfehle ich diese hier. Für Eltern mit kleinen Kindern sicher auch die bessere Alternative. Schont Herz und Nerven. Vor allem Eure…