Ich habe selten so eine Resonanz auf ein Instagram-Food-Foto erlebt, wie auf diese Erdbeer-Apfel-Geleewürfel. Alle wollten das Rezept. Sollen sie haben :)! Und das, obwohl ich selbst gar nicht so ein Fan meiner eigenen Kreation bin. Ich bin nämlich ein bisschen schizophren, was Süßes angeht. Normalerweise kann es mir nicht zuckrig genug sein. Süßgrade in Getränken, die andere schon sichtbar erschauern lassen, sind mir gerade klebrig genug. Meine Nachtische und Kuchen sind vielen anderen zu süß. Ich steh drauf. Natürliche Süße hingegen, wie in Marmeladen und in Honig, kann ich nur schwer ertragen. Honig esse ich gar nicht pur, Marmelade oder Gelee nur ganz dünn mit viel Frischkäse. Komisch, oder? Jedenfalls sind diese Würfel im Endeffekt nichts anderes als eine Art Marmelade am Stück. Ich kann einen davon essen, das reicht für den ganzen Tag :)! Gott sei Dank habe ich sie nicht für mich gemacht, sondern zum Verschenken. Und Geschmäcker sind verschieden.

I showed a picture of these strawberry gum drops on instagram and everybody asked for the recipe. Here it is. I think they are a bit to sweet, but I made them as a present and tastes differ.

Ich habe mich weitesgehend an diesem Rezept für Kaktusfrucht-Geleewürfel orientiert und nur das Obst getauscht und die Pektinmenge erhöht. Das dafür ordentlich. Aber von vorne. Pektin?! Wo gibts denn sowas? Im Supermarkt zumindest nicht, wie mir der verwirrte Blick des Verkäufers suggeriert. Also weiter in die Apotheke. Ja, das kann man mir bestellen. 19 Euro für 200g. Öh, nö. Danke. Ist mir ein bisschen teuer und auch ein bisschen viel, schließlich verlangt das Rezept nur nach zwei Teelöffeln. Weiter im Text. Mama sagt: Reformhaus. Und wie immer hat Mama recht. Dort bekomme ich 100g reines Apfelpektin für sieben Euro. Akzeptabel. Allerdings empfiehlt die beiliegende Rezeptidee bereits zwei Esslöffel Pektin für Marmelade bei vergleichbarer Fruchtmenge. Wie soll eine feste Masse aus meiner Obst-Zucker-Mischung werden, wenn da nur zwei Teelöffel drin sind? Also erhöhe ich einfach radikal auf drei gehäufte Esslöffel. Versuch mal schließlich kluch. Und kluch bin ich geworden. Hat nämlich geklappt. Glück gehabt :)!

I used this recipe for cactus fruit gum drops, but substituted the cactus fruit with strawberries and added way more pectin. I don’t know if german pectin differs from american pectin, but I needed three heaped tablespoons (I oriented myself by the package insert).

Ansonsten ist das Vorgehen mehr oder minder das Gleiche. Während der Amerikaner seine Backformen mit Backspray fettet, greift der Durchschnittsdeutsche (aka ich) zu Butter. Funktioniert auch. Eine Glasform in der Größe besitze ich ebenfalls nicht, dafür eine beschichtete Brownieform mit 19x19cm. Perfekt. Zunächst einmal braucht Ihr 115g pürierte Erdbeeren, die Ihr mit 435g ungezuckertem Apfelmus (ich habe das als Apfelmark im Supermarkt gefunden) und 440g Zucker in einen Topf gebt. Bringt das Ganze zum Blubbern (Wichtig: Immer schön rühren), nehmt es dann kurz von der Platte und rührt nach und nach eine Mischung aus den besagten drei Esslöffeln Pektin und weiteren 110g Zucker unter. Auch hier: Rühren, rühren, rühren. Jetzt kommt der schwierige Part. Die Mischung muss nun auf 107°C erhitzt werden. Sowas testet man besser nicht mit dem Ellbogen, sondern mit einem geeigneten Zuckerthermometer. Wenn man sowas nicht hat, so wie wir, kann man auch ein Grillthermometer benutzen. Das ist zwar nur so mäßig genau, aber bei uns hat es funktioniert (alle Angaben ohne Gewähr). Habe ich schon erwähnt, dass es jetzt GANZ WICHTIG ist kontinuierlich zu rühren? Ansonsten fliegt Euch die brodelnde Masse nämlich um die Ohren. Das Fitnessstudio könnt Ihr Euch an dem Tag übrigens sparen. Das Rühren geht ordentlich in die Arme. Aber holla die Waldfee. Sobald die Zieltemperatur erreicht ist, nehmt Ihr die zähe Masse vom Herd und gießt sie umgehend in die gefettete Form, die ihr zum Auskühlen auf ein Rost stellt.

I didn’t have a glass form so I used my brownie form. And I used a meat thermometer, because I didn’t have a candy thermometer either. It worked for me, but I don’t guarantee for that :)!

Im Rezept steht, dass man nach einer Stunde eine Schicht Zucker draufstreuen soll und dann nach weiteren zwei Stunden die Würfel schneidet und sie rundum in Zucker wälzt. So hab ich das dann auch brav gemacht. Allerdings zog der Zucker auf diese Weise Feuchtigkeit (trotz der empfohlenen Lagerung auf Backpapier an der Luft über Nacht), so dass ich sie am nächsten Tag noch einmal wälzen musste, was natürlich dazu geführt hat, dass sie noch süßer wurden. (Die Zuckerbröckchen auf den Fotos oben habe ich allerdings noch abgeschüttelt.) Hier habe ich daraufhin bei einem ähnlichen Rezept den Hinweis gefunden, dass man mit dem Zucker warten soll, bis die Würfel völlig trocken von außen sind, in diesem Fall drei Tage. Ob das notwendig ist, kann ich nicht sagen, aber bis zum nächsten Tag würde ich mich jetzt auf jeden Fall gedulden, länger schadet sicher nicht. Vielleicht hat ja jemand von Euch schon mal Erfahrungen mit Geleewürfeln gemacht? Ansonsten wünsche ich nun viel Spaß beim Nachmachen. Eure Oberarmmuskulatur wird es mir danken :)!

My last tip is to wait longer, before you sprinkle the cubes with sugar or even dredge in sugar. I experienced that the sugar starts to damp, when the cubes are still fresh, so better wait til the next day or even longer. Have fun making your own gum drops and thanks to Nicole for the recipe.