Vom Fokussieren und Zerstreuen. Und vom Winter.

FotografiePflanzenmakrosWestfalenpark
27. Januar 2013 / By / , , / 15 Comments

Ich bin keine Fotografin, aber ich mache gerne Fotos. Das Fotografieren hilft mir dabei, genau hinzusehen. Wenn das große Ganze überwältigend und fragmentiert erscheint, vermittelt der Blick auf die kleinen Dinge Ruhe und eröffnet neue Perspektiven. Und das ist jetzt sowohl wörtlich, als auch im übertragenen Sinne gemeint. Wenn ich gestresst bin und den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe, hilft mir ein Spaziergang mit meiner Kamera dabei, mich zu entspannen, und nicht nur in Bezug auf meine Fotos, sondern auch in meinem sonstigen Tun, den Blick für die Details zu schärfen.

I’m not a photographer, but I love to take pictures. Photographing helps me to look closer. When the big picture is overwhelming and fragmented, the look at the small things calms and opens up new perspectives. This is true for photography and real life. And experimenting it with my camera helps me to relax and actually use this knowledge in my everyday life.

Winterszenerie im Dortmunder Westfalenpark - von "Fee ist mein Name"
Winterszenerie im Dortmunder Westfalenpark - von "Fee ist mein Name"
Winterszenerie im Dortmunder Westfalenpark - von "Fee ist mein Name"Winterszenerie im Dortmunder Westfalenpark - von "Fee ist mein Name"

Seht Ihr was ich meine? Während der Blick in der Totale eher ruhelos hin- und herschweift und den Inhalt zu erfassen versucht, haben die Detailaufnahmen eine klarere Aussage. Ich fand es daher mal ganz spannend, bei meinem letzten Spaziergang zwischen diesen beiden Aufnahmetypen abzuwechseln. Denn erst durch die Gegenüberstellung wird der Unterschied richtig deutlich. Ich will damit nicht sagen, dass Nahaufnahmen grundsätzlich besser sind, aber die Reduzierung auf Einzelheiten kann helfen, die Menge der Teile besser zu verstehen. Im Westfalenpark beschränkt sich meine Motivwahl meistens auf die „Kleinigkeiten“, weil mir das große Ganze bereits so vertraut ist, wenn ich jedoch etwas für mich Neues fotografiere, versuche ich eine ausgewogene Mischung zwischen Close-Ups und Gesamtansichten zu finden. Denn erst im Zusammenspiel ergeben sie ein vollständiges Bild und schaffen eine lebendige Erinnerung. Einmal komplett draufhalten, das kann jeder, aber die Schönheit im Verborgenen zu finden, das muss man üben. Mich macht es unglaublich glücklich, diese kleinen Details aufzuspüren, festzuhalten und immer wieder anzusehen. 

Do you see, what I mean? In the long shots the eyes are restlessy wandering around, trying to focus and to capture all the details. The close-ups on the contrary make a clear statement. It’s not that I think of close-ups as the „better pictures“, but I always try to combine both types of shots to show the full picture and create a living memory. It’s easy to just snap away and get wide shots of the whole scenery, but you have to practive finding the details and the secret beauty. I love that. It makes me incredibly happy to search for the little things, capture them and look at them over and over.

Winterszenerie im Dortmunder Westfalenpark - von "Fee ist mein Name"Winterszenerie im Dortmunder Westfalenpark - von "Fee ist mein Name"
Winterszenerie im Dortmunder Westfalenpark - von "Fee ist mein Name"Winterszenerie im Dortmunder Westfalenpark - von "Fee ist mein Name"

In der täglichen Arbeit kann es einem genauso gehen. Die Aufgaben sind so überwältigend, dass man nicht weiß, wo man anfangen soll. Dann versuche ich mich, genau wie bei der Fotografie, Stückchen für Stückchen vorzuarbeiten und das Ganze in kleine Teile aufzudröseln. Häufig ist es dann ganz einfach, wenn man erst mal angefangen hat und zusammen ergibt sich schnell ein zusammenhängendes Bild. – Das Einzige, was ich jetzt nicht verstehe, ist: Wie konnte aus „Ich zeige Euch schnell ein paar verschneite Bilder aus dem Park“ so eine Grundsatzansprache werden? Vermutlich wollte ich mich mal wieder von der Arbeit ablenken. Ja, das muss es sein :)!

In my daily work it’s similar. When I’m overwhelmed with the tasks I have to do, I split them into smaller pieces, work them off and then recompose them to a „big picture“. – The only thing I don’t know: How did I get from „I wanna show you some winter pictures“ into such a discussion :)?

Winterszenerie im Dortmunder Westfalenpark - von "Fee ist mein Name"
Winterszenerie im Dortmunder Westfalenpark - von "Fee ist mein Name"
Winterszenerie im Dortmunder Westfalenpark - von "Fee ist mein Name"
Winterszenerie im Dortmunder Westfalenpark - von "Fee ist mein Name"

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15 Kommentare

  1. Tinse sagt:

    Die Schneebilder sind echt schön. Ich finde am Fotografieren das Finden von verborgenen Schönheiten auch am spannendsten! Oft sieht es von Nahem ganz anders aus. Vor allem mit fluffigem Schnee 🙂

  2. Fräulein Famos sagt:

    Liebe Fee,
    das sind wunderschöne Bilder! Besonders das letzte, mit dem wehenden "Haar" gefällt mir.
    Und was du dazu schreibst, ist auch ziemlich wahr. Ich finde den Prozess des Aufdröselns dabei ziemlich wichtig, also erstmal das Betrachten des Ganzen und dann das Auseinandernehmen, um alles nach und nach wieder zusammenzusetzen – bzw. um überhaupt zum Zusammensetzen in der Lage zu sein. Weil die kleinen Dinge ganz ohne den Bezug zum Großen ja irgendwie ein bisschen zusammenhanglos und verloren in der Luft hängen.
    (Ich hoffe, du weißt was ich meine. Mein Gehirn ist im Sonntagsmodus, deshalb wollen die Worte nicht so richtig…)
    Liebe Grüße und ein schönes Restwochenende!
    Naomi

  3. Kathleen sagt:

    Wundervolle Bilder, die den Schnee und das etwas trostlose winterliche Deutschland gleich viel schöner aussehen lassen! Mir gefallen vor allem die Detailaufnahmen besonders gut, das mit den roten Blüten (ja, im ersten Moment sah es für mich aus wie schokolierte Hmbeeren am Zweig…) ist mein Favorit!
    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
    Kathleen 🙂

  4. Regenbogenwolke sagt:

    So schöne Bilder, liebe Fee, und Du sagst, Du seist keine Fotografin? Das seh ich ganz anders! In meinen Augen zeichnet sich eine Fotografin nicht dadurch aus, dass sie bezahlt wird, eine Fotografenausbildung hat oder von anderen als solche bezeichnet wird! Deine Bilder sprechen für sich, sie machen Dich zur Fotografin! Ein gutes Auge und die Leidenschaft machen eine Fotografin aus – und das hast Du alles! 🙂

    Ich bin aber heute nicht nur von Deinen wunderschönen Bildern berührt, sondern auch von Deinen Ausführungen dazu, vim Kleinen auf das Große zu kommen, bzw. das Große in kleine Schritte zu teilen, um das Ganze wieder sehen und auch bewältigen zu können, das gefällt mir sehr und macht mich grade sehr nachdenklich, aber auf eine positive Art! Danke dafür 🙂

    Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag und grüße Dich ganz herzlich!

    Tanja

  5. Heidi Finition sagt:

    Liebe Fee,

    das sind wirklich wunderschöne Bilder (und ebenso wunderschöne -und auch so wahre- Worte!)

  6. Danny sagt:

    Liebe Fee,

    Wunderschöne Fotos vom Winterwonderland.

    einen schönen Sonntag wünscht Dir,

    Danny

  7. Andrea sagt:

    Ich mache auch am Liebsten Detailbilder. In deinem Post gefällt mir das mit den roten Blüten (?) am Besten.
    Liebe Grüße,
    Andrea

  8. Jessica sagt:

    Ganz tolle Fotos! Ich finde diese Detailaufnahmen jedes Mal wieder besonders schön und faszinierend.

    Liebe Grüße,
    Jessica

  9. stepanini sagt:

    schön gesagt und exakt getroffen.

  10. Wow, wunderschöne Fotos! Besonders die letzten zwei. Einen Vorteil hat die Detailfotografie noch: Auch bei trübem Wetter werden die Fotos schön, bei Landschaftsaufnahmen ist das dann ja eher schwierig.

    Liebe Grüße
    Anne

  11. Mona sagt:

    Sehr schöne Bilder!

  12. Die Raumfee sagt:

    Schade dass es für Menschen nicht auch wie für Kameras ein Zoom zum Aufschrauben gibt, um sich besser fokussieren zu könnnen, damit die Gesamtheit der Aufgaben nicht so sehr einschüchtert, dass man ganz mutlos wird.
    Wünderschön, die Schneedetails.

    Herzlich, Katja

  13. Christina sagt:

    Fotos vom Westfalenpark sind immer schön, freue mich immer draüber!
    Liebe Grüße!

  14. Roboti und da Höm sagt:

    Ich persönlich bin ja großer Fan von Nahaufnahmen.

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