Und sie lebte glücklich bis ans Ende ihrer Ruhrpott-Tage

Der Rest vom PottIndustriekulturRuhrpott
24. Juni 2012 / By / , , , , , / 12 Comments

Hallo, mein Name ist Fee und ich habe einen Hochofenfetisch. Ich bin im Pott aufgewachsen. Bei uns haben die Engelchen Plätzchen gebacken, wenn nebenan „auf Hoesch“ mal wieder Abstich auf dem Plan stand. Das war romantisch. Das gehörte dazu. Genau wie die „Hörder Fackel“ und die Hochöfen am Horizont meine kindliche Erinnerungslandschaft prägen. Stellt mich vor ein rostendes Ex-Stahlwerk und ich bin glücklich. Einige von Euch denken jetzt sicher: Nicht schon wieder die Schallplatte. Phoenix West hatten wir doch schon diese Woche. Aber nein! Ich habe am Mittwoch meinen Horizont erweitert und in Duisburg den Landschaftspark besucht. Und ich freue mich mitteilen zu können: Ob Ostpott oder Westpott, ich liebe alle Hochöfen. Von ganzem Herzen!

You already know that I love „Phoenix West„. But this week I dicovered that my love for old furnaces is not confined to the ones in my hometown. Quite the opposite, I think I love all the industrial monuments in my region – the Ruhr area. These pictures were taken on wednesday in Duisburg.

Wie bereits erwähnt, habe ich raue Mengen an Bildern gemacht. Alle in Sepia wohlgemerkt, denn das Wetter war zwar warm und schwül, aber gleichzeitig grau und wolkenverhangen. Und das sieht selten gut aus. Sepia hingegen kann alles retten. Sepia ist so eine Art Redscalefilm der Digitalfotografie. In Sepia ist alles schöner. Nun habe ich es zwar schon geschafft, die Zahl der Bilder etwas zu reduzieren, für einen Post finde ich es trotzdem noch zu viel. Irgendwann sieht man den Hochofen vor lauter Rohren nicht mehr. Und ihr sollt doch meine Liebe nachvollziehen können. Also bekommt Ihr den Spaß auf zwei Posts aufgeteilt zu sehen. Und, freut Ihr Euch schon :)?

I took so many pics, that I want to split them into two posts. At least I want you to look at the pics and not just croll all the way through. All of them are taken in sepia, just because the sky was grey and overcast and the scenery didn’t look that good in color. Prepare for the first half of the pics…

Zuerst war da ein bisschen Kunst. Das war zwar ganz nett, aber jetzt auch nicht schnappatmungsauslösend, so dass ich es bei diesen zwei Bildern belasse. Es hingen auch noch putzfeudelartige Puschel an der imaginären Decke eines der Bunker, die zwar ganz puschelig aussahen, aber danach bin ich auch geistig schon aus der Nummer ausgestiegen, so dass ich Euch den tieferen Sinn der Geschichte nicht erklären kann. Muss man ja manchmal auch nicht.

In one of the bunkers was a little art exhibition, but I liked the surrounding more than the art, so I didn’t take many pictures of it. The old industrial facility was the reason for me to be there, so I just skipped that part. Sometimes you just have to set priorities, right :)?

Schließlich lag das Highlight des Landschaftsparks schon direkt vor uns. Warum also mit Nebensächlichkeiten aufhalten? Hochofen 5 ist der fünfte von ehemals fünf (wuhuuu) Hochöfen auf dem Gelände des Landschaftsparks und heute durch unzählige Treppen erschlossen für jeden ohne Führung begehbar. Ein Hochofen zum drin rumklettern? Bis oben hin? Ein Traum wird wahr…

Our priority was to climb up onto Blast Furnace 5. It’s readily accessible for everyone without guidance. An iron staircase leads high up onto a visitors’ platform. Ready?

Und Ihr glaubt gar nicht wie viele Treppen so ein Teil hat. Und wie viele Punkte an denen man begeistert stehen bleiben und noch ein Foto machen kann. Oh, ein Windrad. Oh, ein Rohr. Oh, viele Rohre. Oh, oh, oh. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass Juli und ich Stunden damit zugebracht haben Hochofen 5 unsicher zu machen. Allerdings nicht nur mit fotografieren. Was das bedeutet, erfahrt ihr dann beim nächsten Mal (wenn ihr nicht schon vorher bei meiner Partnerin in crime spicken geht :)). Dann klettern wir gemeinsam bis ganz nach oben. Und wieder runter. Und haben Spaß. Echt jetzt. Das wird super. Und dann menschelt es auch etwas mehr. Und ich erzähle Euch, was ein Mann mit bösem Blick, dreckige Hände und Seifenblasenlauge miteinander zu tun haben. Gespannt? Könnt ihr auch sein! Jetzt genießt aber erst mal noch in Ruhe die Bilder. Die Linien, diese Formen, dieses Spiel aus Licht und Schatten. Sagt mir, dass nicht nur ich davon begeistert bin?! Und zu Weihnachten wünsche ich mir meinen eigenen Hochofen :)!

Amazing, huh? And this is only the half way up to the top. Next time I’ll show you, what we’ve done there. No, we did not only take pictures of the landscape. Stay tuned…

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12 Kommentare

  1. heimatPOTTential sagt:

    Beim ertsen Absatz wurd mir ganz warm ums Herz!

    Wünsch Du Dir zu Weihnachten einen Hochofen. Ich wünsche mir einen Förderturm. Und dann treffen wir uns zum Spielen.

    Hach!

  2. oooooh ja!!!! Da muss ich auch mal wieder hin! Genial dort, nicht wahr!
    Sie is' schon doll unsere Industriekultur!
    Schön war es damals auf dem Phoenix Gelände (http://bit.ly/Mt9D1t)!!

    Gut Rost! 😉
    Sandra

  3. CupcakeQueen sagt:

    Wenn wir aus dem Exil in die Heimat fahren und ich die Schornsteine in der Ferne sehe, wird mir auch immer warm ums Herz! Ich verstehe nicht, wie jemand rostende Stahlbauwerke und Fördertürmchen nicht schön finden kann!

  4. Roboti und da Höm sagt:

    Du solltest mal nach Linz kommen. Ich sag nur VOEST.

  5. Die Rabenfrau sagt:

    Ich habe früher unweit einer Werft gelebt. Noch heute habe ich das Dong-Dong-Dong-Dong der Niethämmer in den Ohren. Und die Werksirene zum Feierabend, und die ganzen Arbeiter, die sich dann per Rad und per Pedes durch unser Mini-Sträßchen gedrängt haben auf ihrem Weg nach Hause…
    Ja, diese Industrie-Bauten haben schon ihren Reiz!
    Liebe Grüße
    Ursel

  6. So schöne Bilder liebe Fee! Bei uns haben die Engelchen immer Brot gebacken, aber da gibt es wohl einen Interpretationsspielraum ;o)

  7. Die Raumfee sagt:

    Also man kann ja auch ein klitzekleines Stückchen auf dem Mond kaufen. Oder einen Stern. Oder ein Stückchen vom Regenwald. Warum nicht auch ein Stückchen Hochofen? Ist da noch niemand draufgekommen? Bestimmt. Das wär doch was. Hochofen Fee 1.
    Mir gefallen die Bilder wie immer, ich steh auf Schrott, rostiges Eisen und Industrieruinen. Detroit steht ganz oben auf meiner Reisewunschliste.

    Meine Finger hatte ich übrigens nicht IM Drucker. Aber dieses Gepansche mit Spritzen, Kanüle und Farbfläschchen beim Nachfüllen, das hab ich einfach nicht drauf. Mal ganz abgesehen vom schrägen Blick der Apothekerinnen, wenn man dort Spritzen und Kanülen kauft… steht ganz oben auf meiner Hassliste.

    LG, Katja

  8. laura sagt:

    liebe fee, ich habe noch nie einen hochofen in echt gesehen, bin aber fasziniert von deinen bildern. ich denke, das muss ebenso faszinierend zu sein wie in der nähe von leipzig vor einem riesigen ausrangierten tagebaubagger zu stehen. all die streben, das viele metall und die riesigen schrauben – wirklich spannend! und definitiv viele fotos und in einem falle zwei posts wert! (:

    alles liebe,
    laura

  9. charlotte sagt:

    Fee, du bist bezaubernd 🙂 Musste beim ersten Absatz sehr grinsen. Irgendwie kann ich das nachvollziehen, aber das liegt voll auch an meinen Pott-Wurzeln. Das nächste Mal wenn ich meine Verwandten besuch nehme ich vielleicht einen kleinen Ofen mit, dann hab ich in Wien ein Stück Heimat 🙂 Ich liebe deine Fotos und deine Texte!!!

    GLG
    Charlotte

  10. Die Schaubude sagt:

    herrliche bilder 😉 ich liebe auch diese alten industrieanlagen …..fetisch im wahrsten sinne 😉 lgtani

  11. luloveshandmade sagt:

    Hach, sehr großartige Fotos! All die Details, man könnte stundenlang gucken!

  12. momo sagt:

    deine Liebe zur Industirekultur ist ansteckend :o) ich schaue mir deine Bilder auch gerne doppelt und öfter an – jetzt wo ich meine Abschlussarbeit zusammenschreibe!
    und ich habe schon angedroht, wenn die Arbeit abgegeben ist muss ich mal hin und mir das ganze anschauen :o)
    ich freu mich schon!
    Danke Fee!!

    momo

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