Es gibt für alles ein erstes Mal

Der Rest vom PottDortmundIndustriekulturRuhrpott
10. Juli 2012 / By / , , , , , / 8 Comments

Asche auf mein Haupt. Elfmal hat die ExtraSchicht bisher stattgefunden und ich war nullmal da. Sechsmal war ich entschuldigt, weil ich mich im Mainzer Exil befand, aber für die anderen fünf Jahre kann ich keine triftige Erklärung liefern. Das ist verwerflich. Eines Liebhabers von Hochöfen und Industriekultur im allgemeinen absolut nicht würdig. Also bin ich im zwölften Jahr angetreten, mein Versäumnis wieder gut zu machen. Und niemand könnte darüber glücklicher sein als ich.

Since twelve years we have a cultural festival in our region that celebrates our industrial heritage. And I never made it there. But this year I decided to make a change. And I’m really happy I did.

Ausgangspunkt unserer kleinen Tour war die Brauerei Fiege in Bochum. Ursprünglich stand sie gar nicht auf meinem persönlichen Programm, aber da dort ich zwei Tage vor dem Event noch zwei Karten für die ExtraSchicht gewonnen habe, wurde der Plan eben kurzerhand umgeworfen. Was für ein Glück. Denn die Bochumer können nicht nur Bier brauen, sondern haben auch die schönste Rollrasen-Bauschaum-Leuchtpilz-Picknick-Wiese überhaupt geschaffen. Auf der saßen wir dann (nach einer kurzen Besichtigung der Brauerei) mit unserer Currywurst von Dönninghaus, haben uns von Livemusik berieseln lassen und wollten eigentlich gar nicht mehr aufstehen. 

We started our little tour at a brewery in Bochum, where we had a really good Curywurst, sat on a turf meadow with illuminated mushrooms (!) and listened to great live music.

Während ich nicht leider nicht weiß, wie die Herren auf dem ersten Foto heißen, habe ich mir ganz sicher gemerkt, um wen es sich bei den bezaubernden Damen in Grün handelt. Die swingenden  Zucchini Sistaz haben es nämlich richtig drauf. Sie sehen nicht nur gut aus und sind ungemein witzig, musizieren und singen können sie auch noch. Und zwar richtig gut. Natürlich. Ich für meinen Teil wäre auch den ganzen Abend sitzen geblieben und hätte nur mit den Fingern schnipsend den Sistaz gelauscht. Nächstes Mal. Ich habe nämlich schon geschaut, wann sie wieder hier in der Nähe sind :)!

I especially loved these three ladies called Zucchini Sistaz, who played infectious swing music. 

Unsere nächste Station hieß Bergbaumuseum in Bochum. Als wir ankamen war ein Haufen Leute auf dem Fördergerüst, als wir fuhren auch und dazwischen waren wir selbst oben. Dafür mussten wir aber leider so lange anstehen, dass wir die Varietéshow im Innenhof verpasst haben. Und ich steh auf Varieté. Bedauerlich. Merke: Das Bergbaumuseum scheint ein cooler Ort zu sein, bei der ExtraSchicht ist es da aber auch extra voll. Ich komme lieber so noch mal wieder :)!

Next we visited the mining museum in Bochum. Desperately it was very crowded there, so we only made it up the shaft tower once, before we had to leave, and missed the cabaret show.

Dafür war es dann bei unserer dritten Station, der Zeche Zollern in Dortmund, wieder ganz wunderbar. Mit hübsch beleuchtet hat man mich ja sowieso schnell in der Tasche. Mit Fördertürmen auch. Und mit hübsch beleuchteten Fördertürmen erst recht. Wenn man dann noch großartige Backsteinarchitektur, tolle Jugendstilfenster und eine vorübergehend zur Besichtigung geöffnete Eisenfachwerk-Maschinenhalle mit in den Topf wirft, bin ich rettungslos verloren. Außerdem ein großes Highlight: Die Jungs der „Fascinating Drums“ mit ihrer Marching Choreographie. Wäre ich nicht hoffnungslos unmusikalisch, wollte ich jetzt trommeln lernen. Notiz an mich: Unrealistische Visionen besser gleich fallen lassen. Aber: Unbedingt noch mal wiederkommen und mehr Fotos machen.

Instead we went to see the Zeche Zollern in Dortmund, a gem of an industrial sight. I loved the illumination and the amazing Drum Corps called „Fascinating Drums“.

Am Schluss wollten wir eigentlich noch zur Kokerei Hansa. Aber irgendwie war dort um 23.15 Uhr schon der Hund begraben. Bedauerlich. Lediglich diese letzte Lampe leuchtete uns den Weg durch das schon fast völlig verlassene Gelände. Vielleicht waren wir aber auch nur zu blöd. Immerhin nicht ganz abwegig. Aber egal: Habe ich eben einen Grund mehr, nächstes Jahr wieder zur ExtraSchicht zu gehen. Und bis dahin vergehen sicher nicht wieder zwölf Jahre…

Our last station should have been the „Kokerei Hansa“, but it was already a bit too late. Only a last light was shining our way and most of the people were gone. Next time! Definitely!

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8 Kommentare

  1. Ich finde es faszinierend, dass du Hochöfen anscheinend so faszinierend findest :D. Aber ich denke mal, dass liegt einfach daran, dass ich im hohen Norden aufgewachsen bin & mit Hochöfen absolut gar nichts anfangen kann 🙂
    Umso schöner finde ich deine Bilder & deine Leidenschaft zu den Dingen! Die Fotos, die du machst sind echt klasse!

    Liebste Grüße
    Frollein Schoko

  2. Ellen sagt:

    Hallo liebe Fee!
    Das sieht klasse aus und hört sich klasse an und ich bin nun doch ein wenig traurig, dass meine ganze Extraschicht nur aus einem Bierchen vorm Bergbaumuseum bestand.
    Achso, ja, Bergbaumuseum: vielleicht sagst du mir ja bescheid, wenn du das nächste mal hingehst. Ich wohne quasi direkt daneben, seit vielen Jahren schon, und war noch nie drin. Ehrlich! Vielleicht nimmste mich dann ja mit?

    Ganz liebe Grüße und fühl dich gedrückt,
    Ellen

  3. Rini sagt:

    Ganz tolle Fotos!

  4. Your Mother sagt:

    Die Bilder mache Lust auf mehr 🙂
    Besonders der Bauschaum-Pilz und die Zucchini Sistaz sehen großartig aus.

    Sehr chic!

  5. Die Raumfee sagt:

    Klar, kennt doch jeder: "Hamsel", von William Robespierre. 😉

    Ja… die Assoziationen, die man manchmal bei den Fotos anderer hat, die können schon ganz schön schräg sein. Beim Herrn auf dem ersten Foto dachte ich grade auch, warum der wohl singt, wenn es ihn doch so quält. Und beim Bauschaum-Pilz mußte ich sofort an Tschernoby denken. Krebs-Pilze, ein bißchen gruselig. Da verliere ich dann bisweilen etwas den eigentlichen Inhalt des Posts aus den Augen. 😉

    Aber die Pott bei Nacht Bilder sind dafür dann assozitaionsfrei schön. 🙂

    Lieber Gruß,
    Katja

  6. Huhu Fee,
    ich wohne jetzt seit fast zwei jahren im Ruhrgebeit, mir ist aber bis jetzt auch bei der ExtraSchicht immer was dazwischen gekommen… Aber wenn du es zum 12. Mal schaffst, schaff ichs vielleicht beim 13. Mal 😉 Die Zucchini Sistaz sind auch letztens bei uns an der Fachhochschule aufgetreten, leider hatte ich da kein Glück mehr rein zu kommen… Aber habe ich gehört wie klasse die sein sollen….
    Liebe Grüße
    Andrea

  7. FROLLEINschnieke sagt:

    Wie großartig! Ich bekomme den Newsletter seit 7 Jahren und war – obwohl ich das Ruhrgebiet sehr liebe – noch nie da. Nicht ganz so verwerflich wie bei Dir 😉 aber doch immer noch dramataisch genug. Ich schaffe das aber auch noch in diesem Leben, ganz sicher! Liebe Grüße nach Dortmund!

  8. swig sagt:

    wow! da lohnt es sich ja direkt anzureisen! herzliche Grüsse (und gute Nacht, wahrscheinlich kümmert sich so jemand wie ich um die Kokerei Hansa)

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